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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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daß er ihr aus rein ritterlichen Motiven behilflich war. Hinter seinen Plänen und Absichten, die er ihr noch nicht enthüllt hatte, mußte noch etwas anderes stecken.
    Sie fragte sich was, und als sie ihn jetzt ansah, in seine engstehenden, durchtriebenen Augen und das abstoßende Gesicht blickte, schauderte sie, denn sie war überzeugt, daß sich hinter solch einem widerwärtigen Äußeren keine edlen Motive verbergen konnten.
    Während sie sich das überlegte, noch immer unschlüssig, ob es klug war, das Gesicht des Kindes aufzudecken, ertönte ein kleines Grunzen aus dem winzigen Bündel in ihrem Schoß, dann folgte ein gurgelndes Girren, das ihr Herz entzückte.
    Das Kind war wach! Nun konnte sie sich an seinem Anblick weiden.
    Schnell zog sie die Decke vom Kopf des Kindes. Anderssen beobachtete sie, als sie dies tat.
    Er sah sie schwankend aufstehen und das Kind auf Armeslänge von sich halten, während sie mit weit aufgerissenen Augen voller Entsetzen auf das kleine, pausbäckige Gesicht starrte.
    Dann hörte er sie kläglich aufschreien. Ihre Beine versagten ihr den Dienst, und sie sank ohnmächtig zu Boden.
     
     

Der Schwede
     
    Als die dicht um Tarzan und Sheeta stehenden Krieger sahen, daß es ein Panther aus Fleisch und Blut war, der ihren Tanz des Todes unterbrochen hatte, faßten sie wieder etwas Mut, denn angesichts der zahlreichen Speere ringsum war selbst der mächtige Sheeta zum Tode verurteilt.
    Rokoff drängte den Häuptling, er solle seine Männer werfen lassen, und der Schwarze war drauf und dran, den Befehl zu erteilen, als sein Blick über Tarzan hinauswanderte und er sah, was dieser sah.
    Mit einem Schrei des Entsetzens wandte er sich um und floh Richtung Tor, und als seine Leute die Ursache seiner Angst erkannten, gaben sie gleichfalls Fersengeld, denn dort kamen die gräßlichen Affen von Akut auf sie zugetorkelt, wobei ihre riesigen Gestalten durch das Spiel des Mondscheins und Lagerfeuers noch übernatürlich groß erschienen.
    In dem Moment, als die Eingeborenen sich zur Flucht wandten, übertönte der wilde Ruf des Affenmenschen deren Angstgeheul, und als Antwort darauf setzten Sheeta und die Affen den Flüchtigen knurrend in großen Sätzen nach. Einige Krieger wandten sich um und wollten den Kampf mit den schrecklichen Tieren aufnehmen, doch diese bereitete ihnen in ihrer bösartigen Wildheit bald ein blutiges Ende.
    Andere wurden bei der Flucht zu Boden geworfen, und erst als das Dorf völlig leer und der letzte Schwarze im Busch verschwunden war, konnte Tarzan seine wilde Schar an seine Seite rufen. Nun mußte er zu seinem Ärger erkennen, daß er keinem von ihnen, nicht einmal dem vergleichsweise intelligenten Akut, begreiflich machen konnte, daß er von den Fesseln befreit werden wollte, mit denen er an den Pfahl gebunden war.
    Nach einiger Zeit würde dieser Gedanke natürlich ihre dicken Schädel durchdringen, doch inzwischen konnte vielerlei geschehen. Die Eingeborenen konnten in großer Zahl wiederkehren, um ihr Dorf zurückzuerobern; die Weißen konnten sie mit ihren Gewehren von den umstehenden Bäumen aus leicht abschießen; unter Umständen konnte er sogar Hungers sterben, bevor die schwachköpfigen Affen endlich begriffen, daß sie seine Fesseln durchbeißen sollten.
    Und was Sheeta betraf – die große Katze begriff sogar noch weniger als die Affen, wenngleich Tarzan über die bemerkenswerten Eigenschaften, die das Tier gezeigt hatte, nur staunen konnte.
    Auch war kaum zu bezweifeln, daß der Panther echte Sympathie für ihn empfand, denn jetzt, wo die Schwarzen verschwunden waren, spazierte er gemächlich vor dem Pfahl auf und ab, rieb seine Flanken an den Beinen des Affenmenschen und schnurrte wie eine zufriedene Hauskatze. Daß er aus eigenem Antrieb losgegangen war, um den Rest der Schar zu Tarzans Rettung herzuführen, war ebenfalls nicht zu bezweifeln. Sein Sheeta war in der Tat ein Juwel unter den Tieren.
    Dagegen wunderte sich der Affenmensch sehr, daß Mugambi nicht dabei war. Er versuchte, von Akut zu erfahren, was mit dem Häuptling geschehen war, und befürchtete, die Tiere wären womöglich über ihn hergefallen und hätten ihn verschlungen, als Tarzans Abwesenheit ihnen keine Zurückhaltung mehr auferlegte. Aber auf all seine Fragen wies der große Affe nur immer in die Richtung, aus der sie aus dem Dschungel gekommen waren.
    Tarzan verbrachte die Nacht noch immer fest an den Pfahl gebunden, und kurz nach Anbruch der Dämmerung wurden seine

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