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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Tarzan, es mit dem seltsamen Phänomen eines Raumes ohne Fenster, jedoch mit einer einzigen Tür, zu tun zu haben. Abermals tastete er sich sorgsam prüfend die Mauer entlang. Nein, ein Irrtum war ausgeschlossen!
    Dann blieb er in der Mitte der dem Eingang gegenüberliegenden Wand stehen. Einen Moment rührte er sich nicht, dann bewegte er sich einige Fuß nach der einen Seite und trat zurück, um die gleiche Strecke nach der anderen Seite zu gehen.
    Nun vollzog er abermals einen Rundgang, wobei er jeden Fußbreit Wand abtastete. Schließlich blieb er erneut an einer bestimmten Stelle stehen, die schon zuvor seine Neugier geweckt hatte. Es bestand kein Zweifel! An dieser Stelle strömte durch Lücken im Mauerwerk frische Luft herein – sonst nirgendwo.
    Er betastete die verschiedenen Granitstücke, die hier das Mauerwerk bildeten, und entdeckte zu seiner Freude schließlich eines, das sich leicht herausnehmen ließ. Es war etwa zehn Zoll breit, und ragte mit der Vorderseite etwa drei bis sechs Zoll heraus. Der Affenmensch hob alle derartig geformten Steine nacheinander aus der Wand. Anscheinend bestand die Mauer an dieser Stelle durchweg aus diesen nahezu vollkommenen Platten. Nach kurzer Zeit hatte er einige Dutzend entfernt, und nun streckte er die Hand durch, um die nächste Schicht Mauerwerk zu prüfen. Zu seiner Überraschung griff er ins Leere, so weit sein langer Arm auch reichte.
    Binnen weniger Minuten hatte er genug Steine aus der Mauer gebrochen, daß er seinen Körper durch die Öffnung zwängen konnte. Direkt vor sich glaubte er, ein schwaches Glimmen zu entdecken – eigentlich war es nur etwas weniger undurchdringliche Dunkelheit. Vorsichtig kroch er auf allen allen vieren vorwärts, bis der Boden nach etwa fünfzehn Fuß oder der durchschnittlichen Stärke der Grundmauern plötzlich steil abfiel. Soweit er den Arm auch streckte, er griff abermals ins Leere. Auch konnte er die Sohle des schwarzen Abgrunds, der vor ihm gähnte, nicht erreichen, obwohl er sich an der Oberkante festhielt und den Körper in voller Länge ins Dunkle hinabgleiten ließ.
    Schließlich kam er auf die Idee, nach oben zu blicken, und sah hoch über sich eine runde Öffnung und darin einen kreisrunden Fleck Sternenhimmel. Er tastete die Seiten des Schachtes ab, so weit er reichen konnte, und mußte feststellen, daß sie nach oben zusammenliefen. Diese Tatsache machte jede Flucht in dieser Richtung unmöglich.
    Während er sich noch über das Wesen und die Verwendung dieses seltsamen Ganges und des Schachtes an seinem Ende Gedanken machte, erreichte der Mond die Öffnung über ihm und ergoß eine Flut sanften, silbernen Lichtscheins in den von Schatten erfüllten Ort. Im Nu wurde der Zweck des Schachtes offensichtlich, denn Tarzan sah tief unten Wasser blinken. Er war auf einen alten Brunnen gestoßen – aber mit welcher Absicht hatte man diese Verbindung zwischen dem Brunnen und dem Verließ geschaffen, in dem La ihn versteckt hatte?
    Während der Mond die Öffnung überquerte, erfüllte sein Licht das gesamte Innere, und nun erblickte Tarzan genau gegenüber eine weitere Öffnung im Mauerwerk. Er fragte sich, ob das nicht vielleicht die Einmündung eines Ganges sei, der ihm eine Fluchtmöglichkeit bot. Zumindest lohnte es sich, der Sache nachzugehen, und dazu war er fest entschlossen.
    Schnell kehrte er zu der Mauer zurück, die er durchbrochen hatte, trug die Steine in den Gang und setzte sie von der anderen Seite wieder ein. Die dicke Staubschicht, die er bei ihrem Entfernen entdeckt hatte, deutete darauf hin, daß die derzeitigen Bewohner des Bauwerks von dem geheimen Gang keine Kenntnis besaßen oder, falls doch, ihn bestimmt seit Generationen nicht mehr benutzt hatten.
    Nachdem er die Wand wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt hätte, kehrte er zum Schacht zurück, der an dieser Stelle etwa fünfzehn Fuß breit war. Diese Entfernung zu überspringen war für den Affenmenschen ein Kinderspiel, und kurze Zeit später ging er einen schmalen Tunnel entlang. Er bewegte sich dennoch vorsichtig aus Furcht, plötzlich in einen weiteren Schacht zu stürzen ähnlich dem, den er gerade übersprungen hatte.
    Nach einigen Hundert Fuß kam er an eine Treppenflucht, die in eine ägyptische Finsternis hinabführte. In etwa zwanzig Fuß Tiefe begann ein horizontal verlaufender Tunnel, der ihn kurze Zeit später zu einer schweren Holztür führte. Sie war auf Tarzans Seite durch solide Holzbalken gesichert. Diese Tatsache ließ

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