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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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gewaltigen Reichtum an Elfenbein zurückzulassen, überstieg jegliche Grenzen – da war der Tod schon besser.
    Sie marschierten los. Jeder Sklave hatte sich eine Unmenge Elfenbein aufgeladen. Ihr Weg führte sie nach Norden, zurück zu ihrer Siedlung in jenem unzugänglichen und unbekannten Land, das, umgeben von den riesigen Flächen des Großen Waldes, hinter dem Kongo liegt, doch rechts und links von ihnen folgte ein unsichtbarer und unnachgiebiger Feind.
    Gemäß Tarzans Plan hatten sich die Waziri im dichtesten Unterholz entlang des Weges postiert. Sie standen weit voneinander entfernt, und wenn die Kolonne vorüberkam, schossen sie ihre gutgezielten Pfeile oder schweren Speere auf die Manyuema und Araber ab. Dann lösten sie sich wieder in nichts auf, eilten voraus und bezogen neue Positionen. Sie rührten sich nicht, wenn der Erfolg nicht völlig sicher war oder die geringste Gefahr bestand, entdeckt zu werden, und griffen nur selten und in größeren Abständen an, aber umso hartnäckiger und erbarmungsloser, so daß die Kolonne der elfenbeinbeladenen Räuber nur langsam vorankam und ständig in Panik versetzt wurde – über den Pfeil, der soeben wieder einen ihrer Gefährten durchbohrt hatte, und über die Ungewißheit, wen es wann als nächsten treffen würde.
    Mehrmals konnten die Araber ihre Sklaven nur mit größter Mühe daran hindern, ihre Lasten abzuwerfen und wie erschreckte Kaninchen in den Norden zu flüchten. So verging der Tag als schrecklicher Alptraum für die Räuber, für die Waziri jedoch erfüllt von mühevoller, aber lohnenswerter Arbeit. Am Abend errichteten die Araber auf einer kleinen Lichtung an einem Fluß eine behelfsmäßige Umzäunung und begaben sich zur Ruhe.
    Ab und zu krachte nachts dicht über ihren Köpfen ein Schuß, und einer der zwölf Wachposten taumelte zu Boden. Dieser Zustand war unerträglich, denn sie sahen, daß sie bei weiterer derartiger Vorgehensweise des Feindes einer nach dem anderen umkommen würden, ohne daß sie sich wehren konnten. Dennoch klammerten sich die Araber mit der hartnäckigen Gier des weißen Mannes an ihre Beute und zwangen die entmutigten Manyuema jeden Morgen erneut, ihre tödliche Last aufzunehmen und sich weiter durch den Dschungel zu schleppen.
    Drei Tage setzte die immer schwächer werdende Kolonne ihren beschwerlichen Marsch fort. Jede Stunde wurde von einem tödlichen Pfeil oder einem grauenvollen Speer angezeigt. Die Schüsse des unsichtbaren Gewehres machten ihnen die Nacht zur Hölle, so daß der Wachdienst dem Todesurteil gleichkam.
    Am Morgen des vierten Tages mußten die Araber erst zwei ihrer Sklaven erschießen, bevor sie die anderen zwingen konnten, das verhaßte Elfenbein aufzuladen. In diesem Moment ertönte aus dem Dschungel klar und deutlich die Stimme: »Heute werdet ihr sterben, Manyuema, wenn ihr das Elfenbein nicht ablegt. Erhebt euch gegen eure grausamen Herren und tötet sie! Ihr habt Gewehre, warum benutzt ihr sie nicht? Tötet die Araber, und es soll euch kein Leid geschehen. Wir werden euch mit in unser Dorf nehmen, euch zu essen geben und sicher und in Frieden aus unserem Lande geleiten. Legt das Elfenbein ab und erhebt euch gegen eure Herren – wir werden euch dabei helfen. Anderenfalls werdet ihr alle sterben!«
    Nach diesen Worten standen die Räuber wie versteinert. Die Araber beobachteten die Sklaven; die wiederum blickten einander an und warteten, daß einer die Initiative ergriff. Es waren dreißig Araber übriggeblieben und etwa fünfmal soviel Sklaven. Alle waren bewaffnet – sogar die Träger hatten Gewehre auf dem Rücken.
    Die Araber rückten zusammen. Der Scheich befahl den Manyuema, den Marsch fortzusetzen, lud bei diesen Worten das Gewehr und legte an. Doch im selben Moment warf einer der Schwarzen seine Last ab, riß sein Gewehr vom Rücken und feuerte mitten in die Gruppe der Araber. Augenblicklich war der Transport eine einzige fluchende und brüllende Menge, die mit Gewehren, Messern und Pistolen aufeinander losging. Die Araber standen dicht beieinander und verteidigten sich heldenhaft, aber angesichts des Kugelhagels, mit dem ihre Sklaven sie überschütteten, und der Unmenge von Pfeilen und Speeren, mit der sie allein aus dem Dschungel beschossen wurden, war der Ausgang des Gefechts von Anfang an klar. Zehn Minuten später war der letzte Araber tot.
    Als das Feuer eingestellt worden war, sprach Tarzan wieder zu den Manyuema: »Nehmt unser Elfenbein auf und bringt es dorthin zurück, wo ihr

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