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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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das um ihn aufgestapelte Reisig stand bereits in Flammen. Der Engländer schob Meriem zur Seite und wollte zu dem Todgeweihten laufen. Dabei überlegte er keinen Augenblick, was er angesichts dieser Scharen feindlicher Schwarzer und Araber ausrichten konnte. Im gleichen Moment brach Tantor durch die Palisadenwand und ging auf die Gruppe los. Angesichts des tollwütigen Tieres stoben alle auseinander und flohen, wobei sie Baynes mit zurückrissen. Im Nu war alles vorüber und der Elefant mit seiner Bürde verschwunden, doch im ganzen Dorf herrschte ein heilloses Durcheinander. Männer, Frauen und Kinder brachten sich Hals über Kopf in Sicherheit. Die Hunde flüchteten bellend. Die Pferde, Kamele und Esel zogen und zerrten an ihren Koppeln, außer sich durch das Trompeten des Dickhäuters. Ein Dutzend rissen sich los, und als sie an Baynes vorbeigaloppierten, kam er plötzlich auf eine Idee. Er blickte sich suchend nach Meriem um, doch sie befand sich dicht bei ihm.
    »Die Pferde!« rief er. »Wenn wir zwei davon abfangen könnten!«
    In dieser Absicht führte sie ihn an das ferne Ende des Dorfes.
    »Binde zwei davon los und führe sie in den Schatten hinter jenen Hütten dort«, sagte sie. »Ich weiß, wo Sättel sind, und hole welche, auch Zaumzeug.« Noch ehe er sie aufhalten konnte, war sie verschwunden.
    Rasch band er zwei der störrischen Tiere los und führte sie zu der Stelle, die Meriem angegeben hatte. Hier wartete er ungeduldig eine geschlagene Stunde, wie er meinte. In Wirklichkeit waren es kaum einige Minuten, da sah er sie auch schon mit ihrer Last herankommen. Im Nu waren die Tiere gesattelt. Im Lichtschein des noch lodernden Holzstoßes konnten sie erkennen, daß die Schwarzen und die Araber sich von ihrem Schrecken erholten. Die Männer liefen umher und trieben das ausgebrochene Vieh zusammen, und zwei oder drei führten ihre Gefangenen schon wieder zu dem Ende des Dorfes, wo Meriem und Baynes noch mit dem Satteln der Pferde beschäftigt waren.
    Nun schwang sich das Mädchen in den Sattel.
    »Schnell!« raunte sie. »Jetzt geht’s um unser Leben. Reite durch die Bresche, die Tantor geschlagen hat.« Und als sie sah, wie Baynes das Bein über den Rücken des Pferdes schwang, schüttelte sie den Zügel. Mit einem Ausfallschritt preschte das nervöse Tier vorwärts. Der kürzeste Weg führte mitten durchs Dorf, und den schlug sie ein. Baynes hielt sich dicht hinter ihr, und ihre Pferde stürmten in vollem Galopp davon.
    Ihre Flucht kam so plötzlich und unerwartet, daß sie das Dorf bereits halb durchquert hatten, ehe die verdutzten Bewohner überhaupt erfaßten, was geschah. Dann erkannte ein Araber sie, schlug Alarm, legte das Gewehr an und schoß. Das war das Signal für eine ganze Salve, und mitten im Knattern der Gewehre jagten Meriem und Baynes ihre dahinschießenden Pferde durch die Bresche in der Palisadenwand und waren auf dem gut ausgetretenen Pfad nach Norden verschwunden.
    Und Korak?
    Tantor trug ihn tief in den Dschungel und hielt erst inne, als aus dem entfernten Dorf kein Lärm mehr seine scharfen Ohren erreichte. Dann setzte er seine Last behutsam ab. Korak mühte sich krampfhaft, sich von den Fesseln zu befreien, doch selbst seine große Körperkraft vermochte die vielen Stränge sorgsam verknüpfter Stricke nicht zu lösen, die ihn verschnürt hielten. Während er dortlag, sich abwechselnd immer wieder abmühte und ausruhte, stand der Elefant bei ihm Wache, aber es gab ohnedies kein übelgesonnenes Wesen im Dschungel, das die Vermessenheit besessen hätte, dem plötzlichen Tod entgegenzutreten, den diese gewaltige Fleischmasse verkörperte.
    Die Dämmerung brach an, und Korak war der Freiheit noch immer nicht näher. Allmählich neigte er zu der Ansicht, inmitten der Fülle ringsum verdursten und verhungern zu müssen, denn er wußte, daß Tantor die Knoten nicht lösen konnte, die ihn festhielten.
    Während er sich noch die ganze Nacht mit seinen Fesseln abmühte, ritten Baynes und Meriem schnell den Fluß entlang nach Norden. Das Mädchen hatte Baynes versichert, daß Korak im Dschungel keine Gefahr drohte, da Tantor bei ihm sei. Ihr kam gar nicht in den Sinn, daß der Affenmensch sich nicht von seinen Fesseln würde befreien können. Baynes war durch eine Kugel aus dem Gewehr eines der Araber verwundet worden, und sie wollte ihn schnell in Bwanas Haus bringen, wo er richtig versorgt werden konnte.
    »Dann werde ich Bwana bitten, mit mir zu kommen und nach Korak zu suchen«,

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