Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr
Gegenspielers ruhig und ohne Aufsehen zu entledigen.
Nachdem sie in Djelfa zwei Tage biwakiert hatten, ritt die Kolonne nach Südwesten, da sie erfahren hatten, daß die Räuberbanden dort ihr Unwesen trieben und Stämme angriffen, deren Lager sich am Fuße des Gebirges befand.
Die kleine Gruppe Araber, die sie von Bou Saada an begleitet hatte, verschwand spurlos in genau jener Nacht, als der Befehl erteilt wurde, sich auf den morgigen Abmarsch aus Djelfa vorzubereiten. Tarzan erkundigte sich unter den Männern, aber niemand konnte ihm mitteilen, warum sie sie verlassen hatten oder in welche Richtung sie geritten waren. Ihm gefiel die Sache gar nicht, zumal er etwa eine halbe Stunde, nachdem Hauptmann Gerard den neuen Marschbefehl ausgegeben hatte, Gernois im Gespräch mit einem von ihnen gesehen hatte. Außer Gerard wußten nur Gernois und Tarzan, welche Richtung sie einschlagen würden. Den Soldaten war lediglich bekannt, daß sie sich darauf einstellen sollten, das Lager am frühen Morgen abzubrechen. Tarzan fragte sich, ob Gernois den Arabern ihr Marschziel mitgeteilt hatte.
Am späten Nachmittag schlugen sie ihr Lager an einer kleinen Oase auf, wo sich auch das eines Scheiches befand, dessen Herden geraubt und dessen Hirten getötet worden waren. Die Araber kamen aus ihren Ziegeniederzeiten, umringten die Soldaten und stellten viele Fragen in ihrer Muttersprache, da die Soldaten selbst Einheimische waren. Tarzan hatte inzwischen mit Abduls Hilfe einige Brocken Arabisch erlernt und befragte einen der jüngeren Männer, die den Scheich begleitet hatten, während dieser sich mit Hauptmann Gerard unterhielt.
Nein, er hatte keine sechs Reiter aus Richtung Djelfa kommen sehen. Es gab noch andere Oasen in der Gegend – wahrscheinlich seien sie zu einer von diesen geritten. Dann waren da ja auch die Räuber aus den Bergen – die ritten oft in kleineren Gruppen nordwärts Richtung Bou Saada und manchmal sogar bis Aumale und Bouira. Vielleicht waren es auch welche, die sich in einer dieser Städte vergnügt hatten und nun zu ihren Banden zurückkehrten.
Früh am nächsten Morgen teilte Hauptmann Gerard seine Gruppe und übergab Leutnant Gernois das Kommando über den einen Trupp, während er die Führung des zweiten übernahm. Sie sollten die Berge auf den gegenüberliegenden Seiten der Ebene durchkämmen.
»Und mit welchem Trupp möchten Sie reiten, Monsieur Tarzan?« fragte der Hauptmann. »Oder vielleicht sind Sie nicht sonderlich an einer Jagd auf Räuber interessiert?«
»Oh, mit Vergnügen«, versicherte Tarzan eiligst. Er fragte sich, unter welchem Vorwand er sich wohl Gernois anschließen könne. Seine Verlegenheit war von kurzer Dauer, denn Hilfe kam von höchst unerwarteter Seite. Gernois selbst schlug es vor.
»Könnte mein Hauptmann diesmal auf das Vergnügen von Monsieur Tarzans Gesellschaft verzichten, so würde ich es mir zur Ehre anrechnen, wenn er heute mit mir reiten würde«, sagte er in einem Ton, dem es nicht an Herzlichkeit fehlte. Natürlich spürte Tarzan, daß er ein wenig überzog, trotzdem war er verblüfft und erfreut und beeilte sich, seiner Begeisterung über den Vorschlag Ausdruck zu verleihen.
So ritten Leutnant Gernois und Tarzan Seite an Seite an der Spitze der kleinen Abteilung von Spahis. Gernois’ Herzlichkeit hielt allerdings nicht lange an. Kaum waren Hauptmann Gerard und dessen Männer außer Sichtweite, hüllte er sich wieder in Schweigen. Je weiter sie ritten, desto unwegsamer wurde das Gelände. Es stieg in Richtung des Gebirges stetig an, und um die Mittagszeit ritten sie hintereinander auf einem schmalen Paß in die Berge hinein. An einem kleinen Flüßchen legten sie auf Gernois Befehl eine Marschpause ein. Die Männer bereiteten ihr bescheidenes Mittagsmahl, aßen und füllten ihre Eßgeschirre auf.
Nach einer Stunde ritten sie weiter den Paß entlang, bis sie zu einem kleinen Tal kamen, von dem aus einige Felsschluchten abzweigten. Sie hielten an, und Gernois suchte die umliegenden Höhen sorgfältig ab.
»Wir werden uns hier teilen«, sagte er. »Jeweils ein paar von uns werden in jede dieser Schluchten reiten.« Dann teilte er seine Leute in kleine Patrouillen auf und unterstellte sie jeweils einem Unteroffizier. Als er fertig war, wandte er sich an Tarzan. »Monsieur, seien Sie doch so gut und warten Sie hier, bis wir zurückkehren.«
Tarzan erhob Einwände, doch der Offizier schnitt ihm das Wort ab. »Eine der Patrouillen kann in ein Gefecht verwickelt
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