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Target 5

Target 5

Titel: Target 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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das Stocheisen fester. Er zog die Waffe aus dem Ofen, richtete sich langsam auf und starrte seinen Assistenten an. »Ich glaube es eigentlich nicht«, sagte Kramer hastig.
    »Um jemanden zu treffen?« wiederholte Papanin. »Wissen Sie, Sie könnten recht haben! Aber wen? Er hat niemanden getroffen, bevor er Gelegenheit dazu hatte, wurde er getötet.«
    Papanin fuchtelte mit dem Stocheisen in Kramers Richtung. »Benutzen wir doch einmal unseren Kopf – ich meine meinen Kopf. Der Amerikaner geht aus, spaziert zu dem Park…«
    »Verstaucht sich einen Knöchel…«
    »Scheint sich seinen Knöchel zu verstauchen, Kramer.« Mit geschlossenen Augen versuchte Papanin sich die Szene vorzustellen, die der Polizist ihm geschildert hatte. »Vor dem Seemann rutscht er aus, dann kehrt er um. Ich möchte wissen, wer dieser Seemann war, Kramer.«
    »Das kann einer von Hunderten gewesen sein.«
    »Nein – das können wir abgrenzen. Der Matrose trug seinen Seesack und schlug die Richtung zu den Docks ein…« Papanin legte das Stocheisen zurück auf den Ofen und zog eine Akte aus einer Schublade. Jeden Tag erhielt er eine Aufzeichnung der Vorgänge in der Stadt, die auch den Polizeibericht enthielt, aber er suchte nach dem Hafenbericht. »Das einzige Schiff, das gestern ablegte, war die Girolog, ein Trawler, und der Eisbrecher, der sie herausgeleitet hat. Er muß an Bord der Girolog gegangen sein.«
    »Mit einer dreißigköpfigen Crew…«
    »Das stimmt. Deshalb will ich jetzt, daß Sie sofort zum Hafen fahren und mir die komplette Liste der Mannschaft besorgen, die gestern nacht mit der Girolog ausgelaufen ist. Bis zwölf Uhr.«
    »Dazu reicht die Zeit nicht«, protestierte Kramer.
    »Das ist Ihr Problem!« Papanin setzte sich hinter seinen Schreibtisch und wartete, bis Kramer an der Tür stand. »Übrigens, wie ich sehe, haben Sie einen Versetzungsbefehl für Michael Gorow zurück nach Nordpol 17 unterschrieben, als ich diese Woche in Moskau war.«
    »Ja, das ist richtig.« Kramer zögerte an der Tür, wegen des plötzlichen Themawechsels ein bißchen unsicher. »Er wollte einige abschließende Tiefenmessungen durchführen, bevor wir den Stützpunkt evakuieren. Er tat so, als wüßten Sie Bescheid.«
    »In Ordnung, Kramer. Es fiel mir gerade ein, daß er nicht vorgehabt hatte, dorthin zurückzugehen. Und besorgen Sie mir die Liste von der Girolog bis heute mittag!«
    Allein in seinem Zimmer, legte Papanin einen Stiefel auf die Tischplatte und betrachtete verstimmt den grünen Kachelofen, der nun große Hitzewellen ausstrahlte.
    Bis Michael Gorow nach Target 5 aufbrach, blieben Papanin genau siebzehn Stunden, um herauszufinden, warum Winthrop nach Leningrad gekommen war.
     
     
    Der Flug von Washington nach Thule auf Grönland in einer Flughöhe von dreizehntausend Metern dauerte sechs Stunden. Es war Samstagabend elf Uhr, als Beaumont aufwachte und die riesige Landebahn sah, die der Boeing 707 entgegenflog. Es kam ihm nicht wie Samstag vor – nach all den Ereignissen war Beaumont so durcheinander, daß er nachdenken mußte, um den Wochentag rekonstruieren zu können. Und es sah auch nicht aus wie elf Uhr morgens, als die Boeing aus einer mondhellen Nacht in die Wildnis aus Schnee und Eis herabfiel.
    »Es kommt mir vor, als hätten wir Washington erst vor fünf Minuten verlassen«, rief er zu Callard hinüber, dem Mann vom FBI, der auf der anderen Seite des Ganges saß.
    Der Mann im gepflegten blauen Anzug, frisch rasiert, schaute zu dem großen Engländer hinüber, unsicher, ob er antworten sollte.
    »Kommt mir eher wie fünf Jahre vor«, sagte er schließlich. Er wandte sich ab und schaute aus dem Fenster auf seiner Seite.
    Beaumont lächelte in sich hinein. Callard war um fünf Uhr morgens in Washington kurz vor dem Start nach Grönland an Bord der Maschine gesprungen; er machte den Eindruck, als hätte er das Flugzeug Kilometer um Kilometer selbst geflogen, während Beaumont geschlafen hatte. Er schaute aus dem Fenster auf die wüste, schneebedeckte Ebene der grönländischen Eisdecke. In der Ferne ragte der dreihundertdreißig Meter hohe Radarmast jäh in den mondhellen Himmel, mit dem rot blitzenden Warnlicht auf der Spitze. Dieser höchste Mast der Welt hatte eine Reichweite von fünftausendsechshundert Kilometern über das Dach der Welt. Er war das Kernstück des Frühwarnsystems.
    »Wir sehen uns in Vandenbergs Büro«, rief Gallard plötzlich herüber. »Irgendwann heute abend vielleicht.«
    Beaumont nickte; er maß

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