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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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mich irgendwie leerer.«
    »Was ist dort nur geschehen?«, wunderte sich der Bär.
    Der Junge zuckte mit den Achseln. »Ich kann es dir nicht sagen. Aber ich weiß, dass ich so etwas niemals wieder erleben möchte.«
    »Ich auch nicht«, pflichtete ihm Bromm bei.
    Tarean wandte den Blick wieder nach vorne zu seinen Gefährten. Er spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief. Also habe ich mich nicht getäuscht, dachte er. Denn obwohl er Bromm gegenüber vage geblieben war, wusste er sehr wohl, was er verloren hatte. Es war die Liebe zu Auril. Es war nicht so, dass ihm die Albin nun vollkommen gleichgültig gewesen wäre. Er sorgte sich noch immer um ihr Wohlbefinden, und noch immer war er bereit, sein Leben für sie aufs Spiel zu setzen, sollten es die Umstände erfordern. Doch nicht anders empfand er für Bromm und Iegi. Die zwei Herzen aber, die bis zum gestrigen Morgen voller Liebe in seiner Brust geschlagen und ihn durch ihren unvereinbaren Doppelklang immer wieder in arge Gewissensnöte gestürzt hatten, waren nun zu einem einzigen kraftvollen Ton vereint. Und der Name, der in diesem Ton mitschwang, war nicht der der Albin, sondern der eines winzigen, elfenhaften Geschöpfes, das ihn von Anfang an, seit ihrem schicksalhaften Zusammentreffen im Alten Wald östlich des Almentals, bedingungslos geliebt hatte. Moosbeere …
    Gegen Mittag überquerten sie den Rêd-Fluss, und an diesem Punkt kam es zu einem kleinen Disput zwischen Fenrir und Tarean. Denn während der Wegfinder nun bereits deutlich in südöstliche Richtung wies, beharrte der Nondurier darauf, der Handelsstraße weiter direkt nach Süden zu folgen. »Zuerst müssen wir nach Nonuada, um dort Ausrüstung einzukaufen«, erklärte er. »Wir können unmöglich wagen, die Glutlande zu betreten, ohne entsprechend vorbereitet zu sein. Wir brauchen lederne Kapuzenmäntel gegen die Hitze und zufälligen Funkenflug. Dazu brauchen wir Balsam für unsere Hände und Gesichter, sonst werden wir verdorren, wenn wir mehrere Tage durch dieses Land wandern. Es kann auch nicht schaden, ein paar Feenfeuer zu kaufen, damit wir Licht haben, das uns den Weg durch die Dunkelreiche erhellt. Außerdem sollten wir ein paar Pfeile mit settischen Feuerköpfen erwerben, um uns notfalls kleinerer Raubdrachen erwehren zu können. Und wer will, mag sich eine Gebetskette kaufen und jeden Abend eure Dreigötter darum bitten, dass wir keinem großen Glutlanddrachen begegnen.«
    »Das Vergnügen hatten wir schon, danke«, brummte Bromm.
    »Aber wir verlieren vier Tage, wenn ich dich recht verstanden habe«, wandte Tarean ein. »Was nützt uns all unsere Ausrüstung, wenn wir zu spät am Ziel eintreffen, um Kesrondaias Leben noch zu retten?«
    »Was nützt uns all die Eile, wenn wir letzten Endes überhaupt nicht am Ziel ankommen, weil wir auf dem Weg dorthin verbrannt sind oder aufgefressen wurden?«, gab der Nondurier zurück.
    »Sag, Tarean, wie lange hat Kesrondaia noch zu leben?«, fragte Iegi.
    »Noch achtzehn Tage, wenn mich nicht alles täuscht«, antwortete der Junge nach kurzem Rechnen.
    »Und wie lange glaubst du, wird unsere Reise durch die Glutlande dauern?«
    Fenrir lachte trocken. »Ich hoffe keine achtzehn Tage. Denn das überlebt keiner von uns. Ohne Ausrüstung halten wir nicht einmal ein Zehntel der Zeit durch.«
    Tarean fluchte leise. »Also schön«, gab er nach. »Machen wir den Umweg über Nonuada.«
    Das Land südlich des Rêd-Flusses wurde deutlich hügeliger, und das bis dahin hüfthohe Steppengras verschwand nach und nach aus dem Landschaftsbild und wurde von niedrigen, struppigen Gewächsen von grünbrauner Farbe ersetzt.
    Langsam nahmen auch die Anzeichen von Besiedlung wieder zu, und die Handelsstraße, die in den letzten Tagen kaum mehr als die von Pflanzen überwucherte Ahnung eines Pfades gewesen war, wirkte bereits deutlich stärker befahren. Tatsächlich begegneten sie auch endlich wieder einigen Reisenden, zumeist Bauern, die mit ihren Karren vom Rêd auf dem Weg nach Nonuada waren, aber auch zwielichtigeren Gestalten, die zu ihren Geschäften hier unten im Süden gewiss ebenso wenig befragt werden wollten wie Tarean und seine Gefährten. Einmal sahen sie eine kleine Gruppe wettergegerbter Nondurier, die graue Umhänge aus Brull-Leder trugen und mit Speeren, Netzen und riesigen Armbrüsten bewaffnet waren. Einige Meilen später kamen ihnen drei Menschen, ein Alb, ein Sette und vier gnomenähnliche Halbwüchsige entgegen, die misstrauisch glotzten,

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