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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Volk die Anpflanzungen mutwillig verwüstete.
    In dieser Zeit stattete er dem Dorf viele nächtliche Besuche ab, wobei er seinen Vorrat an Pfeilen häufig erneuerte. Er hatte die Speisen längst bemerkt, die stets am Fuße das Baumes standen, der seine Eingangspforte zu dem umzäunten Bereich darstellte, und nach einer gewissen Zeit begann er zu verzehren, was die Dunkelhäutigen ihm hingestellt hatten.
    Als die von Ehrfurcht gepackten Eingeborenen sahen, daß die Lebensmittel über Nacht verschwanden, erfüllte sie Verwirrung und Schrecken, denn es ist eine Sache, Nahrung anzubieten, um einen Gott oder Teufel versöhnlich zu stimmen, und eine ganz andere, zu entdecken, daß der Geist wirklich in ihr Dorf kam und den Speisen zusprach. Das war eine unerhörte Sache und weckte in ihrem abergläubischem Gemüt alle möglichen verworrenen Befürchtungen.
    Und das war nicht alles. Das regelmäßige Verschwinden der Pfeile und die seltsamen Streiche, die unsichtbare Hände verübten, versetzten sie in einen Zustand, daß sie das Leben in ihrer neuen Heimat als wahre Bürde erachteten, und fortan redeten Mbonga und seine Hauptleute davon, daß sie das Dorf besser verlassen und lieber ein Stück Land im Inneren des Dschungels suchen sollten.
    Ab sofort begannen die dunkelhäutigen Krieger, weiter südlich in den Wald vorzustoßen, wenn sie auf Jagd gingen, und nach einem Platz für ein neues Dorf Ausschau zu halten.
    Als Folge wurde Tarzans Stamm immer häufiger von diesen wandernden Jägern belästigt. Auch wurde die stille, wilde Einsamkeit des Urwalds nunmehr durch neue, fremde Schreie gestört. Was da kreucht und fleucht, war auf einmal nicht mehr sicher. Der Mensch war gekommen.
    Strichen andere Tiere Tag und Nacht im Dschungel umher – wilde, grausame Tiere –, dann zogen sich die schwächeren Mitbewohner einfach aus deren unmittelbaren Umgebung zurück, um an die gewohnte Stelle zurückzukehren, sobald die Gefahr vorüber war.
    Beim Menschen war das anders. Wenn er auftaucht, verlassen viele größere Tiere das entsprechende Gebiet instinktiv für immer und kehren selten zurück. Das gilt besonders für die großen Menschenaffen. Sie meiden den Menschen wie dieser die Pest.
    Tarzans Stamm verweilte kurze Zeit in der Umgebung des Strandes, weil ihr neuer Häuptling den Gedanken haßte, die unschätzbaren Werte in der kleinen Hütte für immer aufzugeben. Aber als ein Stammesmitglied die Dunkelhäutigen eines Tages in großer Zahl am Ufer eines kleinen Flusses entdeckte, der ihnen seit Generationen als Tränke diente, und zusehen mußte, wie sie eine Fläche im Dschungel rodeten und viele Hütten errichteten, wollten die Affen nicht länger bleiben; so führte Tarzan sie in vielen Märschen landeinwärts zu einer Stelle, die bislang noch keines Menschen Fuß betreten hatte.
    Monatlich einmal kehrte er, sich hurtig durch die Baumwipfel schwingend, zu dem alten Ort zurück, um den Tag wieder mit seinen Büchern zu verbringen oder seinen Vorrat an Pfeilen zu erneuern. Letzteres wurde immer schwieriger, denn die Dunkelhäutigen hatten sich angewöhnt, ihre Vorräte nachts in Vorratskammern oder Wohnhütten zu verwahren.
    Also mußte sich Tarzan am Tage auf die Lauer legen, um herauszufinden, wo die Pfeile versteckt wurden.
    Zweimal war er nachts in Hütten eingedrungen, deren Bewohner schlafend auf ihren Matten lagen, und hatte die Pfeile aus der unmittelbaren Nähe der Krieger entwendet. Indes war ihm klar, daß dieses Verfahren zu gefahrvoll war, also begann er, einzelnen Jägern mit seiner langen, tödlichen Schlinge aufzulauern, ihnen die Waffen und den Schmuck abzunehmen und ihre Leichen in stillen Nachtstunden von einem hohen Baum auf die Dorfstraße zu werfen.
    Solcherart Unternehmungen jagten den Dunkelhäutigen wieder derartigen Schrecken ein, daß sie auch dieses neue Dorf bald verlassen hätten, hätte Tarzan seine Besuche nicht im Abstand von einem Monat durchgeführt. Dadurch hatten sie Gelegenheit, immer wieder Hoffnung zu schöpfen, der neuerliche Überfall werde der letzte gewesen sein.
    Noch hatten sie Tarzans Haus an dem fernen Strand nicht entdeckt, aber er lebte in ständiger Sorge, dies könne geschehen, während er mit seinem Stamm weit entfernt war, und sie könnten seine Schätze vernichten. So kam es, daß er immer mehr Zeit in der Nähe der letzten Heimstatt seines Vaters verbrachte und immer weniger beim Stamm. Bald schon litten die Mitglieder seiner kleinen Gemeinde unter dieser

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