Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
Caldwell bisher immer Wert darauf gelegt hatte, mit ihr und ihrer Mutter zu frühstücken. Als sie später an Deck saß, gesellte sich Monsieur Thuran kurz zu ihr und wechselte einige freundliche Worte mit ihr. Er schien bester Laune zu sein und trat besonders liebenswürdig auf. Als er weiterging, dachte sie bei sich, daß er doch ein reizender Mensch sei.
    Der Tag schleppte sich hin. Sie vermißte die unaufdringliche Gesellschaft von Mr. Caldwell – er hatte etwas an sich, was ihr von Anfang an sehr gefallen hatte; so er erzählte recht unterhaltsam über Länder, die er schon kennengelernt hatte – über die Menschen dort und ihre Bräuche – und über wilde Raubtiere; oft stellte er drollige Vergleiche über sie und die zivilisierten Menschen an, die zeigten, daß er über Tiere recht gut Bescheid wußte und die Menschen scharfsinnig, jedoch auch etwas zynisch zu beurteilen vermochte.
    Als Monsieur Thuran sich ihr am Nachmittag erneut anschloß, um mit ihr zu plaudern, begrüßte sie die Abwechslung in der Eintönigkeit des Tages. Langsam machte sie sich aber ernsthafte Gedanken wegen der fortdauernden Abwesenheit von Mr. Caldwell; irgendwie verband sie diese mit der Beobachtung vom vergangenen Abend, als der dunkle Gegenstand an ihrem Bullauge vorbei ins Meer fiel. Da schnitt sie das Thema gegenüber Monsieur Thuran an. Sie erkundigte sich, ob er Mr. Caldwell heute schon gesehen habe. Er verneinte und fragte, warum sie das wissen wolle.
    »Er war heute nicht wie sonst beim Frühstück, auch habe ich ihn seit gestern nicht gesehen«, erklärte sie.
    Monsieur Thuran war äußerst betroffen.
    »Ich hatte nicht das Vergnügen, Mr. Caldwell näher zu kennen«, sagte er. »Er schien mir aber ein recht patenter Mann zu sein. Wäre es nicht möglich, daß er krank ist und in seiner Kabine geblieben ist? Könnte doch sein.«
    »Ja, natürlich«, erwiderte das Mädchen, »aber ich kann mir nicht helfen: meine weibliche Intuition, die Ihnen vielleicht töricht erscheinen mag, sagt mir, daß Mr. Caldwell etwas zugestoßen ist. Ich habe das seltsame Gefühl, als sei er nicht mehr an Bord des Schiffes.«
    Monsieur Thuran lachte gutmütig. »Mein Gott, liebe Miss Strong, wo in aller Welt sollte er dann sein?« fragte er. »Wir haben seit Tagen kein Land mehr gesehen.«
    »Natürlich, das ist lächerlich von mir«, räumte sie ein, fügte jedoch hinzu: »Ich will mich nicht länger beunruhigen, mir vielmehr Gewißheit verschaffen, wo Mr. Caldwell ist«, und winkte einen vorübereilenden Steward heran.
    Das wird schwieriger sein, als du dir vorstellen kannst, mein liebes Kind, dachte Monsieur Thuran, sagte jedoch laut: »Auf jeden Fall.«
    »Bitte suchen Sie Mr. Caldwell«, bat sie den Steward. »Und teilen Sie ihm bitte mit, daß seine Freunde sich wegen seiner langen Abwesenheit große Sorgen machen.«
    »Sie mögen Mr. Caldwell sehr?« fragte Monsieur Thuran.
    »Ich finde ihn großartig«, erwiderte sie. »Und meine Mama ist nachgerade in ihn vernarrt. Er ist der Typ Mann, bei dem man sich absolut sicher fühlt – man kann nicht anders, als ihm zu vertrauen.«
    Einen Augenblick später kehrte der Steward zurück und teilte ihnen mit, Mr. Caldwell sei nicht in seiner Kabine. »Ich kann ihn nicht finden, Miss Strong, und« – er zögerte – »ich habe gesehen, daß er seine Koje in der letzten Nacht nicht benutzt hat. Ich denke, ich sollte den Kapitän benachrichtigen.«
    »Unbedingt!« rief Miss Strong. »Ich werde mit Ihnen zum Kapitän gehen. Es ist schrecklich! Ich weiß, daß etwas Schlimmes passiert ist. Meine Vorahnungen waren gewiß nicht unbegründet.«
    Wenige Minuten später sprachen eine sehr verängstigte junge Frau und ein höchst aufgeregter Steward beim Kapitän vor. Schweigend hörte er sich an, was sie zu erzählen hatten – und blickte sehr betroffen, als der Steward ihm versicherte, in jedem Teil des Schiffes, in dem man Passagiere antreffen konnte, nach dem Vermißten gesucht zu haben.
    »Und Sie sind sicher, Miss Strong, daß Sie letzte Nacht gesehen haben, wie ein großer Gegenstand über Bord ging?« fragte er.
    »Darüber bestehen nicht die geringsten Zweifel«, antwortete sie. »Ich kann nicht sagen, daß es ein Mensch war – er rief nicht um Hilfe. Daraufhin glaubte ich, es sei vielleicht ein großer Packen Abfall. Aber wenn wir Mr. Caldwell nicht auf dem Schiff finden, bin ich mir sicher, daß er es war, den ich an meinem Bullauge vorbeifallen sah.«
    Der Kapitän ordnete eine sofortige und

Weitere Kostenlose Bücher