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Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Titel: Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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schwang wild die Axt und brüllte Befehle nach rechts und links. Ein Dutzend Krieger sprangen auf die Pferde. Smoit selbst stieg auf einen Hengst mit einer Brust breit wie ein Fass. Dann pfiff er durch die Zähne und gab das Zeichen zum Aufbruch.
    Der rotbärtige König legte bei dem Ritt durch die Täler ein solches Tempo vor, dass sich selbst Llyan anstrengen musste mitzukommen, während sich Gurgi, dem es schier den Atem verschlug, am Hals seines wild dahinrasenden Ponys festklammerte. Smoits Streitross war schaumbedeckt und ebenso Melynlas, als der Cantref-König schließlich Halt gebot.
    »An die Fleischtöpfe!«, schrie Smoit, schwang sich aus dem Sattel und sah so frisch aus, als habe er eben erst einen gemütlichen Morgenritt begonnen. Die Gefährten, die immer noch ganz außer Atem waren, hatten durchaus keinen Appetit, aber Smoit schlug mit den Fäusten gegen den breiten Bronzegürtel, den er um die Mitte seines Leibes trug. »Der Hunger macht einen Mann verdrießlich und raubt ihm das Vergnügen an der Schlacht.«
    »Herr, müssen wir denn mit Fürst Gast kämpfen?«, fragte Taran mit einiger Sorge, denn Smoits Kriegerschar zählte nur ein Dutzend Leute. »Wenn sich Fürst Goryon gerüstet hat, dann sind wir wohl zu wenig, um sie alle zu bestehen.«
    »Kämpfen?«, erwiderte Smoit. »Nein, das lohnt nicht. Ich werde diese Unruhestifter bei der Nase kriegen und noch vor Sonnenuntergang in den Kerker sperren. Sie werden tun, was ich befehle. Ich bin ihr König, bei meinem Bart! Hier steckt genug Kraft, um sie zu erinnern.« Er schüttelte seine Faust.
    »Trotzdem«, wagte Taran einzuwenden, »du selbst hast mir gesagt, dass die wahre Kraft eines Königs auf der freiwilligen Bereitschaft derer beruhe, über die er herrscht.«
    »Was soll das?«, donnerte Smoit, der sich gegen einen Baumstamm gelehnt hatte und eben dabei war, einen Fleischbrocken in Angriff zu nehmen, den er aus der Satteltasche gezogen hatte. »Bring mich nicht mit meinen eigenen Worten in Verlegenheit! Bei meinen Knochen, ein König ist ein König!«
    »Ich wollte nur sagen, dass du Goryon und Gast schon oft in deine Kerker gesperrt hast«, antwortete Taran. »Und doch kämpfen sie immer wieder. Gibt es denn keine Möglichkeit, dass sie Frieden miteinander halten? Oder dass sie verstehen lernen …«
    »Ich werde ihnen schon Vernunft beibringen!«, brüllte Smoit und schwang die Streitaxt. Er zog seine buschigen Augenbrauen zusammen, um nachzudenken. »Ja, eigentlich stimmt das«, gab er dann zu. Er kaute so bedächtig, als stecke in den Knorpeln des Fleischstückes ein neuer Gedanke. »Sie kommen in den Kerker, und sie verlassen ihn genauso sicher. Du hast hier etwas herausgefunden, mein Junge. Der Kerker nützt nichts mehr bei diesen beiden. Und, bei meinem Blut, ich weiß auch, warum! Das Gefängnis muss feuchter und zugiger sein. Das ist es! Ich lasse das Loch noch heute Abend tüchtig unter Wasser setzen.«
    Taran wollte schon einwerfen, dass er eigentlich an etwas anderes gedacht hätte, aber da stieß Fflewddur einen Ruf aus und deutete auf einen Reiter, der über die Wiese heranpreschte.
    »Er trägt die Farben von Goryon«, rief Smoit und sprang auf. Immer noch hielt er den Fleischbrocken in der einen und die Streitaxt in der anderen Hand. Zwei seiner Mannen stiegen schnell zu Pferd, zogen die Schwerter und jagten los, um den Reiter zu stellen. Der aber hielt das Heft seiner Waffe nach unten und rief ihnen zu, dass er eine Nachricht vom Cantref-Fürsten überbringe.
    »Du Schurke!«, brüllte Smoit, ließ Fleisch und Axt fallen, packte den Reiter am Kragen und zerrte ihn aus dem Sattel. »Welches Unheil steht denn noch bevor? Sprich! Was bringst du an Nachrichten? Kerl, antworte mir, sonst reiß ich sie dir zusammen mit den Gedärmen heraus!«
    »Herr«, keuchte der Bote, »Fürst Gast greift mit aller Macht an. Mein Herr, Fürst Goryon, ist unter starkem Druck. Er wendet sich an dich um Hilfe.«
    »Und was ist mit den Kühen?«, bellte Smoit. »Hat Gast sie? Oder hat Goryon sie noch?«
    »Keiner, Herr«, antwortete der Bote. Er konnte kaum sprechen, weil Smoit ihn nach jedem Wort schüttelte. »Fürst Gast griff Fürst Goryon an, um seine eigene Herde und die Fürst Goryons zu gewinnen. Aber während sie noch kämpften, erfasste die Tiere eine Panik, und sie liefen davon. Die Kühe? Herr, beide Herden sind fort, verloren, alle miteinander, sogar Cornillo!«
    »Das soll das Ende des Streites sein«, erklärte Smoit, »und

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