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Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Titel: Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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»Und trotzdem bist du mit ihm gegangen?«
    »Natürlich«, sagte Eilonwy, »ich war doch neugierig. Und du warst so darauf bedacht, mich zu behüten und mir gar mit einer Leibgarde zu drohen, dass es gar keinen Sinn hatte, dich zu fragen.«
    »Sei nicht zu streng mit ihm«, sagte Gwydion lächelnd. »Er wollte dich nur schützen. Und er tat alles auf meine Anweisung.«
    »Ja, das ist mir schon klar«, antwortete Eilonwy, »und bald bereute ich auch alles, aber da war es zu spät. Wir waren kaum aus der Burg, da fesselte mich Magg. Und er knebelte mich! Das war das Schlimmste! Ich konnte kein Wort mehr reden!
    Doch das verdarb ihm seinen eigenen Plan«, erzählte sie weiter. »Er wartete nämlich tatsächlich in dem unübersichtlichen Waldgebiet, bis die Jagd an uns vorüber war, dann schaffte er mich in das Boot. Seine Schienbeine sind sicher jetzt noch schwarz und blau. Aber ich verlor bei dem Gezerre mein Spielzeug. Und da ich geknebelt war, konnte ich ihm das auch nicht klarmachen. Und das geschah ihm recht. Achren war wütend, als sie die Bescherung sah. Sie überhäufte ihn mit Vorwürfen; ein Wunder, dass sie ihm nicht den Kopf abschlagen ließ. Zu mir war sie so zuckersüß, dass ich gleich Verdacht schöpfte und auf Schlimmes gefasst war.
    Danach«, fuhr Eilonwy fort, »schlug mich Achren mit einem Zauber; drum kann ich mich nur wenig erinnern; bis ich das Spielzeug wieder in Händen hielt. Was dann kam, war sehr seltsam. Im Licht der Kugel konnte ich euch alle sehen. Aber nicht eigentlich mit den Augen, sondern in meinem Herzen. Ich wusste, dass ich nach eurem Willen das Zauberbuch vernichten sollte. Und ich wollte es ja auch.
    Doch es war, als gebe es mich zweimal. Mein eines Ich wollte auf alle Zauberkunst verzichten, das andere Ich sie besitzen. Ich wusste, nur mit dem Buch konnte ich eine Zauberin werden; und wenn ich darauf verzichte, dann endgültig. Alles andere war nicht angenehm«, Eilonwys Stimme stockte. »Ich möchte lieber nicht davon sprechen. Es war nicht schön.«
    Sie schwieg einen Augenblick. »Nun werde ich nie eine Zauberin werden. Ich bin nichts anderes mehr als ein einfaches Mädchen.«
    »Grund genug, um stolz darauf zu sein«, sagte Gwydion sanft. »Denn durch dein Opfer, das du brachtest, hast du verhindert, dass Achren über Prydain herrscht. Wir schulden dir mehr als unser Leben.«
    »Ich bin froh, dass das Zauberbuch verbrannt ist«, sagte Eilonwy. »Nur um mein Spielzeug tut es mir leid. Das liegt jetzt sicher weit draußen auf dem Meeresgrund …« Sie seufzte. »Da kann man nichts machen. Aber es fehlt mir.«
    Während die Gefährten schweigend über den Bericht der Prinzessin nachdachten, erspähte Taran einen dunklen Punkt am Himmel, der rasch näher kam. Es war Kaw. Llyan spitzte die Ohren, ihre langen Schnurrbarthaare zitterten, aber sie machte keinen Versuch nach der Krähe zu springen. Vielmehr erhob sie sich auf ihre Hinterbacken und schnurrte dem früheren Gegner freundlich entgegen.
    Kaws Gefieder war schmutzig und zerzaust, aber er schien stolz und selbstzufrieden wie nie zuvor. Großspurig klapperte er mit dem Schnabel. »Pelydryn!«, krächzte Kaw. »Pelydryn!«
    Aus seinen Klauen fiel die goldene Kugel in Eilonwys Schoß.
    Gwydion hatte zunächst vorgeschlagen, die Gefährten sollten bis zum nächsten Morgen ruhen, aber Prinz Rhun wollte unbedingt nach Dinas Rhydnant zurückkehren.
    »Es gibt viel zu tun«, sagte er. »Ich fürchte, wir haben es zugelassen, dass Magg sich um Dinge kümmerte, um die wir uns selbst hätten kümmern müssen. Ein Prinz zu sein bedeutet doch mehr Pflichten, als ich dachte. Ich habe es von einem Hilfsschweinehirten gelernt«, fügte er hinzu und fasste Tarans Hand, »und von euch allen. Und den größten Teil von Mona kenne ich auch noch nicht. Wenn ich einmal König werden soll, dann muss ich mein Land genauer kennen. Wenn es euch also recht ist, dann möchte ich sofort aufbrechen.«
    Gurgi hatte durchaus nicht den Wunsch, hier in der Nähe von Caer Colur zu bleiben, und Fflewddur konnte es kaum erwarten, bis er Llyan sein eigenes Königreich, ihre neue Heimat, zeigen konnte. Eilonwy behauptete, sie sei imstande die Reise anzutreten und schließlich war auch Gwydion damit einverstanden, dass sie sich unverzüglich auf den Weg machten. Er hatte auch nichts dagegen, dass sie an der Höhle vorbeigingen, um nach Glew zu sehen, denn Taran hielt an seinem Versprechen fest, dem unglücklichen Riesen zu helfen.
    So schickten sie sich an, die

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