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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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jedoch, der ihn bewegte.
    »Sergeant!« rief er. Der Mann kam herbeigeeilt, salutierte vor seinem Vorgesetzten und schlug die Hacken zusammen.
    »Bring diesen schwarzen Hund zu seinen Leuten zurück«, befahl Jacot. »Achte darauf, daß sie sofort verschwinden. Und schießt jeden nieder, der heute nacht in den Bereich des Lagers kommt.«
    Scheich Amor ben Khatour richtete sich zu voller Größe auf. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Er hielt dem französischen Offizier den Sack mit Geld vor die Nase.
    »Sie werden für das Leben von Achmet ben Houdin, meiner Schwester Sohn, mehr bezahlen müssen, als hier drin ist«, sagte er. »Und noch einmal soviel für den Ausdruck, den Sie für mich gebraucht haben, und das Hundertfache an Leid noch dazu.«
    »Machen Sie, daß Sie fortkommen, ehe ich Sie fortjage!« knurrte Captain Armand Jacot.
    Dies alles spielte sich drei Jahre vor den Ereignissen dieses Buches ab. Die Spur von Achmet ben Houdin und seiner Komplizen ist protokollarisch belegt – Sie können es nachprüfen, wenn Sie möchten. Er erlitt den Tod, den er verdiente, und tat dies mit der stoischen Gelassenheit des Arabers.
    Einen Monat später verschwand Jeanne Jacot, die sieben Jahre alte Tochter des Captains, unter geheimnisvollen Umständen. Weder der Reichtum ihrer Eltern noch die machtvollen Mittel, die der großen Republik zur Verfügung stehen, konnten der unerforschlichen Wüste, in der sie und ihr Entführer spurlos untergetaucht waren, das Geheimnis ihres Aufenthaltes entreißen.
    Man hatte eine Belohnung in so beträchtlicher Höhe ausgesetzt, daß viele Abenteurer angestachelt wurden, Nachforschungen anzustellen. Dies war kein Fall für den modernen Detektiv der zivilisierten Welt, aber einige davon machten sich auf die Suche – und die Gebeine von so manchem bleichen unter afrikanischer Sonne im schweigenden Sand der Sahara.
    Zwei Schweden, Carl Jenssen und Sven Malbihn, folgten drei Jahre lang falschen Spuren, gaben die Suche weit im Süden der Sahara schließlich auf und widmeten sich fürderhin dem wesentlich lukrativeren Geschäft der Elfenbeingewinnung. In einem großen Gebiet waren sie schon allgemein bekannt für ihre rücksichtslose Grausamkeit und Gier nach diesem weißen Gold. Die Eingeborenen fürchteten und haßten sie. Die europäischen Regierungen jener Kolonien, in denen sie arbeiteten, suchten sie seit langem. Aber während sie langsam von Norden Richtung Äquator zogen, lernten sie im Niemandsland südlich der Sahara viele Dinge, so daß sie eine Festnahme nicht zu fürchten brauchten, da sie viele bequeme Fluchtwege kannten, von denen ihre Verfolger keine Ahnung hatten. Ihre Überfälle erfolgten stets überraschend und schnell. Sie nahmen das Elfenbein an sich und zogen sich in die weglosen Weiten des Nordens zurück, ehe die Bewacher des Territoriums, das sie heimgesucht hatten, von ihrer Anwesenheit überhaupt Kenntnis erhielten. Erbarmungslos metzelten sie nicht nur selbst Elefanten nieder, sondern stahlen auch Elfenbein von Eingeborenenstämmen. Ihr Gefolge bestand aus etwa hundert heruntergekommenen Arabern und Negersklaven – eine furchterregende, mitleidlose Bande von Halsabschneidern. Der Leser behalte sie in Erinnerung – Carl Jenssen und Sven Malbihn, hünenhafte Schweden mit hellblonden Bärten, denn er wird ihnen später wieder begegnen.
    Tief im Dschungel verborgen lag an den Ufern eines kleinen, noch nicht erforschten Nebenflusses eines großen Stroms, der unweit des Äquators in den Atlantik mündete, ein kleines, von schweren Palisaden umgebenes Dorf. Zwanzig mit Palmenblättern überdachte, bienenkorbähnliche Hütten beherbergten seine schwarze Bevölkerung, während ein halbes Dutzend Zelte aus Ziegenhaut im Zentrum der Lichtung unzähligen Arabern Obdach boten, die hier Zuflucht fanden, solange sie durch Handel und Raubüberfälle die Fracht zusammenheimsten, die ihre Wüstenschiffe, die Kamele, jährlich zweimal nach Norden zum Markt von Timbuktu brachten.
    Vor einem der Araberzelte spielte ein kleines Mädchen von zehn Jahren – ein schwarzhaariges, schwarzäugiges Ding, das mit seiner nußbraunen Haut und graziösen Haltung in jeder Hinsicht als Tochter der Wüste gelten konnte. Ihre kleinen Finger waren emsig beschäftigt, für eine arg zerzauste Puppe, die ein ihr besonders zugetaner Sklave vor ein oder zwei Jahren angefertigt hatte, einen Rock aus Gras herzustellen. Der Kopf der Puppe war grob aus Elfenbein geschnitzt, der Körper

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