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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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triumphale Ergebnis seiner Fertigkeiten herabblickte, überkam ihn eine Welle unbändiger Begeisterung.
    Mit geschwollener Brust setzte er einen Fuß auf den Körper seiner mächtigen Feindin, warf den prächtigen Kopf zurück und stieß den furchterregenden Kampfruf des siegreichen Affenmännchens aus.
    Der Wald hallte wider von dem wilden und triumphierenden Lobgesang. Die Vögel verstummten, und die größeren Lebewesen und Raubtiere stahlen sich behutsam davon, denn es gab im ganzen Dschungel nur wenige, die mit den großen Menschenaffen Händel suchten.
    In London aber sprach ein anderer Lord Greystoke im Oberhaus zu seinesgleichen, aber niemand zitterte beim Klang seiner sanften Stimme.
    Sabor erwies sich als höchst unschmackhafte Speise selbst für Tarzan von den Affen, aber Hunger ist das wirksamste Mittel gegen zähes Fleisch und ranzigen Geschmack, und sehr bald schon war der Affenmensch mit wohlgefülltem Magen bereit, wieder zu schlafen. Zuerst mußte er Sabor jedoch das Fell abziehen, hatte er es doch in erster Linie deshalb darauf abgesehen, sie zu töten.
    Geschickt entfernte er den großen Pelz, denn er hatte häufig genug an kleineren Tieren geübt. Als sein Werk beendet war, schleppte er seine Beute in die Gabelung eines hohen Baumes. Dann rollte er sich in einer anderen dicht daneben zusammen, wohl darauf bedacht, daß er nicht herabstürzen konnte, und sank alsbald in tiefen, traumlosen Schlaf.
    Auf Grund des Schlafmangels, der Anstrengung und des vollen Magens schlief er eine ganze Sonnenbahn lang und erwachte erst gegen Mittag des folgenden Tages. Er begab sich geradeswegs zu Sabors totem Kadaver, mußte jedoch zu seiner Verärgerung feststellen, daß andere Dschungelbewohner die Knochen säuberlich abgenagt hatten.
    Nachdem er eine halbe Stunde gemächlich durch den Wald gestreift war, erblickte er einen jungen Hirsch, und ehe das kleine Wesen gewahr wurde, daß ein Feind in seiner Nähe war, hatte sich ein dünner Pfeil in seinen Hals gebohrt.
    Das Gift wirkte so schnell, daß das Wild nach wenigen Sätzen kopfüber ins Unterholz stürzte, mausetot. Abermals aß sich Tarzan richtig satt, aber diesmal schlief er nicht.
    Vielmehr eilte er zu der Stelle, wo er seinen Stamm verlassen hatte, und als er ihn gefunden hatte, zeigte er allen stolz das Fell von Sabor, der Löwin.
    »Seht her, Affen von Kerchak!« rief er. »Seht, was Tarzan, der mächtige Todbringer, vollbracht hat. Wer von euch hat je einen von Numas Volk getötet? Tarzan ist der Mächtigste unter euch, denn Tarzan ist kein Affe. Tarzan ist …« Hier hielt er inne, denn in der Sprache der Menschenaffen gab es kein Wort für Mensch, und Tarzan konnte dieses Wort zwar auf englisch schreiben, es jedoch nicht aussprechen.
    Das Affenvolk hatte sich um ihn versammelt, um sich den Beweis für seine erstaunlichen Kräfte anzuschauen und seinen Worten zu lauschen.
    Nur Kerchak hielt sich im Hintergrund und nährte seinen Haß und seinen Zorn.
    Plötzlich schnappte etwas in dem bösen, kleinen Gehirn dieses Menschenaffen. Mit furchteinflößendem Gebrüll sprang er mitten unter die Versammelten.
    Durch Bisse und Schläge mit seinen gewaltigen Händen tötete und zermalmte er ein Dutzend Artgenossen, ehe die übrigen in die höchsten Wipfel des Waldes flüchten konnten.
    Wutschäumend und rasend vor Zorn, stieß Kerchak gellende Schreie aus und hielt nach seinem verhaßtesten Gegner Ausschau, und da sah er ihn in der Nähe auf einem Ast sitzen.
    »Komm herunter, du großer, todbringender Tarzan!« brüllte er. »Komm herunter und mach mit den Fangzähnen eines noch Größeren Bekanntschaft! Fliehen mächtige Kämpfer bei einer nahenden Gefahr etwa in die Bäume?« Danach stieß er den herausfordernden Kampfruf seiner Gattung aus.
    Tarzan sprang gelassen zu Boden. Das ganze Affenvolk beobachtete atemlos aus luftiger Höhe, wie Kerchak, weiterhin brüllend, auf die relativ kleine Gestalt losging.
    Er maß auf seinen kurzen Beinen nahezu sieben Fuß. Seine gewaltigen Schultern wölbten und rundeten sich ob seiner riesigen Muskeln. Der kurze Nacken war ein einziger Strang eisenharter Sehnen, die unter der Schädelbasis hervorquollen, so daß sein Kopf wie ein kleiner Ball aus einem ungeheuren Fleischberg herausragte.
    Er zog knurrend die Lippen zurück und fletschte die mächtigen, kampferprobten Zähne, und seine kleinen, bösen, blutunterlaufenen Augen funkelten in gräulicher Widerspiegelung seiner Raserei.
    Tarzan erwartete ihn stehend, selbst

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