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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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beteiligt hatte, »‘s tut uns nichts nütz’n, wenn wir uns gegenseitig die Birne zerschieß’n. Wie Spider schon gesacht hat, wird man uns, zum Deubel noch mal, sowieso finden, sach ich, also, was soll der Zoff? Ich sach, laßt uns was essen.«
    »Keine schlechte Idee«, meinte Monsieur Thuran und wandte sich an den dritten Matrosen, Wilson: »Reichen Sie mal eine der Büchsen nach hinten, guter Mann.«
    »Hol’s dir selbst«, entgegnete Wilson mürrisch. »Ich tu keine Befehle von ‘nem Ausländer nich annehm’n – noch haste hier nichts zu melden.«
    Als Ergebnis mußte Clayton die Büchse selbst holen, und dann kam es zu neuem Streit, als einer der Seeleute ihn und Monsieur Thuran beschuldigte, die Aufsicht über die Lebensmittel an sich reißen zu wollen, um sich so den Löwenanteil zu sichern.
    »Jemand sollte hier das Kommando übernehmen«, meinte Jane Porter, die des üblen Gezänks überdrüssig war, mit dem der erste Tag ihres unfreiwilligen Miteinanders begonnen hatte. Und das konnte noch viele Tage dauern. »Es ist schlimm genug, mutterseelenallein in einem kleinen Boot auf dem Atlantik zu schwimmen, da muß man nicht noch ständig übereinander herfallen und durch ewiges Streiten alle in Gefahr bringen. Ihr Männer solltet einen Anführer wählen und euch dann in allen Dingen seinen Entscheidungen beugen. Strenge Disziplin ist hier wichtiger als auf einem gut organisierten Schiff.«
    Bislang hatte sie gehofft, sich überhaupt nicht einmischen zu müssen, da sie glaubte, daß Clayton jeder Lage Herr werden könne. Nun mußte sie sich aber eingestehen, daß er sich bisher nicht geschickter als die anderen angestellt hatte, wenngleich er zumindest in keiner Weise zu der unangenehmen Situation beigetragen hatte. Er war sogar so weit gegangen, den Seeleuten die Büchse zurückzugeben, als sie dagegen waren, daß er sie öffnete.
    Die Worte der jungen Frau beschwichtigten die Männer vorübergehend, und schließlich entschied man, die zwei kleinen Wasserfässer und die vier Büchsen mit Lebensmitteln so zu verteilen, daß eine Hälfte den drei Seeleuten am Bug des Bootes und die andere den drei Passagieren am Heck zufielen.
    Folglich war die kleine Besatzung des Bootes in zwei Gruppen geteilt, und nachdem der Proviant zugewiesen worden war, machten sich alle daran, die Büchsen zu öffnen und jedem seinen Anteil Essen und Wasser zu geben. Die Seeleute hatten eine Büchse mit der Aufschrift »Lebensmittel« zuerst offen, doch ihre wütenden und enttäuschten Flüche veranlaßten Clayton zu der Frage, was es für Schwierigkeiten gäbe.
    »Schwierigkeiten?« brüllte Spider. »Schwierigkeiten? Es ist viel schlimmer – wir krepieren! Das Zeug hier in der Büchse ist – Petroleum!!«
    Sofort öffneten Clayton und Monsieur Thuran eine ihrer Büchsen, nur um die bittere Wahrheit zu erfahren, daß sie ebenfalls keine Nahrung, sondern Petroleum enthielt. Eine Büchse nach der anderen wurde geöffnet. Als über den Inhalt kein Zweifel mehr bestand, registrierten alle mit wütendem Geheul: Es war nicht ein Gramm Essen an Bord.
    »Na, Gott sei Dank, daß ‘s nich de Wasserfässer war’n«, rief Tompkins. »Ohne Ess’n komm’n wir eher hin als ohne Wasser. Wenn ‘s ganz schlimm wird, könn’n wir unsere Schuhe essen, aber trink’en könn’en wir se nich.«
    Inzwischen hatte Wilson in eines der Fäßchen ein Loch gebohrt, und als Spider ihm einen Aluminiumbecher hinhielt, kippte er es an, um etwas von der kostbaren Flüssigkeit einzugießen. Langsam rieselte ein dünner Strahl schwärzlichen Pulvers durch die winzige Öffnung in die Tasse. Mit einem Stöhnen setzte Wilson das Faß ab und starrte auf den trockenen Inhalt der Tasse, vor Schrecken sprachlos.
    »Die Fäßchen sind mit Schießpulver gefüllt«, sagte Spider leise und wandte sich zu denen am Heck.
    »Petroleum und Schießpulver!« rief Monsieur Thuran. » Sapristi! Eine tolle Kost für Schiffbrüchige!«
    Angesichts der Tatsache, daß sich weder Wasser noch Lebensmittel an Bord befanden, peinigten Hunger und Durst sie sogleich noch mehr. Die Mißhelligkeiten ihres tragischen Abenteuers spitzten sich also bereits am ersten Tag dramatisch zu, und sie hatten nun alle Schrecken eines Schiffbruchs zu gewärtigen.
    Die Tage vergingen, und ihre Lage wurde immer unerträglicher. Alle paar Minuten suchten sie den Horizont ab, bis ihnen die Augen schmerzten und die schwachen und ausgezehrten Späher schließlich erschöpft auf die Planken des Bootes

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