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Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Krug
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sich gegen die Gruppe zu stellen. Also heule mit. Du bist für Teamarbeit und denkst dabei natürlich an die Langversion dieses Wortes: Toll – ein anderer macht’s. Es ist also dein Anliegen, dass das Team sich wohl fühlt und alles im Team erledigt wird.
    Ein hehres Ziel, dass alle im Team informiert sind. Du bist ja auch Teil des Teams. Deine Sonne strahlt über das Team. Dabei ist es aber wichtig, dass gute Leistung oder eine super Idee von dir kommt.
    Merkst du den Unterschied? Was dir nicht direkt hilft, kommt vom Team. Was die Karriere fördert, stammt von dir. Der Unterschied macht’s.
    Leute, die so arbeiten, sind ganz schwer zu stellen. Da sie das Team preisen, aber dann die wichtigen Infos für sich nutzen, sind sie schwer zu identifizieren und noch schwerer bloßzustellen. Wenn du einen solchen Kollegen angreifst, musst du selbst eine starke Stellung im Team haben. Also können das nur Leute, die man als Gruppenführer akzeptiert. Die müssen dann aber auch ein Interesse haben und über die Macht verfügen.
    Du merkst, es ist also nicht leicht, solche Kollegen in ihre Schranken zu weisen. Wenn du selbst nicht über die Macht verfügst, das zu stoppen, dann überleg es dir genau, ob du diesen Kampf führen möchtest. Vielleicht ist es besser, den Mund zu halten und zu warten, bis andere den Kollegen stoppen. Bei Frauen findet man dieses Vorgehen sehr selten. Wahrscheinlichist es ein vorwiegend männliches Gruppenverhalten aus grauer Vorzeit. Dieses Vorgehen gehört bei mir in das Kapitel: Täuschen.
     
Probleme haben wir, Erfolge habe ich
    Dieser Punkt ist eine Folge des Vorigen. Wenn wir schon Teamarbeit propagieren und leben, dann richtig. Der Slogan lautet dann: «Houston, wir haben ein Problem.» Natürlich nur die Gruppe. Damit sind wir in einem Boot.
    Unser Problem ist das Problem aller. Und meins? Auch! Also lass die Gruppe an deinen Problemen teilhaben. Das schweißt zusammen. Und nach oben hat die Gruppe ein Problem, nicht du. Merkst du den Unterschied?
    Immer haben die ein Problem. Wenn es aber einen Erfolg gibt, dann hast du diesen. Nicht die Gruppe. Du hast herausgefunden, du hast gelöst, du hast gut verhandelt.
    Dadurch nehmen deine Chefs rechtzeitig wahr, wer der Leistungsträger in der Gruppe ist. Wenn du studiert hast, dann hast du sicher auch mal eine Gruppenarbeit gemacht. Dann erinnerst du dich sicher daran, dass nur wenige gearbeitet, die Note aber alle gekriegt haben. So ist das im Firmenalltag auch.
    Führungskräfte nehmen nur selektiv war. Und wenn immer nur du die guten Einfälle hast, was spricht dagegen, dich als Leistungsträger zu identifizieren und für Höheres vorzuschlagen? Nichts! Also.
    Die Wortwahl macht’s. Wir haben ein Problem, ich habe es gelöst. Wenn du das heute schon lebst, hast du es geschafft. Nicht zwingend beliebt, aber schon auf dem Weg nach oben.
     
Manchmal hilft auch der Bulldoggen-Stil: Vorwärts und durch
    Wodurch ist eine Bulldogge gekennzeichnet: flache Schnauze vorne durch die vielen Zusammenstöße mit Hindernissen. Mundwinkel nach unten und durch.
    Und genauso gehst du vor. Wer sich in den Weg stellt, wird umgerannt.
    Als Projektleiter muss man sogar manchmal so vorgehen,wenn man was erreichen will. Nur sagt niemand, dass man dabei auch noch wild um sich beißen und alle anderen blutend auf dem Schlachtfeld zurücklassen muss. Wer den Kopf nicht rechtzeitig einzieht, wird niedergerannt.
    Dieser Stil ist natürlich für dich da unten tabu, denn wie willst du als kleiner Rauhaardackel gegen die großen Pitbulls angehen? Erst ab einer gewissen Machtfülle hast du genügend Masse, um über andere hinwegzugehen. Und sei es auch nur, weil du den obersten Chef hinter dir weißt, der dich schiebt.
    Denk aber dran, dass du nach erfolgreichem Durchmarsch wieder in die Herde zurückmusst. Und dann bist du vielleicht wieder der kleine Pinscher, der immer von den anderen getreten wird. Nach einem solchen Durchmarsch kriegst du noch mehr ab als vorher.
    Denk also vorher darüber nach, was nach erfolgreichem Projekt mit dir geschieht. Im Gegensatz zum richtigen Leben kann man in der Firma durchaus in verschiedene Tierarten mutieren.
     
Das ist zu wenig konkret/​zu konkret
    Besonders beliebt bei Vorgesetzten. Man lässt etwas ausarbeiten und macht dann dem kleinen Projektleiter klar, dass das zu detailliert oder zu grob ist. Vorher hat man dir natürlich nicht gesagt, wie das sein soll. Das weiß man/​frau eben. Du anscheinend nicht. Wenn du der

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