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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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annehmen wollen oder nicht.«
    De Coude begleitete Tarzan persönlich zum Büro des Generals Rochere, dem Leiter der Dienststelle, in der Tarzan arbeiten würde, wenn er das Angebot annahm. Dort ließ der Graf beide allein, nachdem er die vielen Eigenschaften des Affenmenschen rühmend erwähnt hatte, die ihn für jene Arbeit besonders geeignet erscheinen ließen.
    Eine halbe Stunde später verließ Tarzan das Büro, hocherfreut über diese erste Anstellung in seinem Leben. Am nächsten Morgen sollte er wegen weiterer Anweisungen noch einmal vorsprechen, wobei der General ihm sehr deutlich vor Augen geführt hatte, daß er damit rechnen müsse, Paris auf unbestimmte Zeit zu verlassen, höchstwahrscheinlich schon am nächsten Tag.
    In äußerst gehobener Stimmung eilte er nach Hause, um d’Arnot die gute Nachricht zu überbringen. So war er letztendlich doch von einigem Nutzen für die Menschheit. Er würde Geld verdienen und, was das Beste von allem war, reisen und die Welt kennenlernen.
    Er konnte es kaum erwarten, d’Arnot zu berichten. Kaum hatte er dessen Zimmer betreten, platzte er schon mit der guten Nachricht heraus. D’Arnot war nicht so begeistert.
    »Der Gedanke, Paris zu verlassen, scheint dir Freude zu bereiten, obwohl wir uns dadurch vielleicht monatelang nicht sehen werden. Tarzan, du bist ein höchst undankbares Geschöpf!« sagte d’Arnot lachend.
    »Nein, Paul, ich bin ein kleines Kind. Es hat ein neues Spielzeug bekommen und ist darüber ganz aus dem Häuschen.«
    So geschah es denn, daß Tarzan Paris am nächsten Tag verließ, um über Marseilles nach Oran zu reisen.
     
     

Die Tänzerin von Sidi Aissa
     
    Tarzans erster Auftrag ließ sich weder besonders aufregend noch sehr bedeutsam an. Die Regierung verdächtigte einen Leutnant der Spahis, verdächtige Kontakte zu einer großen europäischen Macht aufrechtzuerhalten. Dieser Leutnant Gernois war zur Zeit in Sidi-bel-Abbes stationiert und erst kürzlich dem Generalstab zugeordnet worden, wo er tagtäglich Zugang zu gewissen Informationen von großer militärischer Bedeutung hatte. Die Regierung nahm an, die ausländische Macht verhandelte wegen dieser Informationen mit ihm.
    Der Leutnant hatte es fast nur der Andeutung einer von Eifersucht gepackten, einschlägig bekannten Pariserin zu verdanken, daß der Verdacht auf ihn gefallen war. Aber Generalstäbe pflegen ihre Geheimnisse ängstlich zu hüten, und Hochverrat ist eine zu ernsthafte Angelegenheit, als daß auch nur der kleinste Hinweis darauf vernachlässigt werden könnte. Aus diesem Grund wurde Tarzan als amerikanischer Jäger und Reisender nach Algerien gesandt, um die Handlungsweise des Leutnants genau zu verfolgen.
    In freudiger Erwartung hatte er der Wiederbegegnung mit seinem geliebten Afrika entgegengesehen, aber dessen Norden war so völlig anders als sein tropischer Dschungel, daß er ebenso nach Paris hätte zurückfahren können, um das Herzklopfen des Heimkehrers zu verspüren. Einen Tag lang streifte er in Oran durch die engen, krummen Gassen des arabischen Viertels und erfreute sich an den seltsamen Dingen, die er da sah. Am nächsten Tag war er in Sidi-bel-Abbes, wo er sich mit seinen Empfehlungsschreiben bei den Zivil- und Militärbehörden vorstellte – Schreiben, die nicht im geringsten auf den wirkliche Charakter seiner Mission hinwiesen.
    Tarzan beherrschte Englisch inzwischen zur Genüge, um bei Arabern und Franzosen als Amerikaner gelten zu können, und mehr brauchte er auch nicht. Mit Engländern sprach er französisch, um sich nicht zu verraten, und mit Ausländern pflegte er sich auf englisch zu unterhalten, da sie diese Sprache zwar verstanden, die ihm eigenen kleinen Unvollkommenheiten im Akzent und in der Aussprache jedoch nicht heraushören konnten.
    Er lernte viele französischen Offiziere kennen und war bei ihnen bald sehr beliebt. Er begegnete auch Gernois, einem wortkargen, mürrisch dreinblickenden Mann von ungefähr vierzig Jahren, der nur wenig oder keinen gesellschaftlichen Umgang mit seinen Kameraden pflegte.
    Einen Monat lang geschah nichts von Bedeutung. Weder empfing Gernois irgendwelche Besucher, noch unterhielt er sich bei seinen gelegentlichen Gängen in die Stadt mit jemandem, der auch nur im entferntesten und mit viel Phantasie als Geheimagent einer internationalen Großmacht hätte gelten können. Schon hoffte Tarzan, daß das Gerücht sich als falsch erweisen würde, als Gernois mit einemmal nach Bou Saada im tiefsten Süden der Kleinen

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