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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ein mit gewaltigen Muskeln ausgestattetes Lebewesen, das jedoch bei seiner Größe von sechs Fuß und trotz der festen, geschmeidigen Sehnen der bevorstehenden schweren Prüfung kaum gewachsen zu sein schien.
    Sein Bogen und die Pfeile lagen etwas entfernt, wo er sie hingelegt hatte, als er seinen Artgenossen Sabors Fell zeigte, so daß er jetzt Kerchak nur mit dem Jagdmesser bewaffnet entgegentrat, jedoch ausgestattet mit einem überlegenen Intellekt, der es ihm ermöglichte, die grauenerregende Kraft seines Gegners auszugleichen.
    Als sein Widersacher brüllend auf ihn zukam, zog Lord Greystoke das lange Messer aus der Scheide, antwortete mit einem Kampfruf, der ebenso furchterregend und markerschütternd wie der jener Bestie war, und stürzte nach vorn, um den Angriff abzufangen. Er war zu schlau, als daß er sich von den langen, behaarten Arme umfassen ließ, und kurz bevor ihre Körper aufeinanderprallten, packte Tarzan von den Affen eines der gewaltigen Handgelenke seines Gegners, sprang leicht zur Seite und stieß Kerchak das Messer knapp unter dem Herzen bis zum Heft in den Leib.
    Noch ehe er die Klinge wieder herausziehen konnte, hatte die riesige Bestie in dem Bemühen, Tarzan in seine schrecklichen Arme zu schließen, ihm die Waffe blitzschnell entwunden.
    Kerchak gedachte, dem Affenmenschen mit der flachen Hand einen furchtbaren Schlag auf den Kopf zu versetzen, der, wäre er zur Ausführung gelangt, Tarzans Schädel ohne weiteres an der Seite eingedrückt hätte.
    Aber der Mensch war zu schnell, duckte sich nach unten weg und versetzte Kerchak mit geballter Faust selbst einen mächtigen Schlag in die Magengrube.
    Der Affe taumelte und wäre mit der tödlichen Wunde an seiner Seite fast zusammengesunken, hätte er sich nicht mit einer gewaltigen Anstrengungen noch einmal aufgerafft, gerade lange genug, um seinen Arm Tarzans Griff zu entreißen und den drahtigen Widersacher in eine furchtbare Umarmung zu schließen.
    Er drückte den Affenmenschen fest an sich und suchte mit dem riesigen Rachen dessen Kehle, aber die sehnigen Finger des jungen Lords packten seine eigene, noch ehe die furchbaren Zähne die glatte, braune Haut durchbeißen konnten.
    So kämpften sie, der eine bemüht, das Leben seines Gegners durch einen grauenvollen Biß auszulöschen, der andere bestrebt, dessen Luftröhre mit kräftigem Griff zuzudrücken, während er den knurrenden Rachen von sich weg hielt.
    Langsam gewann die größere Körperkraft des Affen die Oberhand, und die Zähne der wütenden Bestie waren kaum mehr einen Zoll von Tarzans Hals entfernt, als ihr gewaltiger Körper plötzlich krampfhaft zitterte, einen Augenblick ganz steif wurde und schließlich schlaff zu Boden sank.
    Kerchak war tot.
    Tarzan von den Affen riß das Messer an sich, das ihm so oft schon die Überlegenheit über weitaus stärkere Muskeln als die seinen verschafft hatte, setzte den Fuß dem besiegten Feind ins Gesicht, und abermals hallte der furchtbare, wilde Schrei des Siegers laut durch den Wald.
    So erlangte der junge Lord Greystoke die Königswürde unter den Affen.
     
     
     

 
  Des Menschen Verstand
     
    Im Tarzans Stamm gab es einen, der seine Autorität in Frage stellte, und das war Terkoz, Sohn des Tublat. Doch dieser fürchtete das scharfe Messer und die tödlichen Pfeile seines neuen Herrn so sehr, daß er seine Einwände nur durch gewissen Ungehorsam und aufreizendes Gebaren zum Ausdruck brachte; dennoch wußte Tarzan, daß Terkoz auf eine Gelegenheit wartete, ihm durch einen heimtückischen Streich die Königswürde zu entreißen; deshalb wappnete er sich ständig gegen Überraschungsangriffe.
    Monatelang nahm das Leben der kleinen Horde den üblichen Verlauf, sieht man davon ab, daß Tarzans größere Intelligenz und seine Fertigkeiten als Jäger allen reichlichere Nahrung verschafften als je zuvor. Die meisten von ihnen waren deshalb mit dem Regierungswechsel mehr als zufrieden.
    Tarzan führte sie nachts zu den Feldern der dunkelhäutigen Menschen, und dort verzehrten sie, eingeschüchtert durch die überragende Weisheit ihres Häuptlings, nur, was sie wirklich brauchten. Auch vernichteten sie nicht, was sie nicht essen konnten, wie es Manu, die Meerkatze, und die meisten Affen sonst zu tun pflegten.
    Waren die Dunkelhäutigen auch ergrimmt über die fortwährende Plünderung ihrer Felder, wurden sie dennoch nicht entmutigt, den Boden weiter zu bebauen, was bestimmt der Fall gewesen wäre, hätte Tarzan zugelassen, daß sein

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