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Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Titel: Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Wald zu berichten, ehe er mehr von dem seltsamen Höhlenbewohner wusste.
    »Llyan?«, fragte Glew rasch. »Was wisst ihr von Llyan?«
    Da Rhun sich bereits verplappert hatte, gab es auch für Taran keine andere Wahl als zuzugeben, dass sie Glews Hütte entdeckt hatten. Taran berichtete, dass sie die Rezepte für die Zaubertränke gefunden hätten, verriet aber dabei nicht mehr, als er unbedingt musste. Er konnte ja nicht wissen, wie Glew es aufnehmen würde, wenn Fremde in seiner Habe herumstöberten. Zu seiner Erleichterung kümmerte sich der Riese weniger darum als um das Schicksal der Katze.
    »Oh, Llyan!«, schrie Glew. »Wenn sie nur hier wäre! Irgendjemand, der mir Gesellschaft leisten könnte!« Dabei vergrub er sein Gesicht in die Hände und die Höhle hallte wider von seinem Schluchzen.
    »Nun, nun«, suchte Fflewddur ihn zu besänftigen. »Nimm es dir nicht so zu Herzen. Du kannst von Glück sagen, dass du nicht aufgefressen worden bist.«
    »Aufgefressen?«, schnaubte Glew und hob den Kopf. »Ich wünschte, es wäre so! Lieber jedes andere Schicksal als diese verdammte Höhle. Es gibt hier nämlich Fledermäuse! Die haben mir schon immer Schrecken eingejagt, wenn sie in ihrer widerwärtigen Art herumfliegen und schreien. Und wimmelnde weiße Würmer strecken ihre Köpfe aus dem Fels und glotzen einen an. Und spinnenartige Wesen! Und Wesen, die einfach – Wesen sind! Das sind die Schlimmsten. Das lässt einem das Blut gerinnen, das kann ich euch sagen! Neulich, vor ein paar Tagen, wenn man hier überhaupt von Tagen reden kann, denn der ganze Unterschied hier unten besteht darin …«
    Der Riese beugte sich nieder. Seine Stimme senkte sich zu einem rauen Flüstern; er schickte sich offenbar an, diese Geschichte in aller Ausführlichkeit zu erzählen.
    »Glew«, unterbrach ihn Taran, »wir bedauern deine missliche Lage, aber ich bitte dich sehr, zeige uns einen Weg aus der Höhle.«
    Glew bewegte seinen mageren Kopf hin und her. »Einen Weg hinaus? Den habe ich immer gesucht. Es gibt keinen. Jedenfalls nicht für mich.«
    »Es muss einen geben«, beharrte Taran. »Du hast doch selbst auch einmal einen Zugang gefunden. Zeig uns den.«
    »Den Zugang gefunden?«, erwiderte Glew. »Gefunden, das stimmt nicht ganz. Es war eigentlich alles Llyans Schuld. Wenn sie nur nicht aus dem Käfig ausgebrochen wäre, damals, als mein Zaubertrank so trefflich wirkte. Sie jagte mich aus meiner Hütte. Das war zwar undankbar, aber ich verzeihe ihr. Ich hatte immer noch das Fläschchen bei mir. Oh, hätte ich doch diesen verdammten Saft weggeworfen! Ich lief so schnell ich konnte und Llyan hinter mir her.« Glew schlug sich mit zitternder Hand an die Stirn und blickte trübselig vor sich hin. »Ich bin in meinem Leben nie so schnell und weit gelaufen«, fügte er hinzu. »Ich träume immer noch davon, wenn ich nicht von Schlimmerem träumen muss. Schließlich fand ich ein Loch und schlüpfte geschwind hinein. Ich durfte keinen Augenblick säumen«, fuhr Glew fort und seufzte tief. »Ich schluckte den Trank. Jetzt, wo ich Zeit habe alles zu überdenken, sehe ich ein, ich hätte es nicht tun sollen. Da der Saft aber Llyan so viel größer gemacht hatte, dachte ich, mir würde er auch helfen. Und so geschah es«, erzählte Glew, »und er wirkte in der Tat so schnell, dass ich mir fast den Schädel an der Decke zerstieß. Und ich wuchs immer weiter. Ich quetschte mich tiefer in die Höhle hinein, so weit ich konnte, stieg immer tiefer hinab und suchte immer größere Felsenkammern, bis ich hier am Ende ankam. Dann, ja dann gab es keinen Ausweg mehr. Ich war der Gefangene meiner eigenen Zauberkunst.
    Ich habe viel darüber nachgedacht seit jenem unglücklichen Tag. Ich erinnere mich oft daran«, grübelte Glew weiter. Er schloss die Augen halb und schien ganz versunken in seine Erinnerungen. »Ich möchte jetzt nur wissen«, murmelte er vor sich hin, »ich möchte jetzt nur wissen, ob …«
    »Fflewddur«, flüsterte Taran dem Barden ins Ohr, »gibt es denn keine Möglichkeit, ihn im Reden zu unterbrechen? Er soll uns lieber einen Ausgang zeigen. Oder sollen wir versuchen uns an ihm vorbeizuschleichen und selbst zu suchen?«
    »Ich weiß nicht recht«, antwortete Fflewddur. »Von allen Riesen, die ich gesehen habe – nun, in Wirklichkeit habe ich nie einen gesehen, aber genug von ihnen gehört –, Glew jedenfalls erscheint mir, ja, wie soll ich sagen, er erscheint mir klein. Ich weiß nicht, ob ich mich klar ausdrücke, aber er

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