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Target 5

Target 5

Titel: Target 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Nebel wieder verdichten würde. Er war auch ziemlich sicher, daß Conway vollkommen recht hatte. Die Funkbaracke war das Opfer einer Sabotage. Aber es hatte keinen Sinn, die Spannung auf der Insel zu vergrößern, und er hatte einen noch ernsteren Grund, den Mund zu halten. Falls Gorow durchkam und sie ihn rausbrachten, würden sie die drei Männer auf Target 5 zurücklassen müssen. Zu Conway hatte er Vertrauen, aber Rickard kannte er nicht, und Sondeborg brauchte er nicht näher kennenzulernen. Ein Blick auf den Spezialisten für Schwerkraft, und er wußte, daß Sondeborg kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Falls die Russen auftauchten, nachdem sie mit Gorow verschwunden waren, und versuchten, Druck auszuüben, konnten die zurückgebliebenen Männer ihnen nichts sagen – wenn sie nichts wußten.
    »Hier drinnen können Sie auftauen«, sagte Conway und schloß eine Baracke am Ende der Reihe auf. »Wir haben die Heizung hier angelassen.«
    Die Baracke war etwa so groß wie die Hauptquartierbaracke, in die Beaumont nach seiner Ankunft gegangen war. Es war ein großer Raum von ungefähr fünf mal sieben Metern. Kisten, die für die Evakuierung vorbereitet waren, standen an den Wänden. An einem Ende des Raums stand ein riesiges Eisenstativ, das einen großen Kurbelmechanismus hielt. Conway zeigte auf das Stativ. »Da hängen wir die Unterwasserkamera dran, mit der wir den Meeresboden fotografieren. Den Bohrkern haben wir durch das selbe Loch hinuntergelassen. Möchten Sie es sich ansehen?«
    Conway bückte sich. Mit einem Hebel hob er einen Teil der Fußbodenbretter unter dem Stativ ab. Beaumont sah durch ein rechteckiges Loch, etwa anderthalb Meter breit, nach unten. Zwei Meter darunter lagen weitere Bretter. »Da könnten wir Gorow zur Not verstecken«, schlug Conway vor. »Er würde ganz schön frieren, aber eine bessere Lösung habe ich nicht zu bieten.«
    Beaumont schaute über das Loch zu Conway hinüber. »Wovon reden Sie?«
    »Hören Sie mal, Keith. Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich noch bei Verstand bin. Und noch kann ich mir einiges zusammenreimen. Sie bringen zwei Männer vom Rand des Nebels über das Packeis – und ihr alle seid per Hubschrauber dorthin geflogen worden, haben Sie gesagt. Also muß dieser Gorow, der den russischen Stützpunkt verlassen hat, um hierherzukommen, ziemlich wichtig sein. Und das bedeutet, daß die Leute vom russischen Staatssicherheitsdienst jetzt hinter ihm her sein werden. Stimmt’s?«
    »Das habe ich Ihnen bereits gesagt.«
    »Ja, aber Sie haben mir nicht gesagt, daß aus diesem Grund meine Funkbaracke sabotiert wurde. Sie wollten uns auf diese Weise von der Außenwelt abschneiden, damit wir Curtis Field nicht verständigen können, wenn euer Russe ankommt. Das habe ich mir jedenfalls zusammengereimt auf dem Weg von diesem Trümmerhaufen hierher. Stimmt’s?«
    »Was ist unter den anderen Brettern?« fragte Beaumont. »Übrigens – es stimmt. Aber verraten Sie Rickard und Sondeborg nichts.«
    »Ich bin verschwiegen wie ein Grab!« Conway bückte sich wieder und zog an einem Seil, das an einem Haken hing. Die unteren Bretter klappten auf wie eine Falltür an Scharnieren. Es war stockdunkel darunter. Conway knipste seine Lampe an und richtete den starken Lichtstrahl in das Loch. Aber selbst dieser Strahl ging in der endlosen Dunkelheit verloren. Ein scharfer Geruch von Salz reizte Beaumonts Nase. Zu beiden Seiten des Lichtstrahls glitzerten Eiswände.
    »Dort unten ist die Arktis«, erläuterte Conway. »Siebzig Meter durch das Eis hindurch. Das ideale Versteck für eine Leiche.«
    »Hoffentlich kommt es nicht dazu«, erwiderte Beaumont.
    »Das sollte nur ein Witz sein. Es hilft, die Spannung ein bißchen zu lösen.« Conway ließ die Falltür über dem finsteren Loch zufallen. »Sie haben vielleicht gemerkt, daß ich ein bißchen nervös bin, sie werden das verstehen, wenn ich Ihnen verrate, daß sich Michael Gorow in der nächsten Baracke befindet.«
    Der geflohene Russe, der wichtigste Meeresforscher der Sowjetunion und Architekt des Katharina-Systems, lag bewußtlos auf dem Einzelbett, das an der Barackenwand stand. Er war bis zum Kinn in Decken eingehüllt. Nur sein gräßlich vernarbtes Gesicht mit den dicken, halbgeöffneten Lippen und die dichten, glatten dunklen Haare über der Stirn waren zu sehen. Gorow atmete schwer. Wie Leonid Breschnew hatte er buschige Augenbrauen, aber seine Wangen waren eingefallen und blaß.
    »Er ist eine halbe Stunde vor euch

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