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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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erscheinen, daß i c h das sage, die in diesem Wald so schreckliche Erfahrungen gemacht hat, und doch gibt es Tage, da würde ich am liebsten zurückkehren, weil ich spüre, daß ich dort die glücklichsten Momente meines Lebens verbracht habe.‹
    Als sie dies sagte, sah sie unsagbar traurig aus, und ich spürte, daß sie sich ihrer geheimen Empfindungen durchaus bewußt war und Dir auf diese Weise eine letzte zärtliche Botschaft ihres Herzens zukommen lassen will, das die Erinnerung an Dich bewahrt, obwohl es jemandem anders gehört.
    Clayton war ziemlich nervös und sehr verlegen, als die Rede von Dir war. Er wirkte unruhig und gequält. Trotzdem erkundigte er sich sehr freundlich nach Dir. Ich möchte wissen, ob er die Wahrheit über Dich ahnt. Tennington kam mit Clayton. Sie sind eng befreundet. Er bereitet gerade eine seiner endlosen Kreuzfahrten auf seiner Jacht vor und wollte alle überreden, ihn zu begleiten. Mich versuchte er ebenfalls zu ködern. Diesmal plant er eine Umsegelung von Afrika. Ich habe ihm gesagt, sein kostbares Spielzeug würde ihn und einige seiner alten Freunde eines Tages noch auf den Grund des Ozeans bringen, wenn er nicht endlich begreift, daß die Jacht kein Hochsee- oder Schlachtschiff ist.
    Vorgestern bin ich nach Paris zurückgekehrt, und gestern traf ich den Grafen und die Gräfin de Coude beim Rennen. De Coude scheint Dich wirklich sehr zu mögen und Dir nicht das Geringste nachzutragen. Olga ist schön wie eh und je, nur ein wenig zurückhaltender. Ich kann mir vorstellen, daß sie durch die Bekanntschaft mit Dir etwas gelernt hat, das ihr in ihrem weiteren Leben von Nutzen sein wird. Es war ein Glück für sie und de Coude, daß Du es warst und nicht ein anderer, erfahrenerer Mann.
    Wenn Du Olga ernsthaft den Hof gemacht hättest, fürchte ich, daß für keinen von Euch Hoffnung bestanden hätte.
    Sie bat mich, Dir mitzuteilen, daß Nikolas Frankreich verlassen hat. Sie hat ihm zwanzigtausend Franc gegeben, damit er für immer verschwinde, und ist von Herzen froh, ihn losgeworden zu sein, bevor er eine Drohung wahr machen konnte, die er ihr gegenüber kürzlich äußerte: daß er Dich bei erster Gelegenheit töten würde. Sie sagte, sie könne den Gedanken nicht ertragen, daß womöglich das Blut ihres Bruders an Deinen Händen haften könnte, da sie Dich sehr mag und dies auch vor dem Graf äußerte. Sie schien gar nicht auf die Idee zu kommen, daß ein Zusammentreffen zwischen dir und Nikolas auch anders ausgehen könnte. Der Graf pflichtete ihr bei. Er meinte, man brauche schon ein ganzes Regiment von Rokoffs, um Dich zu töten. Er hat großen Respekt vor Deinem Mut.
    Ich bin wieder auf mein Schiff befohlen worden. Wir segeln in zwei Tagen von Le Havre unter versiegelter Order ab. Wenn Du die Post für mich an das Schiff adressierst, wird sie mich bestimmt erreichen. Ich schreibe Dir, sobald sich wieder eine Gelegenheit ergibt.
    Mit besten Grüßen von Deinem Freund
    PAUL D’ARNOT
     
    Ich fürchte, Olga hat die zwanzigtausend Franc umsonst ausgegeben, dachte Tarzan bei sich.
    Mehrere Male las er den Teil von d’Arnots Brief, in dem dieser über sein Gespräch mit Jane Porter berichtete. Er weckte bei ihm ein recht bitteres Gefühl des Glücks, aber das war besser als überhaupt keines.
    Die folgenden drei Wochen verliefen ohne besondere Vorkommnisse. Bei mehreren Gelegenheiten sah Tarzan den rätselhaften Araber wieder, einmal erneut im Gespräch mit Leutnant Gernois, aber er konnte weder durch Nachspionieren noch durch Beschattung herausfinden, wo der Araber Unterkunft gefunden hatte. Gerade das interessierte ihn aber besonders.
    Der ohnedies nicht besonders gesellige Gernois ging Tarzan nach der Episode im Speiseraum des Hotels in Aumale mehr denn je aus dem Weg. Die wenigen Male, die sie aufeinander trafen, verhielt er sich Tarzan gegenüber ausgesprochen feindselig.
    Zwecks Aufrechterhaltung seiner Tarnung verbrachte Tarzan beträchtliche Zeit auf der Jagd unweit von Bou Saada. Ganze Tage konnte er scheinbar auf der Suche nach Gazellen im Vorgebirge umherstreifen. Bei den wenigen Gelegenheiten, bei denen er sich den wunderschönen, zierlichen Tiere auf Schußweite nähern konnte, ließ er sie jedoch immer wieder entkommen, ohne das Gewehr überhaupt aus der Hülle zu ziehen. Für ihn war das einfach kein Sport, die friedlichsten und hilflosesten Geschöpfe Gottes aus reiner Freude am Töten zu erlegen.
    Tatsache war, daß Tarzan nie um des Vergnügens willen getötet

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