Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr
gespart hatte, kündigte er und ging auf ein örtliches College. Nach einem Trimester bereits ging er ab, unzufrieden, dass er nicht genug gelernt hatte, um Schriftsteller zu sein. Vielleicht würde es ihm helfen, Abenteuer zu suchen. Es war das Jahr 1942, die Vereinigten Staaten befanden sich im Krieg mit Deutschland. Lloyd Alexander ging zur Armee.
Als Erstes schickte man ihn nach Texas, wo er als Artillerist, als Beckenschläger in einer Band, als Organist in der Standortkapelle und als Sanitäter Dienst tat. Schließlich wurde er in ein Ausbildungszentrum des militärischen Geheimdienstes nach Maryland versetzt. Dort wurde er für einen Einsatz hinter den feindlichen Linien in Frankreich ausgebildet. Doch zu dem geplanten Fallschirmabsprung kam es nie. Stattdessen fuhren seine Gruppe und er nach Wales. Dieses alte, wilde Land mit seinen Burgen und Hügeln und seiner seltsamen Sprache beeindruckte ihn sehr. Aber erst Jahre später erkannte er, dass er hier einen Blick in ein verzaubertes Königreich geworfen hatte.
Nach Einsätzen in Elsass-Lothringen, im Rheinland und in Süddeutschland wurde Alexander bei Kriegsende einer Gegenspionage-Einheit in Paris zugeteilt. Aus der Armee entlassen, schrieb er sich 1945 an der Sorbonne ein. Während seines Studiums traf er eine wunderschöne junge Pariserin, Janine Denni, und sie heirateten am 8. Januar 1946. Das Leben in Frankreich war faszinierend, doch Alexander sehnte sich nach seiner Heimat.
Das junge Paar zog mit der kleinen Tochter Madeleine nach Drexel Hill, Pennsylvania, und danach geschah eigentlich nichts Aufregendes mehr. Lloyd Alexander schrieb einen Roman nach dem anderen, die alle abgelehnt wurden. Sein erster Roman, And Let the Credit Go , erschien 1955. Währenddessen hielt er sich und seine junge Familie mit Lektorats- und Layoutarbeiten für Zeitschriften und Werbeagenturen über Wasser. Außerdem übersetzte er aus dem Französischen, Autoren wie Jean-Paul Sartre und Paul Eluard. Seine ersten Romane wurden von der Kritik wohlwollend aufgenommen, waren aber keine großen Erfolge. Dann kam er auf den Gedanken, Bücher für jüngere Leser zu schreiben.
»Es war«, sagt Alexander, »die kreativste und befreiendste Erfahrung meines Lebens. In Büchern für junge Menschen konnte ich meine tiefsten Gefühle weit besser ausdrücken, als wenn ich für Erwachsene schrieb.«
So konzentrierte er sich schließlich ganz auf diesen Bereich. Seitdem hat er eine Vielzahl von Kinder- und Jugendbüchern verfasst, von denen viele mit Preisen ausgezeichnet wurden oder auf Auswahllisten erschienen. Von seinem ersten Jugendroman, Ti m e C a t (1963), an, waren die meisten seiner Bücher auf die eine oder andere Art fantastisch. Aber Fantasy ist für ihn, wie er selbst sagt, keine Flucht vor der Wirklichkeit, sondern ein Weg, sie zu verstehen. »Mein Anliegen ist, dass wir lernen, wirkliche Menschen zu sein. Ich habe nie alles herausgefunden, was ich über das Schreiben wissen will, und werde es wohl auch nie. Alles, was ein Schriftsteller tun kann, ist der Versuch, das zu sagen, was das Tiefste in seinem Herzen ist.« Dies gilt vor allem für die »Chroniken von Prydain«, die nun seit mehr als dreißig Jahren immer wieder neue Leser gefunden haben.
Sein Fantasy-Klassiker entstand, wie Alexander selbst sagt, per Zufall. Eine Episode in seinem Roman Time Cat sollte im alten Wales spielen. Bei den Recherchen stieß er auf die walisische Mythologie. Der Reichtum der Sagen und Legenden brachte ihn dazu, den Schauplatz jenes besagten Kapitels nach Irland zu verlegen und sich Wales für ein neues Projekt vorzubehalten. Ursprünglich hatte Alexander die Chroniken als Nacherzählungen von Geschichten aus der keltischen Mythologie geplant. Später, im Laufe seiner Recherchen, beschloss er, eine Fantasy-Trilogie daraus zu machen, mit dem Arbeitstitel The Sons of Llyr (›Die Söhne Llyrs‹), angelehnt an die Vorlagen, aber mit einer eigenen Geschichte. Die drei Bände sollten die Titel tragen: The Battle of the Trees (›Die Schlacht der Bäume‹), The Lion with the Steady Hand (›Der Löwe mit der sicheren Hand‹) und Little Gwion (›Klein-Gwion‹).
Als das erste Buch sich dem Abschluss näherte, suchte Alexander nach einem neuen und besseren Titel. Der englische Titel The Book of Three (›Das Buch der Drei‹, 1964) war ein Vorschlag von Nancy Hogrogian, Art Director beim Verlag Holt, Rinehart and Winston. Erst kurz vor Erscheinen des ersten Bandes kristallisierte sich
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