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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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in Trab verfielen und schließlich einige Schritt vom Lager entfernt in einem lockeren Halbkreis zum Stehen kamen.
    »Iegi, Prinz von Airianis!«, rief der Anführer der Gruppe, während er behände von seinem Vogelpferd sprang und näher kam. »Ich überbringe dir den Befehl König Ieverins, umgehend mit uns nach Hause zurückzukehren.«
    »Shariik! Wie kommst du denn hierher?« Iegis ganzer Körper spannte sich in Erwartung der kommenden Auseinandersetzung, und auf seiner Miene lag eine wilde Entschlossenheit, es den Soldaten seines Vaters so schwer wie nur möglich zu machen.
    Der Sohn des einstigen Himmelsmarschalls von Airianis blieb ihm die Antwort schuldig, denn in diesem Augenblick drängte sich einer der anderen Reiter nach vorne. »Auril, Bromm, Iegi! Ich bin so froh, euch zu sehen!«, rief der Menschenjunge mit dem Taijirinharnisch und dem Waffenbündel auf dem Rücken. Dann jedoch gewahrte er Tarean und blieb stehen, als sei er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Sein Gesicht wurde kreidebleich, und in seine Augen trat eine Mischung aus grenzenloser Verwirrung und blankem Entsetzen.
    »Dreigötter«, entfuhr es Tarean, und auch aus seinem Antlitz wich alle Farbe.
    »Zwei Wunderknaben?!«, rief Moosbeere erstaunt.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragten die beiden vollkommen gleichen Jungen.

 
    21
    NONUADA
    »Ein Doppelgänger!«, bellte Fenrir, sprang auf und spannte in einer fließenden Bewegung seinen Jagdbogen, um damit auf den Neuankömmling anzulegen.
    Auf einmal handelten alle gleichzeitig. Shariik, der natürlich geglaubt hatte, den anderen einen verlorenen Gefährten wiederzubringen, wich entgeistert einen Schritt zurück. Zwei der Vogelmenschensoldaten griffen blitzschnell an ihre Gürtel, um Wurfklingen zu ziehen. Und Iegi hob mit einem Ausruf der Überraschung seinen Kampfstab. Doch sofort legte Bromm seine schwere Pranke auf den Arm des Prinzen, und Auril sprang dem aufgebrachten Nondurier mit einem Satz in die Schussbahn. »Nein! Haltet ein!«, schrie sie mit lauter Stimme.
    Tatsächlich kehrte gespannte Stille ein, während der die Albin etwas leiser fragte: »Ein was, Fenrir?«
    »Ein Doppelgänger«, knurrte der hundeköpfige Krieger. »Ich habe Geschichten von ihnen gehört. Sie kommen aus dem wilden Herzen Nondurs. Sie sehen aus wie die Männer, deren Gestalt sie angenommen haben. Sie sprechen wie sie, bewegen sich wie sie. Doch sie sind anders. Ihr Inneres hat sich verändert. Sie bringen nur Unglück. Lasst ihn uns töten, bevor es zu spät ist.« Er warf dem Jungen einen harten Blick zu.
    »Fenrir! Was soll das? Ich bin es, Tarean«, entfuhr es diesem, und er machte Anstalten vorzutreten.
    Der Nondurier zog die Sehne seines Bogens durch. »Keinen Schritt näher.«
    »Niemand wird getötet«, widersprach Auril mit strenger Stimme. »Nicht, bevor wir wissen, was hier überhaupt gespielt wird.« Sie wandte sich dem Jungen zu, der aussah wie Tarean. »Also, was hast du zu deiner Verteidigung vorzubringen?«
    Der Junge warf dem Hundekrieger einen vorsichtigen Blick zu. Dann trat er langsam einen Schritt näher und hob in einer hilflosen Geste die Schultern. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin Tarean. Das müsst ihr mir glauben. Ich komme aus dem Almental, habe in At Arthanoc dem Hexer und dem Grimmwolf Esdurial in den Leib gestoßen und in den Ruinen der Feste Kesrondaia entdeckt, die mich losschickte, ihr Volk zu befreien. Ich habe Moosbeere aus einer Glasflasche im Alten Wald gerettet, Auril und Bromm auf einem Hinterhof voller toter Grawls kennengelernt und an deinem Feuer, Fenrir, im Versteck Endhréan Falkenauges in Thal gesessen. Ich bin ich.« Er räusperte sich und deutete mit vielsagender Miene auf Tarean. »Hat schon mal irgendeiner von euch daran gedacht, dass er der Doppelgänger sein könnte?«
    Alle Augen richteten sich auf Tarean, und zumindest in Aurils Blick bemerkte der Junge ein leichtes Misstrauen. Er konnte regelrecht hören, wie Fenrirs Worte im Geist der Albin widerhallten. Doch sie sind anders. Ihr Inneres hat sich verändert. »Oh nein, Auril.« Er hob beschwichtigend die Arme. »Ich weiß genau, dass du an unser gestriges Gespräch denkst. Aber was immer ich dort gesagt habe, es hat nichts damit zu tun, dass ich nicht mehr der wäre, der ich immer war. Frag mich etwas!« Er blickte sich um. »Irgendjemand von euch: Fragt mich etwas! Ich kann euch jede Kleinigkeit unserer Reisen, jedes zweisame Gespräch als Beleg dafür nennen, dass ich Tarean

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