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Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers

Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers

Titel: Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies , Bernd
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einer Stunde vom Aufmarsch des Heeres der westlichen Reiche vor den Mauern von At Arthanoc berichtet hatten, war vom König umgehend der Befehl erlassen worden, aufzusitzen und loszureiten.
    Jetzt jagten sie hoch am Himmel dahin, und die weit ausgreifenden Bewegungen ihrer Reittiere, die sich auf dem trügerisch luftigen Wolkenband unter ihren Hufen so traumwandlerisch sicher bewegten, wie Pferde auf einer grasbewachsenen Ebene, fraßen förmlich die Meilen bis zu ihrem Ziel.
    Schon kam unter ihnen die graue, zerklüftete Felsenlandschaft um die Festung des Hexers in Sicht, und mit Schrecken erkannte Auril, dass sie keinen Augenblick zu früh kamen. Die Ebene vor der Burg war dunkel von Wolfskriegern, und die einstigen Angreifer, die das Schlachtenglück schnell zu bedrängten Verteidigern hatte werden lassen, mussten sich unter bitteren Verlusten ihrer Haut erwehren.
    Der König nickte Nirwin zu, und der Himmelsmarschall stieß einmal mehr den gellenden Schrei eines Jagdvogels aus. Die Taijirin, die ihnen folgten, antworteten mit leidenschaftlicher Wildheit.
    »Haltet Euch fest, Auril«, rief ihr Iegi zu.
    Dann endete unvermittelt die weiße Wolkendecke, und die Greifen gingen mit angelegten Flügeln in einen halsbrecherischen Sturzflug über. Wie Wassermassen durch die gesprengten Mauern eines Staudamms ergoss sich das Heer der Vogelmenschen aus den Wolken hinab auf das Schlachtfeld, und die schrillen Kampfschreie der Taijirin erfüllten den ganzen Himmel.
    Die Albin klammerte sich an den Hals ihres Reittieres, doch der ersten instinktiven Todesangst des Fallens folgte der Rausch der Geschwindigkeit, und als der Greif nur wenige Dutzend Schritt über dem Boden seine mächtigen Flügel ausbreitete und in eine elegante Kurve ging, schrie sie begeistert auf. Iegi, der sie und Karnodrim begleitet hatte, schenkte ihr ein verwegenes Grinsen. Nur der Sette hockte ein wenig verkrampft im Sattel seines Vogelpferdes und erweckte den Eindruck, als befände er sich in diesem Augenblick lieber woanders.
    Man hatte Auril mit einer Handvoll Wurfdolchen und einem kräftigen Kurzbogen ausgestattet. Dazu hatte ihr Iegi sogar zwei lange Messer überreicht, die ungefähr denen glichen, die sie im Kampf gegen den Drachen verloren hatte – nur würde sie leider damit hier oben in der Luft nichts anfangen können. Derweil hielt Karnodrim seine Feuerballschleuder mit grimmiger Miene an die Brust gepresst, und Iegi trug seine ebenso elegant wie tödlich wirkende Stabwaffe.
    König Ieverin und sein Heerführer Nirwin steuerten mit einer Hundertschaft Soldaten den letzten Verteidigungsring um Jeorhel von Albernia an, um dessen Männer zu entlasten. Die übrigen Taijirin verteilten sich, begleitet vom fassungslosen Zornesgeheul der Grawls und dem Jubel der Menschen und Alben, über das Schlachtfeld. Unterdessen deutete Iegi auf einen Punkt zu ihrer Rechten. »Wir müssen diese Bestie aufhalten!«, schrie der Prinz.
    Aurils Blick folgte seiner ausgestreckten Hand, und für einen Moment setzte ihr Herz aus, als sie die massige schwarze Gestalt des Glutlanddrachen sah, der mit seinen Tatzen eine Gruppe wilder Rûnländer zerschmetterte. »Einen kleineren Gegner konntet Ihr Euch nicht aussuchen?«, rief sie und hoffte, dass der Sarkasmus die Unsicherheit in ihrer Stimme überdeckte.
    »Ich sehe keinen, dessen Tod für den Ausgang dieser Schlacht von größerer Bedeutung wäre«, gab Iegi zurück.
    Die Albin schluckte hart, sagte aber dann: »Ich bin an Eurer Seite.«
    Moosbeere huschte heran und verzog das Gesicht. »Ich habe keine Lust, Drachen zu bekämpfen«, zwitscherte das Irrlicht. »Ich gehe Tarean suchen, ja?«
    Auril nickte. »Gut. Aber Moosbeere«, sie hob warnend den Finger und sah das Irrlicht streng an, »keine Alleingänge. Wenn er hier irgendwo ist und unsere Hilfe braucht, dann hole uns.«
    »Mache ich«, flötete das winzige Geschöpf. Dann zischte es im Zickzack davon, einem Suchmuster folgend, das nur für ein Irrlicht Sinn ergeben konnte.
    Gleichzeitig gaben Auril, Iegi und Karnodrim ihren Greifen die Sporen und rauschten dem Furcht einflößenden Glutlanddrachen entgegen, der sich mit kraftvollen Bewegungen in die Lüfte schwang, als er das Eintreffen der Vogelmenschen bemerkte. Auch aus anderen Richtungen näherten sich bereits tollkühne TaijirinKrieger dem Monstrum, um es von seinen Opfern am Boden abzulenken, und so gelang es den Dreien tatsächlich, sich unbehelligt der Bestie zu nähern.
    Der Drache warf sich in der

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