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Target 5

Target 5

Titel: Target 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Sekunde lauter wurde.
    Beaumonts Gespann verschwand in einer Lücke im ersten Eiswall und hielt in einer Art Hohlweg. Langer folgte ihnen durch die Lücke. Gorow versuchte, sie einzuholen, war aber noch auf offenem Gelände, als die sowjetische Maschine knatternd näherkam. Mit einem Fluch packte Grayson den Russen und stieß ihn in den Schatten des Eiswalls. Sie warteten und starrten nach oben.
    Die Hunde hatten sich zusammengekauert und schauten ebenfalls in den Himmel.
    Die Maschine, die sie jetzt nicht mehr sehen konnten, flog tief, nicht höher als siebzig Meter über dem Eis. Wenn sie über sie hinwegflog, würde man sie mit Sicherheit entdecken. Sie drückten sich gegen den Eisrücken, der fünf Meter über sie hochragte. Sein Kamm hing über ihnen wie eine Welle im Moment des Kippens. Sie horchten und warteten darauf, daß der Hubschrauber über ihnen auftauchen würde. Das Dröhnen wurde stärker, verursachte Vibrationen unten in der Schlucht, wo sie sich gegen das Eis preßten. Dann hatte Langer plötzlich Schwierigkeiten mit den Hunden, als zwei von ihnen aufsprangen. Offenbar haßten sie das Geräusch des Hubschraubers. Sie brachten es anscheinend mit der Maschine in Verbindung, die sie am Rand der Nebelbank abgesetzt hatte. Er schlug kräftig auf einen der Hunde ein. Das Tier fletschte die Zähne und knurrte drohend. Wenn die Hunde in der Schlucht herumjagten, würde man sie zweifellos sehen. Nichts war aus der Luft so gut erkennbar wie Bewegung.
    Beaumont sah sich besorgt um. Er konnte unmöglich sein eigenes Gespann verlassen, das von dem Aufruhr allmählich angesteckt wurde. Er sah erstaunt zu, wie Gorow auf den Knien über den Boden kroch, eine Hand ausstreckte, den Nacken des rebellierenden Hundes drückte und ihm etwas auf russisch zurief. Das Tier entspannte sich und ließ sich streicheln. Der zweite Hund wehrte sich nicht länger, sondern schaute auf seinen Gefährten, als ob er ihm die besondere Behandlung nicht gönnte. Dann huschte etwas über die Schlucht – der Schatten der Maschine.
    Bisher waren sie bis zum äußersten angespannt gewesen, jetzt erstarrten sie vor Angst und hielten den Atem an, ohne es zu merken. Auch die Hunde erstarrten und blieben vollkommen ruhig. Den Hubschrauber selbst sahen sie nicht – nur seinen Schatten. Er entfernte sich jetzt in Richtung Westen. »Bleibt hier, bis ich wiederkomme«, befahl Beaumont. Er stand auf und ging im Schutz des Eiswalls bis zu einem hohen Punkt auf dem Kamm. Er kletterte vorsichtig die Eiswand hoch, wobei er mit seinen Stiefeln Halt in den Spalten fand. Endlich konnte er über den Kamm schauen.
    Von dort aus konnte; er die Gegend weit überblicken. Weitere Eisrücken erstreckten sich vor ihm. Sie waren so niedrig, daß er über sie hinwegsehen konnte. Ungefähr zweihundert Meter weiter hörten sie ganz auf, und das Eis wurde wieder flach. Der Eisgürtel sah aus der Entfernung aus wie eine Glasplatte, das ideale Gelände für Schlitten, abgesehen von einer Kleinigkeit – die Russen waren im Weg.
    Kleine Gruppen – er zählte ein Dutzend – waren in großen Abständen auf dem Eisgürtel verteilt. Es waren alles Schlittengespanne, die sich langsam von ihnen fortbewegten und in Richtung Westen auf das weitentfernte Grönland zusteuerten. Einige Kilometer weiter flogen zwei Hubschrauber Patrouille über dem Packeis. Die Maschine, die so nah an ihnen vorbeigeflogen war, landete in diesem Augenblick auf dem ebenen Eis in der Nähe eines der Schlittengespanne. Die Rotorblätter hatten kaum ihre Drehungen beendet, als schon die Tür aufging und eine Meute Hunde auf das Eis heruntersprang. Den Tieren folgten Männer; Schlitten wurden ausgeladen, und innerhalb von wenigen Minuten hatten die Männer die Hunde angeschirrt. Das Tempo der Unternehmung beeindruckte Beaumont sehr. Zehn Minuten nachdem er den ersten Blick über den Bergkamm geworfen hatte, setzte der Hubschrauber ab, kletterte auf eine Höhe von dreihundert Meter und flog in nordöstlicher Richtung davon. Beaumont rutschte in die Schlucht zurück und eilte zu den anderen. Fast augenblicklich entzündete sich ein Streit.
    »Na ja«, sagte Grayson, »sie haben uns Gott sei Dank verfehlt.«
    »Sie haben gar nicht so sehr gesucht – sie haben nur noch mehr Schlittengespanne ausgeladen.«
    »Mehr?«
    »Sam, nicht weiter als einen Kilometer westlich von hier wimmelt es nur so von russischen Suchkommandos auf dem Eis. Einige von ihnen sind noch weiter westlich – und sie haben Hubschrauber

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