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Target 5

Target 5

Titel: Target 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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einziges Mittel, sich mit der Elroy zu verständigen, verloren.
     
     
    »Sie haben die Sache mit dem Kaviar erledigt?«
    Der Sibirier hatte vorübergehend ein neues Quartier bezogen, ein bewegliches Quartier dreihundert Meter über dem Packeis.
    Der U-Boot-Jäger flog in Richtung Süden. Er redete mit Wronski, der sich in einer anderen Maschine befand, die ihre Position viel weiter südlich hatte. Er gebrauchte das Codewort »Kaviar« für die Elroy, da er per Funkfernsprecher über eine Direktverbindung sprach.
    »Der Kaviar ist auf Eis gelegt«, erwiderte Wronski.
    Papanin brummte, als er den Funkfernsprecher abschaltete und auf das Eisfeld unter sich hinabschaute. Er näherte sich einer Art Höhepunkt des Spieles, und er wollte dabei sein, um die Züge selbst zu bestimmen. »Bis Mitternacht werden wir sie haben«, sagte er.
    »Noch hat sie niemand gesichtet«, gab Kramer, der ewige Pessimist, zu bedenken. Papanin zog eine furchterregende Grimasse, um ihn zum Schweigen zu bringen. In der Hörmuschel an seinem Ohr knackte es. Er hörte mit unbewegter Miene zu, bestätigte die neue Mitteilung und schleuderte dem Piloten einen bösen Blick entgegen.
    »Machen Sie, daß wir wegkommen«, befahl er eisig, »oder wollen Sie hier auf dem Eis Anker werfen?« Er wandte sich Kramer zu, der auf einem Klappsitz hinten in der Kanzel saß. »Bis Mitternacht, habe ich gesagt. Man hat unsere Beute gefunden.«
     
     
    »Keith, dieser Bastard setzt zur Landung an!«
    »Damit habe ich gerechnet.« Beaumont, der oben auf dem Eiswall saß, beobachtete den absteigenden U-Boot-Jäger. Die Rotorblätter drehten jetzt noch langsamer, als er senkrecht auf das ebene Eis herunterkam – etwa fünfhundert Meter von der Stelle entfernt, wo er im Augenblick hockte.
    Man hatte sie gesehen. Der Hubschrauber, der jetzt landete, war zweimal über sie hinweggeflogen, und nun landete er zwischen ihnen und dem eingefrorenen Schiff. Er ließ das Fernglas sinken. Papanin dachte immer an alles: Ein zweiter Hubschrauber schwebte über der eisverkrusteten Silhouette des Schiffes über der Abflugrampe, so daß Schmidt seine eigene Maschine nicht starten konnte.
    »Fast hätten wir es geschafft«, klagte Grayson in grenzenloser Enttäuschung, als er sich neben Beaumont hockte. »Nur noch zwei Stunden, und wir wären da gewesen…«
    »Könnten genausogut zweihundert Stunden werden«, sagte Langer von der anderen Seite Beaumonts herüber. Er glitt schnell in die Schlucht zurück, als die Hunde plötzlich aufsprangen. Das dröhnende Pochen der absteigenden Maschine hallte an den Eisrücken wider, die in einem dichten Netz in allen Richtungen das Eis überzogen. Der Hubschrauber setzte auf, während die Rotoren noch wirbelten. Eine Tür wurde aufgemacht, und Männer sprangen auf das Eis, Männer mit Gewehren, die in Pelzparkas und Pelzkapuzen gekleidet waren. Sie formierten sich zu einem Halbkreis, um so auf die Eiswälle vorzurücken. Wieder war Beaumont von der Geschwindigkeit der Operation beeindruckt.
    »Ich wußte nicht, daß diese Maschine so viele Männer tragen konnte«, sagte Grayson grimmig.
    »Du weißt, was du zu tun hast«, erinnerte ihn Beaumont. »Behalte Gorow gut im Auge – ich will nicht, daß er im falschen Moment in Panik gerät.«
    »Das ist der glatte Selbstmord…«
    »Wir werden sterben, wenn wir einfach auf sie warten. Sie wollen nur Gorow, und wir sind überflüssige Zeugen.«
    Beaumont rutschte die Eiswand hinunter. Das Gewehr im Anschlag, lief er durch die Schlucht. Die anderen schauten ihm zu, bis Grayson ihnen schroff einen Befehl erteilte. Obwohl ihn die Eis wände zu beiden Seiten überragten, lief Beaumont gebückt und achtete nicht darauf, daß das Eis vor ihm weich sein könnte. Er hoffte, daß der Boden fest bleiben würde. Durch die kritische Situation war seine Erschöpfung vorübergehend wie weggeblasen; er hatte einen klaren Kopf und vollkommene Kontrolle über seine Glieder. Es war kaum verwunderlich, daß Grayson das, was er vorhatte, selbstmörderisch nannte – denn Beaumont rannte direkt auf die Russen zu.
    Sein Plan war aber nicht so leichtsinnig, wie es zunächst den Anschein hatte. Er hatte gewartet, bis er genau sehen konnte, was aus der Maschine kam. Die Männer rückten auf die Eisrückenzone vor, Beaumont versuchte jetzt, auf die ungefähre Mitte des Halbkreises zu laufen, den er aber nicht sehen konnte. Sie würden in die Schluchten vorrücken und versuchen, ihre Formation beizubehalten – damit sie im

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