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Target 5

Target 5

Titel: Target 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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zur Verfügung hatte und loszog, eine Gruppe von vier Männern zu fangen, würde man kaum erwarten, daß einer der vier wahnsinnig genug wäre, auf die Maschine loszugehen. Beaumont ging direkt auf die Maschine zu.
    Er schob sein Gewehr auf die Schulter und lief dann mit gemäßigtem Schritt zum Heck der Maschine. Es schien der reinste Wahnsinn zu sein, langsam zu gehen; aber Beaumont kalkulierte den psychologischen Effekt auf den Piloten ein, falls er sich im Cockpit umschauen sollte. Reflexe wurden schnell ausgelöst. Der Anblick eines bewaffneten Mannes, der über das Eis auf die Maschine zurannte, würde eine einzige Reaktion in dem Piloten hervorrufen. Er würde den Steuerknüppel betätigen, und schon höbe sich die Maschine senkrecht vom Eis. Eine Sache von fünf Sekunden. Beaumont ging langsam weiter und kam dem U-Boot-Jäger immer näher.
    Er war jetzt ziemlich zuversichtlich, daß er es schaffen würde. Wenn auch seine Pelzkapuze und sein Pelzparka kaum zu den Anzügen der Russen paßten, waren sie sich doch ähnlich genug, zumindest im Mondlicht und durch die eisüberzogene Kuppel des Hubschraubers gesehen. Als er sich der Maschine näherte, nahm das ohrenbetäubende Dröhnen zu. Jede Faser seines Nervensystems forderte ihn auf zu rennen, die letzten zwanzig Meter im Laufschritt zurückzulegen, bevor der Pilot seinen Kopf wandte. Beaumont aber ging im selben gleichmäßigen Tempo weiter und kam direkt auf das altmodisch wirkende Heck zu, ein Heck, wie es früher Doppeldecker gehabt hatten. Er nahm das Gewehr von der Schulter, ging am Heck vorbei und kletterte auf die Maschine. Mit seiner behandschuhten Faust hämmerte er gegen die beschlagene Kuppel.
    Das Vibrieren rüttelte ihn; aber nichts regte sich. Er schlug ein zweites Mal mit seiner Faust, und ein Schiebefenster ging auf. Als warme Luft in sein Gesicht wehte, steckte auch schon sein Gewehr im Fenster. Die Mündung zeigte auf die behelmte Gestalt, die auf ihren Sitz hinter den Armaturen zurückgesprungen war. »Aussteigen! Raus! Schnell raus!« schrie Beaumont auf russisch und nickte mit dem Kopf, um dem Piloten klarzumachen, was er wollte. Der Pilot konnte wahrscheinlich bei dem Lärm der auf vollen Touren laufenden Rotoren kein Wort verstehen. Beaumont lehnte sich durchs Fenster und stieß die Gewehrmündung hart in die Rippen des Piloten. Der Russe trug eine Schutzbrille über den Augen; aber Beaumont hatte den Eindruck, daß er jung war, vielleicht Ende Zwanzig. Jung genug, um den Helden zu spielen. Die rechte Hand des Piloten bewegte sich auf einen Schalthebel zu.
    Der Schalthebel, vermutete Beaumont sofort, würde den Hubschrauber aufsteigen lassen. Ruckartig würde die Maschine hochfliegen, und er würde in der Luft hängen, vielleicht gerüttelt werden, bis er herunterfiel und auf das Eis schlug. »Laß die Hände davon…!« Um seine Worte zu bekräftigen, rammte Beaumont den Gewehrlauf noch stärker in die Rippen des Piloten. Der Russe starrte zur Seite, und Beaumont konnte seine Gedanken lesen. Er hatte Mut: Er dachte an die Waffe, fragte sich, ob er die Kugel überleben könnte. Das Kaliber mußte ihm Angst gemacht haben, denn seine Hand rückte von dem Schalthebel weg.
    »Aufstehen! Auf! Auf!« Beaumont nickte wieder mit dem Kopf. Der Pilot nahm den Kopfhörer ab und rutschte vorsichtig aus seinem Sitz.
    Irgend etwas in der Körperhaltung des Piloten warnte Beaumont. Der Russe zögerte, als er halb aus dem Sitz war und duckte sich wie eine Katze. Die Linsen seiner Schutzbrille reflektierten das Licht des Armaturenbretts, so daß seine Augen unsichtbar waren. »Los«, schnauzte Beaumont ihn an, »schneller!« Der Russe kam näher. Beaumont zog das Gewehr zurück und preßte es unter seinen Arm, den Finger noch am Abzug. Mit der anderen Hand drückte er auf die Türklinke, um sie aufzuschieben. Der Pilot spreizte die Hände zum Zeichen der Kapitulation.
    Aber er war noch nicht am Ende mit seinem heroischen Bewußtsein. Er kam langsam durch die Tür und sehr nah an Beaumont heran. Er drehte sich um, als ob er Beaumonts Aufforderung, auf das Eis zu springen, gehorchen wollte. Während er noch unter den wirbelnden Rotorblättern hockte, langte er nach dem Gewehr, eine Reaktion, die der Engländer vorausgeahnt hatte. Beaumont schwang den Kolben herunter und traf den Russen am Schienbein. Der Pilot griff nach dem Türrahmen, um sich im Gleichgewicht zu halten. Er hielt sich fest und richtete sich auf einem Bein auf. Er geriet in Reichweite der

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