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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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die Vermutung naheliegen, daß er sich in einem Durchgang zur Außenwelt befand, denn die Querriegel, die den Zugang von der anderen Seite verwehrten, schienen diese Hypothese zu stützen, es sei denn, der Gang führte in ein weiteres Gefängnis.
    Auf der Oberseite der Balken lag eine dicke Staubschicht – ein weiterer Hinweis, daß der Gang lange nicht benutzt worden war. Nachdem er das massive Hindernis beiseitegeräumt hatte, knarrten die großen Angeln beim Öffnen der Tür in vergeblichem Protest gegen die ungewohnte Störung. Tarzan hielt einen Augenblick inne und lauschte, ob dieses ungewöhnliche Geräusch zur Nachtzeit die Bewohner des Tempels vielleicht aufgeschreckt hatte, aber da er nichts hörte, ging er weiter den Gang entlang.
    Er tastete sorgfältig umher und stellte fest, daß er sich in einem großen Raum befand, an dessen Wänden und auch den Fußboden entlang viele Metallbarren von seltsamer, doch einheitlicher Form aufgeschichtet waren. Sie fühlten sich fast wie doppelseitige Stiefelknechte an, waren jedoch unerhört schwer. Aufgrund der großen Anzahl neigte Tarzan zu der Annahme, daß sie aus Gold seien. Der Gedanke, welch märchenhaften Reichtum diese Tausende Pfund Metall darstellen würden, wären sie in der Tat Gold, ließen ihn jedoch fast glauben, daß es sich um unedles Metall handeln müsse.
    Am anderen Ende der Kammer entdeckte er eine weitere verriegelte Tür, und abermals bestärkten ihn die auf seiner Seite befindlichen Balken in der Hoffnung, daß er einen uralten und längst vergessenen Gang in die Freiheit entlangging. Jenseits der Tür führte der Gang schnurgerade weiter, und bald erkannte der Affenmensch, daß er sich in der Tat schon jenseits der äußeren Tempelmauern befand. Wenn er nur die Richtung wüßte, in der er gegangen war! Wenn nach Westen, mußte er sich auch schon jenseits der äußeren Stadtmauer befinden.
    Mit gesteigerter Hoffnung lief er so schnell wie möglich weiter, bis er nach einer halben Stunde erneut zu einer Treppenflucht kam, die nach oben führte. Die unteren Stufen waren aus Naturgestein, doch als er nach oben stieg, spürte er mit den bloßen Füßen eine Veränderung der Bausubstanz. Jetzt bestanden die Stufen aus Granit. Er betastete sie und entdeckte, daß sie offensichtlich aus dem Felsen gehauen waren, denn es gab keinen Spalt, der eine Fuge hätte bezeichnen können.
    Die Stufen führten in einer Spirale einhundert Fuß nach oben, bis er schließlich hinter einer scharfen Kehre zwischen zwei Felswänden eine schmale Kluft erblickte. Über ihm breitete sich der gestirnte Himmel, und vor ihm trat ein Steilhang an die Stelle der Stufen, die an seinem Fuß endeten. Tarzan eilte den Pfad empor und erreichte am oberen Ende die rauhe Fläche eines riesigen Granitfelsens.
    Eine Meile entfernt sah er die Ruinen der Stadt Opar, ihre Kuppeln und Türme waren in das sanfte Licht des Äquatormondes getaucht. Er betrachtete einen der Barren, die er mitgebracht hatte, genauestens im hellen Mondschein, dann hob er den Kopf, um noch einmal auf die alten, zerfallenden Gemäuer in der Ferne zu blicken.
    Opar, du verzauberte Stadt einer längst toten und vergessenen Vergangenheit, dachte er. Du Stadt der Schönheit und der Untiere, du Stadt der Schrecken und des Todes, aber auch du Stadt märchenhafter Reichtümer. Denn der Barren bestand aus gediegenem Gold.
    Der Felsen, auf dem Tarzan stand, lag ziemlich weit in der Ebene zwischen der Stadt und den fernen Felsklippen, die er und seine dunkelhäutigen Krieger am gestrigen Morgen überwunden hatten. An seiner rauhen und senkrecht abfallenden Fläche abzusteigen war selbst für den Affenmenschen ein äußerst mühseliges und gefährliches Unterfangen, aber schließlich spürte er den weichen Grund des Tales unter seinen Füßen, und ohne noch einmal auf Opar zurückzublicken, wandte er sich den Schutz bietenden Felsenklippen zu und durchquerte das Tal im schnellen Schritt.
    Die Sonne ging gerade auf, als er den Gipfel des flachen Berges an der Westgrenze des Tales erreichte. Weit unten am Fuße des Vorgebirges sah er Rauch über den Baumwipfeln aufsteigen.
    »Menschen«, murmelte er. »Ihrer fünfzig sind sie ausgezogen, um mich aufzuspüren. Ob sie es sind?«
    Schnell stieg er über die Felsklippen ab, dann ließ er sich in einen enge Schlucht hinab, die zu dem weit entfernten Wald führte. Er eilte auf den Rauch zu und erreichte den Waldsaum etwa eine Viertelmeile von dem Punkt entfernt, wo sich die dünne

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