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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Hoffnungen auch nicht näher, also wandte er sich hilfesuchend an Professor Porter. Der alte Herr hatte der Verbindung immer wohlwollend gegenübergestanden. Er mochte Clayton, und da er einer alteingesessenen Südstaatenfamilie entstammte, hatte er eine etwas übertriebene Schwäche für Adelstitel, die seiner Tochter wenig oder gar nichts bedeuteten.
    Clayton drängte den Professor, seine Einladung nach London anzunehmen, die auch die kleine Familie mit einschloß – Mr. Philander, Esmeralda und alle anderen. Er glaubte, wenn Jane einmal bei ihm wäre, würden alle Bindungen an zu Hause zerbrechen und sie den Schritt nicht mehr fürchten, den zu gehen sie so lange schon gezögert hatte.
    Also verkündete Professor Porter am Abend nach der Lektüre von Claytons Brief, daß sie in der kommenden Woche nach London reisen würden.
    Aber dort war Jane Porter nicht gefügiger als in Baltimore. Sie fand einen Vorwand nach dem anderen, und als Lord Tennington schließlich alle zu einer Kreuzfahrt um Afrika einlud, war sie ganz begeistert von der Idee, weigerte sich aber entschieden, vorher noch zu heiraten. Die Reise würde mindestens ein Jahr dauern, da sie an den verschiedenen Stationen ihrer Expedition je nach Interesse etwas länger verweilen wollten, und Clayton verwünschte Tennington insgeheim wegen seines Vorschlages, eine so alberne Fahrt zu unternehmen.
    Der Lord plante, durch Mittelmeer und Rotes Meer in den Indischen Ozean zu fahren, dann die Ostküste hinunter zu kreuzen und in jedem Hafen an Land zu gehen, der eines Besuches wert war.
    So begegneten sich an einem bestimmten Tag in der Straße von Gibraltar zwei Schiffe. Das kleinere, eine schmucke weiße Jacht, fuhr Ostkurs. An Deck saß eine junge Frau, betrachtete traurig ein diamantverziertes Medaillon und spielte versonnen damit. Sie befand sich in Gedanken ganz woanders, im trüben, belaubten Dickicht des tropischen Dschungels, und dort war auch ihr Herz.
    Sie fragte sich, ob der Mann, der ihr diesen Schmuck gegeben hatte und für den schon diese Handlungsweise einen wesentlich höheren Wert besaß, als der materielle des Gegenstands darstellte, wieder in seine Wildnis zurückgekehrt war.
    An Deck des größeren Schiffes, eines Passagierdampfers, der ebenfalls Ostkurs fuhr, saß ein Mann neben einer anderen jungen Frau; und beide stellten müßige Betrachtungen über die elegante Jacht an, die so anmutig durch die sanfte Dünung der ruhigen See glitt.
    Als sie sie überholt hatte, setzten sie ihre Unterhaltung fort, die sie bei ihrem Anblick unterbrochen hatten.
    »Ja, ich mag Amerika sehr, und das heißt, daß ich natürlich auch die Amerikaner gern habe, denn ein Land ist immer so wie seine Bewohner«, sagte Tarzan. »Ich habe dort einige sehr nette Leute kennengelernt und entsinne mich besonders einer Familie, die auch aus Ihrer Stadt kommt, Miss Strong, und die ich sehr ins Herz geschlossen hatte – Professor Porter und seine Tochter.«
    »Jane Porter?« rief sie. »Wollen Sie mir damit sagen, daß Sie Jane Porter kennen? Sie ist die beste Freundin, die ich überhaupt habe. Wir haben unsere Kindheit zusammen verbracht – kennen uns also schon seit hundert Jahren.«
    »Tatsächlich?« antwortete er lächelnd. »Dies jemandem zu beweisen, der Sie beide kennt, würde jedoch gewisse Schwierigkeiten bereiten.«
    »Dann will ich meine Aussage etwas einschränken«, erwiderte sie lachend. »Wir kennen einander seit zwei Menschenaltern – ihrem und meinem. Doch im Ernst, wir hängen aneinander wie Schwestern, und da ich sie jetzt verlieren werde, bin ich nahezu untröstlich.«
    »Sie werden Sie verlieren?« fragte Tarzan. »Wieso, was meinen Sie damit? Oh, ich verstehe. Sie werden sie jetzt, wenn überhaupt, nur noch selten sehen, da sie demnächst heiratet und dann in England lebt.«
    »Ja, und das Traurigste ist, daß sie nicht den Mann heiratet, den sie liebt«, antwortete sie, »Oh, das ist unverzeihlich. Heiraten aus Pflichtgefühl! Ich finde das sehr schlimm, und das habe ich ihr auch gesagt. Die Sache hat mich so mitgenommen. Obwohl ich die einzige Nichtverwandte bin, die zur Hochzeit eingeladen wurde, habe ich abgelehnt, da ich nicht Zeugin der schrecklichen Lüge werden möchte. Aber Jane Porter ist überzeugt, das Richtige zu tun. Sie hat sich eingeredet, daß es sich einfach so gehört, und nichts auf der Welt kann sie davon abbringen, Lord Greystoke zu heiraten, höchstens er selbst oder der Tod.«
    »Sie tut mir leid«, meinte Tarzan.
    »Und

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