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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Menschen seines Schlages! Ihr wildes, rauhes Leben voller Gefahren und Entbehrungen sprach diesen halbwilden Mann auf eine Weise an, wie er es umgeben von der verweichlichten Zivilisation der großen Städte nie empfunden hatte. Das war ein Leben, das sogar jenes im Dschungel übertraf, denn hier hatte er die Gesellschaft von Männern – von echten Männern, die er achten und respektieren konnte, und war trotzdem der wilden Natur nahe, die er so liebte. Er spielte mit dem Gedanken, sich nach Erfüllung seines Auftrages zurückzuziehen und den Rest des Lebens beim Volk Kabour ben Sadens zu verbringen.
    Schließlich wandte er sein Pferd und ritt langsam nach Bou Saada zurück.
    Auf der Vorderseite des Hotels de Petit Sahara, in dem Tarzan untergekommen war, befanden sich eine Bar, zwei Speiseräume und die Küche. Beide Speisezimmer, von denen eines den Offizieren der Garnison vorbehalten war, hatten Zugang zur Bar, so daß man, wenn man wollte, von ihr in beide Räume schauen konnte.
    Dorthin ging Tarzan, nachdem er Kadour ben Saden und seine Gruppe ein Stück des Wegs begleitet hatte. Es war noch früh am Morgen, da der Scheich zeitig aufgebrochen war, um an diesem Tag eine große Strecke zurückzulegen. Einige Gäste saßen noch beim Frühstück.
    Als Tarzans Blick zufällig durch das Speisezimmer der Offiziere schweifte, bemerkte er etwas, das sein Interesse weckte. Leutnant Gernois saß an einem Tisch, und noch während Tarzan ihm zuschaute, trat ein weißgekleideter Araber zu dem Leutnant, beugte sich herab und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Dann verließ er das Gebäude durch eine andere Tür.
    Daran war eigentlich nichts Besonderes, aber als der Mann stehenblieb, um mit dem Offizier zu sprechen, trat etwas zutage, was vorher durch den Umhang des Mannes verborgen gewesen war und nur sichtbar wurde, weil der Umhang sich zufällig öffnete – sein linker Arm befand sich in einer Schlinge.
     
     

Numa »El Adrea«
     
    Am selben Tag, als Kadour ben Saden nach Süden ritt, brachte die Post Tarzan einen Brief von d’Arnot, der ihm von Sidi-bel-Abbes nachgesandt worden war. Sein Inhalt riß die alte Wunde wieder auf, die Tarzan am liebsten schon vergessen hätte; doch bedauerte er nicht, daß d’Arnot ihm geschrieben hatte, denn zumindest für eines der behandelten Themen blieb sein Interesse unvermindert. Die Zeilen lauteten:
     
    Mein lieber Jean!
    Seit meinem letzten Brief war ich wegen geschäftlicher Dinge in London unterwegs. Ich verbrachte dort nur drei Tage. Gleich am ersten traf ich in der Henrietta Street – völlig überraschend – einen alten Freund von Dir. Du wirst nie erraten, wen. Es war niemand anders als Mr. Samuel T. Philander. Wirklich, Du kannst Dich darauf verlassen. Ich sehe doch Deinen ungläubigen Blick. Das ist aber noch nicht alles. Er bestand darauf, daß ich mit ihm zu seinem Hotel ging, und dort waren auch die anderen – Professor Archimedes Q. Porter, Miss Porter und die beleibte dunkelhäutige Frau, Miss Porters Dienstmädchen, – Esmeralda. Du wirst Dich an sie erinnern. Während meines Besuches kam Clayton hinzu. Sie wollen bald heiraten, vielleicht sogar sehr bald, ich nehme an, wir können fast jeden Tag mit der Bekanntgabe des Hochzeitstermins rechnen. Wegen seines Vaters Tod soll es eine sehr ruhige Feier werden – nur im engsten Familienkreis.
    Als ich mit Mr. Philander allein war, wurde er sehr vertraulich. Er meinte, Miss Porter habe die Hochzeit schon dreimal verschoben. Ihm schien, als sei sie nicht besonders interessiert daran, Clayton zu heiraten; wobei es dieses Mal aber wirklich zu klappen scheint.
    Natürlich fragten alle nach Dir, aber ich habe Deinen Wunsch bezüglich Deiner wahren Herkunft respektiert und nur berichtet, was Du jetzt tust.
    Miss Porter war besonders erpicht, alles von Dir zu erfahren, und stellte mir viele Fragen. Entschuldige bitte, ich war wohl nicht sehr galant, als ich ihr in freudiger Begeisterung von Deinem Wunsch und Entschluß berichtete, eventuell in den Dschungel zurückzukehren. Danach tat es mir leid, denn die Vorstellung, in welch schreckliche Gefahren Du Dich wieder begeben willst, schien sie wirklich zu quälen. ›Und doch – ich weiß nicht‹, sagte sie, ›es gibt unglücklichere Schicksale als das, was der grimmige, grausame Dschungel Monsieur Tarzan zu bieten hat. Jedenfalls wird sein Gewissen von Reue frei sein. Und es gibt dort Augenblicke der Stille, des Friedens und unübertroffener Schönheit. Es wird Ihnen seltsam

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