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Tareks Versprechen

Tareks Versprechen

Titel: Tareks Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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dessen Wunsch nach männlichen Nachkommen.
    Tarek wollte diesen Wunsch seines Vaters nicht erfüllen. Nun ja, ganz offensichtlich nicht mit ihr. Darum hielt er ihr jetzt schon seit drei Tagen immer wieder Vorträge darüber, wie sie sich in Scheich Amirs Gesellschaft zu verhalten hatte.
    Das was dabei ausschlaggebend war, bezog sich auf den intimeren Teil ihrer Verbindung: Das Produzieren von Nachkommen oder besser gesagt, das nicht Produzieren von Nachkommen. Niemand durfte erfahren, dass Tarek nicht vorhatte, sich mit ihr dieser Tätigkeit zu widmen.
    „Du solltest dich so weit wie möglich von den anderen Frauen fernhalten“, stellte Tarek eine Regel auf, die ihm ausgesprochen wichtig erschien. „Ich weiß, dass die Frauen viel reden. Und ein falsches Wort in ihrer Gegenwart kann alle Geheimnisse, die du hast, in Windeseile im ganzen Palast verbreiten.“
    „Ich verspreche, kein einziges Wort darüber zu verlieren, was wir tun“, beteuerte Zaara.
    Tarek sah sie ein wenig schräg von der Seite an. Wie sollte er ihr nur erklären was er wirklich meinte? Gut, sie hatte unter den Frauen Scheich Hassans gelebt. Aber dennoch war die Unterhaltung zwischen Ehefrauen und Konkubinen doch ein wenig anders, als wenn sich unverheiratete Frauen und Mädchen in der Nähe aufhielten.
    „Nichts zu sagen ist nicht der Punkt, Zaara. Worauf es ankommt ist eher das, was du zu berichten hast. Ganz einfach deshalb, weil es verdächtiger ist, sich nicht an den Gesprächen der Frauen zu beteiligen, als gar nichts zu sagen.“
    Zaara schaute Tarek mit großen Augen an. Verstand sie, was er sagen wollte? Er musste wohl ein kleines bisschen genauer werden.
    „Die Frauen unterhalten sich gerne über die körperlichen Merkmale der Männer und vergleichen sie mit dem Mann, dem sie angehören. Sie werden ganz genau darauf achten, was du in dieser Hinsicht zu erzählen hast. Darum muss es sich möglichst echt und nachvollziehbar anhören.“
    Zaara schien zu verstehen, denn sie nickte. „Ich soll über deine breite Brust und deine unglaublichen Muskeln schwärmen. Über deine Kraft und die Leichtigkeit, mit der du mich durch den halben Palast getragen hast, als ich krank war.“
    Tarek nickte. Das war schon einmal ein guter Anfang. Im Prinzip hatte sie ihn verstanden. Dann ließ er sich kurz ablenken, als ihm Zaaras Worte erneut durch den Kopf gingen. Breite Brust, unglaubliche Muskeln und Kraft, meinte sie das ernst oder hatte sie nur versucht, auf seine Anweisungen angemessen zu reagieren?
    Er räusperte sich bevor er fortfuhr und noch ein paar andere Details zur Sprache brachte. „Ich sehe, du verstehst, was ich meine. Aber das was du hier aufzählst kann jede der Frauen mit eigenen Augen sehen.“
    Zaara wirkte erschrocken. „Du meinst, Frauen sehen sich fremde Männer auf diese Weise an?“
    Er hätte ja sagen können, aber sie wirkte zu unschuldig, um sie diesen Gedanken weiterdenken zu lassen. „Zum Teil“, schränkte Tarek ein. „Vor allem darum, um vor den anderen Frauen damit zu protzen, dass ihr Mann stärker ist oder breitere Schultern hat.“
    Das fand Zaara interessant. Sie sah sich Tarek abschätzend an und nickte dann. „Ich denke nicht, dass ich mich mit deiner breiten Schulter vor den anderen Frauen verstecken muss.“
    Tarek fühlte sich leicht unwohl, obwohl er das Thema angeschnitten hatte. Aber zu wissen, dass Zaara seine körperlichen Vorzüge anpreisen könnte, und das auch so meinte, brachte ihn zum ersten Mal in seinem Leben in Verlegenheit. Er versuchte, dieses Gefühl abzuschütteln und zurück zu seiner Unterweisung zu kommen.
    „Du wirst dich dazu gar nicht äußern“, erklärte Tarek überraschend. Und zwar zu seiner eigenen Überraschung und nicht zu ihrer. „Wenn ein solches Gespräch aufkommt, spielst du die Schüchterne. Jeder wird verstehen, dass es für dich noch zu neu ist, einen Mann zu haben, um über diese Dinge schon offen zu sprechen.“
    Nein, Tarek wollte definitiv nicht, dass Zaara mit irgendjemand über seine Qualitäten als Liebhaber sprach! Das war kein Thema, über das er seiner Frau erlauben würde, mit den Frauen des Harems zu sprechen. Oder wenn er schon dabei war, dann konnte sie seiner Meinung nach, die Berichte über alle seine Vorzüge streichen. Was sie miteinander taten, ging zum Teufel noch mal außer ihnen beiden keinen anderen Menschen etwas an!
    „Vergiss es! Ob und wie ich dich küsse, geht nur mich etwas an. Und wer die Frechheit besitzen sollte danach zu fragen,

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