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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Dorfes der Waziri.
     
     

Die fünfzig gräflichen Männer
     
    Jane Porter und William Cecil Clayton standen mehrere Minuten schweigend und schauten auf die tote Bestie, deren Jagdbeute sie um ein Haar geworden wären.
    Die junge Frau fand die Sprache als erste wieder, nachdem sie vorhin das leidenschaftliche Bekenntnis abgelegt hatte.
    »Wer mag das getan haben?« wisperte sie.
    »Gott weiß es!« lautete die lakonische Antwort des Mannes.
    »Wenn er ein Freund ist, warum läßt er sich dann nicht blicken?« fuhr Jane fort. »Vielleicht sollten wir nach ihm rufen, damit wir uns wenigstens bedanken könnten?«
    Clayton kam ihrem Wunsch mechanisch nach, aber keine Antwort war zu hören.
    Jane Porter erschauderte. »Dieser geheimnisvolle Dschungel«, murmelte sie. »Dieser greuliche Dschungel. Er läßt selbst Bekundungen der Freundschaft erschreckend erscheinen.«
    »Am besten, wir kehren zu unserem Unterschlupf zurück«, sagte Clayton. »Dort bist du zumindest ein wenig sicherer. Großer Schutz ist von mir ja nicht zu erwarten«, fügte er bitter hinzu.
    »Sag das nicht, William« beeilte sie sich, ihm zu versichern, da es ihr nun sehr leid tat, daß sie ihn mit ihren Worten so verletzt hatte. »Du hast dein Bestes getan. Du warst edelmütig, selbstlos und tapfer. Schließlich ist es nicht deine Schuld, daß du kein Übermensch bist. Ich kenne nur einen Menschen, der mehr getan haben würde. In meiner Erregung habe ich die falschen Worte gewählt – ich wollte dich nicht verletzen. Mir liegt nur daran, daß wir beide ein für allemal begreifen, daß ich dich nie heiraten kann – daß eine solche Vermählung nicht gut wäre.«
    »Ich glaube, ich verstehe«, erwiderte er. »Wir wollen künftig nicht mehr darüber reden – höchstens, wenn wir uns wieder in zivilisierten Gefilden befinden.«
    Am nächsten Tag ging es Thuran schlechter. Er befand sich fast ständig in einem Zustand des Fieberwahns. Sie konnten nichts tun, um ihm Erleichterung zu verschaffen. Allerdings war Clayton auch nicht gerade erpicht, etwas Derartiges zu versuchen. Er fürchtete den Russen um der jungen Frau willen – im Grunde seines Herzens wünschte er sich, der Mann würde sterben. Der Gedanke, ihm selbst könne etwas zustoßen, so daß sie völlig der Gnade dieses Untiers ausgesetzt wäre, bereitete ihm größere Sorge als die Wahrscheinlichkeit, daß der Tod ihr gewiß sein würde, bliebe sie völlig allein hier am Rand des erbarmungslosen Waldes zurück.
    Er hatte den schweren Speer aus dem toten Löwen gezogen, so daß er sich, als er ab diesem Morgen in den Wald jagen ging, viel sicherer fühlte als sonst irgendwann, seit sie an dieses unwirtliche Gestade verschlagen worden waren. Das Ergebnis war, daß er sich von ihrem Unterschlupf weiter entfernte als je zuvor.
    Um sich von den wilden Anfällen des vom Fieber geschüttelten Russen möglichst fern zu halten, war Jane Porter aus ihrer Laubhütte heruntergestiegen und hielt sich am Fuße des Baumes auf – sie wagte sich nicht weiter weg. Hier saß sie neben der grob zusammengezimmerten Leiter, die Clayton für sie konstruiert hatte, und blickte in der nie versiegenden Hoffnung auf die See, daß ein Schiff auftauchen würde.
    Da sie dem Dschungel den Rücken zukehrte, bemerkte sie nicht, wie sich das Gras teilte und ein wildes Gesicht hervorlugte. Kleine, engstehende, blutunterlaufene Augen musterten sie eingehend und schweiften ab und zu über den Strand, um nach eventuellen anderen Personen Ausschau zu halten.
    Da tauchte noch ein Kopf auf, dann ein weiterer und noch einer. Der Mann oben in der Laubhütte warf sich wieder im Fieberwahn hin und her, und die Köpfe verschwanden ebenso lautlos und plötzlich, wie sie aufgetaucht waren. Aber bald lugten sie erneut hervor, da die junge Frau sich von dem ständigen Jammern des Mannes über ihr unbeeindruckt zeigte.
    Nacheinander traten groteske Gestalten aus dem Dschungel und stahlen sich unbemerkt an die ahnungslose Frau heran. Ein schwaches Rascheln des Grases ließ sie aufhorchen. Sie wandte sich um, und was sie sah, ließ sie mit einem kleinen Angstschrei aufspringen. Da umringten sie sie blitzartig. Eines dieser Geschöpfe nahm sie in die langen, gorillagleichen Arme, machte kehrt und trug sie in den Dschungel. Eine widerliche Pfote hielt ihr den Mund zu, um sie am Schreien zu hindern. Nach den qualvollen Wochen, die hinter ihr lagen, war dieser Schock mehr, als sie ertragen konnte. Ihr zerrüttetes Nervensystem hielt nicht

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