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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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anständige Frau und liebt nur Sie. Das, was Sie miterlebt haben, ist allein mir zuzuschreiben. Weder die Gräfin noch ich haben ein Rendezvous vorgehabt. Hier sind Aufzeichnungen, die das ausführlich beweisen.« Tarzan zog das Geständnis aus der Tasche, das Rokoff abgelegt und unterschrieben hatte.
    De Coude nahm und las es. D’Arnot und Monsieur Flaubert hatten sich zu ihnen gesellt, nachdem sie den Ausgang des seltsamen Duells gespannt mitverfolgt hatten. Keiner sagte ein Wort, bis de Coude mit Lesen fertig war. Dann blickte er zu Tarzan.
    »Sie sind ein sehr mutiger und tapferer Gentleman. Ich danke Gott, daß ich Sie nicht getötet habe«, sagte er.
    De Coude war Franzose. Franzosen sind impulsiv. Er trat zu Tarzan und umarmte ihn. Monsieur Flaubert umarmte d’Arnot. Niemand war da, den Doktor zu umarmen. So war es wahrscheinlich Kränkung, die ihn veranlaßte, sich einzumischen und zu verlangen, daß er Tarzans Verletzungen verbinden dürfe.
    »Dieser Gentleman wurde mindestens einmal getroffen«, sagte er. »Wahrscheinlich sogar dreimal.«
    »Zweimal«, sagte Tarzan. »Einmal in die linke Schulter und einmal in die linke Seite – ich denke, beides sind Fleischwunden.« Der Mediziner bestand darauf, daß Tarzan sich auf dem Rasen ausstreckte, und dokterte solange an ihm herum, bis die Wunden gereinigt und das Blut gestillt waren.
    Im Ergebnis des Duells fuhren sie alle in bestem Einvernehmen gemeinsam in d’Arnots Wagen zurück. De Coude war dermaßen erleichtert über den doppelten Beweis für die Treue seiner Frau, daß er keinerlei Groll mehr gegen Tarzan hegte. Natürlich stimmte es, daß letzterer wesentlich mehr Schuld auf sich nahm, als es den Tatsachen entsprach, aber wenn er ein wenig log, ist dies zu entschuldigen. Schließlich tat er es zugunsten einer Frau – als Gentleman.
    Der Affenmensch war einige Tage lang ans Bett gefesselt. Er fand es albern und unnötig, jedoch nahmen der Arzt und d’Arnot die Sache so ernst, daß er ihnen zuliebe nachgab, obwohl ihn die Vorstellung nicht wenig erheiterte.
    »Es ist doch komisch, wegen eines Nadelstiches das Bett zu hüten!« sagte er zu d’Arnot. »Weiß Gott, als Bolgani, der Gorillakönig, mich kleinen Jungen fast in Stücke gerissen hatte, gab es da ein schönes weiches Bett zum Ausruhen? Nein, nur die feuchte und modrige Pflanzenwelt des Dschungels. Tage und Wochen lag ich unter einem geeigneten Busch versteckt, und nur Kala kümmerte sich um mich – die arme, treue Kala, die das Ungeziefer von meinen Wunden fernhielt und die Raubtiere vertrieb. Wenn ich nach Wasser verlangte, brachte sie es mir in ihrem Mund – nur so wußte sie es zu transportieren. Da gab es keine sterilen Mullbinden, keine antiseptischen Verbände, – nichts, dessen Anblick unseren lieben Doktor nicht zur Verzweiflung getrieben hätte. Und trotzdem bin ich gesund geworden – um jetzt wegen eines winzigen Kratzers, den jeder von unseren Dschungelbewohnern übersehen hätte, wenn er sich nicht gerade auf der Nasenspitze befunden hätte, im Bett zu liegen.«
    Jedoch ging die Zeit schnell vorüber, und ehe Tarzan es sich versah, war er schon wieder auf den Beinen. De Coude hatte ihn mehrere Male besucht, und als er hörte, daß Tarzan eine Beschäftigung suche, versprach er, sich umzusehen, ob sich nicht eine passende Arbeit für ihn finden ließe.
    An dem Tag, an dem Tarzan zum ersten Mal ausgehen durfte, erhielt er Nachricht von de Coude, er solle sich am Nachmittag in dessen Büro einfinden.
    Der Graf begrüßte ihn sehr herzlich und gratulierte ihm aufrichtig zu seiner Genesung. Keiner von beiden war seit dem Morgen, an dem beide Kontrahenten sich gegenüber gestanden hatten, noch einmal auf das Duell und dessen Ursache zu sprechen gekommen.
    »Ich denke, ich habe für Sie etwas Geeignetes gefunden, Monsieur Tarzan«, sagte der Graf. »Es ist eine Vertrauensstellung, die Verantwortungsbewußtsein sowie beträchtlichen persönlichen Mut erfordert. Ich kann mir niemanden vorstellen, der besser dafür geeignet wäre als Sie, mein lieber Freund. Sie werden viel reisen müssen, und vielleicht können Sie später zu einer wesentlich besseren Position aufsteigen, möglicherweise im diplomatischen Dienst. Zunächst werden Sie für kurze Zeit Sonderbeauftragter des Kriegsministeriums. Ich werde Sie jetzt dem Herren vorstellen, der Ihr Vorgesetzter sein wird. Kommen Sie mit. Er kann Ihnen Ihre Aufgaben besser erklären, und danach können Sie entscheiden, ob Sie die Stelle

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