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Target 5

Target 5

Titel: Target 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Schlachtfeld
     
     
     
    Mittwoch, 23. Februar: ein Uhr bis fünf Uhr
     
    »Bring diese Maschine runter! Irgendwann müssen Sie doch auf diesem Scheißschiff landen!«
    Papanin brüllte seinen Befehl, um sich dem Piloten über das Dröhnen der Rotoren hinweg verständlich zu machen, während der Hubschrauber unentschlossen über dem 16000-Tonnen-Forschungsschiff Revolution schwebte. Die Maschine kippte, von einer Windbö gestoßen, seitwärts. Papanin stand aufrecht und griff schnell nach seinem Sitz, um sich festzuhalten. Dämlicher Anfänger! Die sogenannten Piloten, die die Fliegerschule heutzutage absolvierten, waren eine Schande. Hinter dem Piloten klammerte sich Kramer aufgeregt an seinen Klappsitz: Er haßte das Fliegen, und dieser Flug war besonders turbulent gewesen. Der Pilot bekam die Maschine wieder unter Kontrolle und sprach mit dem Sibirier, ohne ihn anzuschauen.
    »Es wäre besser, wenn Sie sich hinsetzen würden, Herr Oberst!«
    »Es wäre besser, wenn wir schon an Bord des Schiffes wären. Bring sie runter, habe ich gesagt!«
    »Die Landebedingungen sind sehr schlecht. Es ist zu gefährlich. Ich habe genug Treibstoff, um oben zu bleiben…«
    Papanin setzte sich in den Beobachtersitz neben den Piloten, schob sein Gesicht sehr nah an das Gesicht des Piloten heran und sprach sehr deutlich: »Ich befehle Ihnen, auf dem Schiff zu landen. Ich habe keine Zeit, hier oben in der Luft zu hängen, nur weil Sie eine See brauchen, die so glatt ist wie ein Kinderpopo! Runter jetzt!«
    Er wandte sich von dem Piloten ab und schaute auf den Ozean herunter. Der Anblick flößte kaum Vertrauen ein. Das riesige Forschungsschiff, das Paradestück der sowjetischen Handelsmarine, schaukelte in der starken Dünung. Die wuchtige Radarkuppel hinter der Brücke glänzte im Mondlicht wie eine geisterhafte Moschee mitten in der See. Hundert Meter unter dem Hubschrauber ritt das Schiff auf hohen Wellen, die nach Süden rollten. Der ganze Rumpf kippte vornüber und sackte in das Wellental. Die Spitze der Radarkuppel neigte sich zur Seite, verharrte kurz in dieser Lage und richtete sich wieder auf, als der Seegang das Schiff erneut anhob. Es war nicht weit von dem Eisfeld, und Eisschollen trieben auf den Wogen, die auf den Kamm der Wellen stiegen und gegen den Bug schlugen. Der Hubschrauber begann seinen Abstieg.
    Das Gesicht des Piloten spannte sich. Er lehnte sich weit nach vorn, um die Radarkuppel sehen zu können. Unter diesen gefährlichen Bedingungen war die Kuppel sein einziger Anhaltspunkt, die Landerampe zu finden, die direkt hinter der Kuppel lag. Er mußte genau im richtigen Augenblick auf der Rampe aufsetzen – wenn sie in der Waagerechten war – da sie sonst seitwärts umkippen würden. Vom Wind hochgepeitschte Gischt spritzte über das Plexiglas und nahm ihm die Sicht. Da der Pilot den Blick des Sibiriers spürte, setzte er den Abstieg fort. Irgend etwas, das aussah wie ein riesiges Pendel, schwankte vor der Scheibe. Es war der Mastkorb mit dem Radargerät an der Spitze. Der Mast war überladen mit elektronischen Apparaturen. Die Revolution, offiziell als das größte Forschungsschiff der Welt vom Stapel gelaufen, war in Wirklichkeit das größte Spähschiff der Sowjetunion.
    Die Maschine fiel weiter nach unten. Die Radarkuppel, die mit der Brandung hin und her schaukelte, nahm fast die ganze Sicht ein; aber der Pilot nahm sie kaum wahr: Er beobachtete den Mastkorb dahinter, der sich senkrecht aufrichtete. Wenn er einige Sekunden lang in der Senkrechten stehen blieb, würde die unsichtbare Laderampe waagerecht sein. Die Kufen unter dem Fahrgestell trafen mit einem heftigen Stoß auf die Rampe. Wartende Techniker eilten auf den Hubschrauber zu und befestigten die Ankerbolzen. Der Sibirier öffnete die Tür, während sich die Rotoren noch drehten, und schaute zu dem Piloten zurück.
    »Sehen Sie! Man weiß nie, was man alles kann, bis man es einmal versucht hat.«
    Er sprang auf das Deck, wobei der Pilot ihn noch wütend anfunkelte, duckte sich, um nicht an die Rotorblätter zu geraten, und spreizte seine langen Beine, um sich im Gleichgewicht zu halten. Dann ging er weiter, mit den Händen die Reling umklammernd, als eine riesige Welle über das Deck brach. Er hielt sich an der Reling fest und atmete nicht, bis das Wasser zurückfloß. Eiszapfen hingen an seinen Ärmeln, als er sich die Leiter hochzog, die zu der großen Brücke führte. Kapitän Anatoli Tuchewski, der Kommandeur des Schiffes, öffnete die Tür,

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