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Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Titel: Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Neue ins Leben zu rufen.«
    Da packte Auril ihn an der Schulter und drehte ihn gewaltsam zu sich um. In ihren Augen brannte ein grünes Feuer. »Was redest du da, Tarean? Wir begründen den Orden nicht neu, um den Bürgern von Agialon – oder sonst jemandem – zu gefallen. Wir tun es, weil es richtig ist! Oder willst du etwa andeuten, Kesrondaia habe sich in dir geirrt?«
    Der Junge schluckte und schaute betreten auf seine Stiefelspitzen. »Nein, natürlich nicht. Es tut mir leid.« Als er wieder aufblickte, war die Miene der Albin sanfter.
    »Schon in Ordnung. Ich weiß, wie es sich anfühlt zu zweifeln. Lass es dir nur nicht zur Gewohnheit werden.« Sie zwinkerte ihm zu und boxte ihm spielerisch gegen den Oberarm. »Los, kehren wir zu Beornhard zurück. Wenn wir morgen schon wieder aufbrechen wollen, müssen wir noch einiges vorbereiten.«

 
    7
    DER GESCHEITERTE BUND
    Die Padeschdah Shaddrach III. war das größte Flugschiff, das in Nondur jemals gebaut worden war – zumindest behaupteten das ihre Konstrukteure vollmundig, und die wenigen Historiker, die es möglicherweise besser wussten, waren klug genug, ihr Wissen für sich zu behalten. Allerdings mussten auch diese Gelehrten zugeben, dass es sich bei der Shaddrach um ein Ehrfurcht gebietendes Stück Kriegshandwerkskunst handelte. Vom Bug bis zum Heck maß das schwarzgoldene Flaggschiff der nondurischen Luftstreitkräfte beinahe siebzig Schritt, und an zehn Stellen am Rumpf waren jeweils vier miteinander verbundene Metallkästen angebracht, aus denen der sanft violette Schimmer der schwebenden Kyrilliankristalle drang, die es dem massigen Gefährt überhaupt erst erlaubten, sich in die Lüfte zu erheben. Der Bau des Schiffes hatte Heerscharen von Arbeitern fast ein Jahr lang beschäftigt, und nur die reinsten Kristalle aus den Kyrillianminen im Süden der Glutlande waren in den strengen Augen der settischen Schmiede, die den Flugrahmen herstellten, gut genug gewesen.
    General Jaular stand neben dem Kapitän und dem Steuermann der Shaddrach in der Mitte des Schiffes und ließ seinen Blick über die kleine Flottille schweifen, die um sie herum in geringer Höhe über die Steppe von Nondur dahinglitt. Die meisten der Schiffe waren in den Jahren gebaut worden, als Calvas’ Wolflinge die nördlichen Grenzen des Reiches bedrohten. Entsprechend schwer war ihre Bewaffnung und entsprechend erfahren die Besatzungen. Mit einer Streitmacht wie dieser auf die Jagd nach Kazzach zu gehen, ganz gleich, wie viele es waren, mochte bei unbeteiligten Beobachtern den Eindruck erwecken, die Hundeköpfigen würden mit Katapulten auf Grasmäuse schießen. Jaular indes kümmerten unbeteiligte Beobachter nicht. Der General mochte Katapulte – und er konnte Grasmäuse nicht ausstehen.
    Ganz abgesehen von der Vorliebe des Generals für ein schnelles und hartes Zuschlagen waren kurz nach der Rückkehr des beinahe aufgeriebenen Spähtrupps weitere besorgniserregende Berichte von den Kommandanten der nördlichen Wachfesten eingetroffen, die von seltsamen Bewegungen der Kazzach im Herzen von Nondur kündeten. Der General und sein Stab hatten daraufhin mit Billigung des Padeschdahs beschlossen, dass es mal wieder an der Zeit war, den Katzen zu zeigen, wem Nondur eigentlich gehörte.
    Jaular senkte den Blick und betrachtete die Kampfvorbereitungen an Deck. Überall waren Männer in den leichten Bronzerüstungen der nondurischen Luftstreitkräfte damit beschäftigt, die Katapulte und Speerschleudern der Shaddrach vorzubereiten. Der General hatte befohlen, Feuer vom Himmel regnen zu lassen, um die aufmüpfigen Katzen in ihre Schranken zu weisen. Manch einer seiner Berater hielt das für eine gefährliche Strategie, denn die Steppe war in den Sommermonden knochentrocken und ein falscher Funke mochte einen verheerenden Großbrand zur Folge haben. Doch Jaular hatte diese Gefahr in seinen Plänen nicht nur abgewogen, er baute sogar darauf. Das Feuer sollte die Kazzach von allen Seiten einschließen und ihnen jede Fluchtmöglichkeit nehmen.
    Zur Sicherheit hatte der General die drei persönlichen Sturmreiter des Padeschdahs mit an Bord genommen, deren Gabe, Wind und Wolken zu beherrschen, ein unkontrolliertes Wüten des Feuers verhindern sollte. Für gewöhnlich weigerten sich die machtvollen Wettermagier, ihre Talente für derartige Kampfeinsätze zu missbrauchen. In diesem Fall allerdings hatten sie sich Jaular beinahe aufgedrängt, nachdem er sie von seinen Absichten in Kenntnis gesetzt

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