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Target 5

Target 5

Titel: Target 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Stein gerast und hat sich überschlagen. Eine der Kufen der Maschine liegt da drüben – sie muß abgerissen sein, als sie gegen diesen Brocken prallte.«
    »Ich habe die Piste mit dem Schneepflug gekehrt – erst vor zwei Tagen.« Conway war verwirrt, bestürzt. »Etwas von dieser Größe hätte ich einfach nicht übersehen können…«
    »Sie haben es auch nicht übersehen.« Beaumont ging einige Meter weiter über die Piste und hämmerte mit seinem Stiefel gegen einen zweiten schneebedeckten Felsbrocken. »Und den auch nicht…« Er hatte gerade das dritte Hindernis entdeckt und bückte sich, um es zu untersuchen. Er bat den Amerikaner, seine Lampe darauf zu richten. Conway starrte wortlos auf den Stein hinunter, während Beaumont ihn mit Mühe umdrehte und mit seinen behandschuhten Fingern an der Unterseite kratzte.
    »Sie haben einfach deshalb alle drei nicht gesehen«, erklärte Beaumont weiter, »weil sie nicht da waren, als Sie die Piste gefegt haben. An der Unterseite dieses Steins ist sehr wenig Schnee und obendrauf auch nicht viel mehr – und das bißchen stammt von dem Propellerwirbel.«
    »Wollen Sie damit sagen…«
    »Genau das! Diese Felsbrocken stammen von dem Hügel hinter dem Lager – und Felsen legen kaum einen halben Kilometer zu Fuß zurück. Sie wurden hierher geschleppt für den Fall, daß ein Flugzeug versuchen sollte zu landen. Es handelt sich wieder um Sabotage, Conway – Sabotage der brutalsten Art. Ich weiß nicht einmal, wie viele arme Teufel außer der Krankenschwester an Bord dieses Flugzeugs waren.«
    »Diese Schweine!«
    »Regen Sie sich nicht auf. Wir müssen zum Lager zurückkehren.«
    »Ich werde dafür sorgen, daß diese Geschichte in allen amerikanischen Zeitungen erscheint…«
    »Das werden Sie nicht, und Sie wissen auch, warum nicht.« Beaumont griff nach Conways Arm und brachte ihn in Bewegung. »Sie haben nicht den geringsten Beweis, Ihre Aussage glaubwürdig zu machen…«
    »Die Felsbrocken, Herrgott noch mal!«
    »Die Russen würden behaupten, daß die Steine die ganze Zeit dort gelegen hätten, daß der Wind den Schnee weggeblasen und sie aufgedeckt hätte – vielleicht sogar, daß es Ihre Schuld gewesen wäre, weil Sie die Piste nicht sorgfältig genug gefegt hätten. Irgend jemand hat einen ganz gemeinen und wirkungsvollen Unfall organisiert. Ich hoffe nur, daß das kein Zeichen setzt für unsere Zukunft.«
     
     
    Der Schneepanzer bohrte sich seinen Weg durch den Nebel. Die beiden schweren Raupenkettenpaare machten einen fürchterlichen Lärm, während sie sich über das Eis wälzten. Scheinwerferlicht fiel durch den Nebel vor dem Führerhaus; das zweite Licht, das außerhalb des Fensters am Führerhaus montiert war, war nach unten gerichtet. Conway lehnte sich weit aus dem Führerhaus, um den Suchscheinwerfer zu kontrollieren: Er würde sich bald auf dieses Licht verlassen müssen, darauf, daß es ihn vor einem sieben Meter tiefen Sturz auf das Packeis hinunter bewahrte.
    Er war in Pelzparka und Pelzkapuze eingemummt. Er schaute auf die Uhr: genau acht. Die Zeitabstimmung hatte geklappt. In wenigen Minuten mußte er eins der Landebahnlichter sehen, die er eingeschaltet hatte. Er legte den Gang ein, bediente den großen Hebel, der die Raupenketten in Bewegung brachte, und blickte auf den Meilenzähler, während er die Richtung änderte. Conway, ein sonst friedlicher Mann, hatte ein geladenes Gewehr auf dem Sitz neben sich liegen. Die Erinnerung an die Schwesternhaube war noch sehr frisch. Er kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn: Die Windschutzscheibe war verschmiert, und die Scheibenwischer verteilten den Schmutz über das Glas. Er hielt den Schneepanzer an, ließ den Motor laufen und kletterte hinaus, einen sauberen Lappen in der Hand. Nebel überrollte den Schneepanzer und hüllte den hinteren Teil des Fahrzeugs ein. Conway blickte nervös um sich, während er an dem Glas rieb. Überall Nebel, in dem eine ganze Armee von Russen verborgen sein konnte. Er putzte schnell die Scheibe und stieg wieder in das Führerhaus. Die geschlossene Tür beruhigte ihn. Er fühlte sich da etwas sicherer, weil er hoch und abgeschirmt saß. Er schaute auf den Meilenzähler, setzte den Hebel in Bewegung, und die schwerfällige Maschine kämpfte sich langsam vorwärts. Der gefährliche Teil fing jetzt an.
    Der Amerikaner saß über die Schalter gebeugt, das Gesicht sehr nah an der Windschutzscheibe, wo die Scheibenwischer einen fächerförmigen Teil frei von

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