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Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Titel: Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Commots?«, fragte Taran. »Ich habe den Namen gehört, aber ich weiß nur wenig über sie.«
    »Das sind Weiler und kleine Dörfchen«, warf Fflewddur ein. »Sie beginnen östlich von den Berg-Cantrefs und sind bis zum Großen Avren hin verstreut. Ich selbst bin nie hingekommen. Die Freien Commots sind sogar für meine Streifzüge etwas weit abgelegen. Aber das Land selbst ist das lieblichste in ganz Prydain – sanfte Hügel und freundliche Täler, fetter Ackerboden und süße Wiesen für das Vieh. Es gibt Eisen für scharfe Schwerter. Gold und Silber für wertvollen Schmuck. Annlaw der Töpfer soll dort leben und viele andere Handwerker: geschickte Weber, Kunstschmiede – seit Menschengedenken war ihre Kunstfertigkeit der Stolz der Commots.«
    »Ein stolzes Volk, das sind sie«, stimmte Smoit zu, »und eine unbeugsame Rasse. Sie erkennen keinen Cantref-Fürsten an, sondern nur den Hochkönig Math selbst.«
    »Keine Cantref-Fürsten?«, fragte Taran erstaunt. »Wer regiert sie dann?«
    »Nun, sie regieren sich selbst«, antwortete Smoit. »Außerdem sind sie beharrlich und stark. Und, bei meinem Bart, ich bin sicher, dort kennt man mehr Frieden und nachbarliche Hilfsbereitschaft als sonst wo in Prydain. Wozu also brauchen sie Könige und Fürsten? Wenn du der Sache auf den Grund gehst«, fügte er hinzu, »dann hängt doch die Macht eines Königs von der Willigkeit derer ab, über die er herrscht.«
    Taran, der aufmerksam zugehört hatte, nickte. »Ich habe noch nie daran gedacht«, sagte er wie zu sich selbst, »aufrichtige Treue kann tatsächlich nur freiwillig gegeben werden.«
    »Genug geredet!«, polterte Smoit. »Das macht mir Kopfweh und dörrt mir den Schlund aus. Wir wollen lieber essen und trinken. Vergiss den Spiegel! Bleib bei mir in meinem Cantref, Junge. Wir werden auf die Jagd reiten, tafeln und uns einen guten Tag machen. Du wirst hier mehr Fleisch an deine Knochen kriegen, als wenn du nutzlos in der Gegend herumstreifst. Das soll dir ein guter Rat sein, mein Junge.«
    Smoit musste schließlich doch einsehen, dass er Taran nicht von seinem Vorhaben abbringen konnte, und erklärte, er werde die Gefährten mit allem ausstatten, was sie für ihre Fahrt nötig hätten. Am nächsten Morgen, nach einem gewaltigen Frühstück, das – so sagte Smoit – ihren Appetit auf die Hauptmahlzeit schärfen sollte, überließ ihnen der König sein Vorratshaus, ging aber mit ihnen hinein, um sich zu vergewissern, dass sie auch nur das Beste aussuchten.
    Taran hatte gerade angefangen, die Berge von Taurollen, Satteltaschen und Ledergeschirren zu durchwühlen, als ein Mann von der Schlosswache hereinstürmte und rief: »Herr! Ein Reiter von Fürst Gast ist eingetroffen! Goryons Räuber haben Gasts preisgekrönte Kuh und die ganze Herde gestohlen!«
    »Bei allem Blut, das durch meine Adern rinnt!«, brüllte Smoit. Die struppigen, buschigen Augenbrauen des Königs zogen sich zusammen, sein Gesicht wurde so rot wie sein Bart. »Wie kann er es wagen, Unfrieden in meinem Cantref zu säen!«
    »Die Leute Gasts haben sich gerüstet. Sie reiten gegen Goryon«, sprach der Wächter hastig weiter. »Gast bittet dich dringend um Hilfe. Willst du mit dem Boten sprechen?«
    »Mit ihm sprechen?«, bellte Smoit. »Ich werde seinen Herrn in Eisen schlagen, weil er den Frieden gebrochen hat! Noch schlimmer! Weil er ihn ohne meine Erlaubnis gebrochen hat!«
    »Gast in Eisen legen?«, fragte Taran ziemlich erstaunt. »Aber Goryon hat doch seine Kuh gestohlen …«
    »Seine Kuh?«, schrie Smoit. »Seine Kuh, von wegen! Gast hat sie selbst im vergangenen Jahr Goryon gestohlen. Und vorher umgekehrt. Keiner von ihnen weiß mehr, wem das Vieh nun eigentlich gehört. Diese verdammten Streithähne! Denen werd ich ihr Mütchen kühlen! In meinem Kerker! Beiden, Gast und Goryon!«
    Smoit griff nach einer riesigen doppelschneidigen Streitaxt. »Ich werde sie an den Ohren zurückholen!«, tobte er. »Sie kennen meinen Kerker. Sie waren oft genug drinnen. Wer reitet mit mir?«
    »Ich, selbstverständlich!«, schrie Fflewddur mit blitzenden Augen. »Großer Belin, ein Fflam lässt sich keinen Kampf entgehen!«
    »Wenn du unsere Hilfe brauchen kannst, Herr«, begann Taran, »dann sind wir gerne bereit. Aber …«
    »Aufs Pferd, mein Junge!«, befahl Smoit. »Du sollst sehen, wie Gerechtigkeit geübt wird. Ich will Frieden zwischen Gast und Goryon, und wenn ich ihnen vorher die Köpfe einschlagen müsste!«
    Smoit stürmte aus dem Vorratshaus,

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