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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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und bewußtlos auf dem Boden. Schließlich konnte sich der eine in der Halsschlagader des Gegners fest verbeißen, und nun kippten sie zum letzten Mal um. Einige Minuten lagen sie fast ohne zu kämpfen, dann erhob sich das größere Männchen von dieser letzten Umarmung und schüttelte sich. Ein tiefes Knurren entrang sich seiner Kehle. Er watschelte zwischen dem Körper des Mädchens und dem des besiegten Feindes hin und her, stellte sich dann auf den Toten und stieß seinen gräßlichen Kampfruf aus. Die kleinen Meerkatzen stoben schreiend nach allen Seiten davon, als der furchterregende Laut in ihre Ohren schlug. Die prächtigen Vögel flogen auf und davon. Abermals brüllte der Löwe, diesmal in noch weiterer Ferne.
    Der große Affe watschelte wieder zu dem Mädchen. Er wälzte sie auf den Rücken, bückte sich und begann, sie zu beschnüffeln und Gesicht und Brust abzuhören. Sie lebte. Die Meerkatzen kamen zurück. Sie kamen in Schwärmen und überschütteten den Sieger von oben mit Schmählauten.
    Der Affe zeigte sein Mißbehagen durch Zähnefletschen und Knurren. Dann bückte er sich, lud sich das Mädchen auf die Schulter und watschelte durch den Dschungel davon. Die erboste Menge folgte dichtauf.

Kapitel 11
     
    Korak hörte das aufgeregte Schnattern der Meerkatzen, als er von der Jagd zurückkehrte. Er ahnte, daß etwas nicht in Ordnung war. Wahrscheinlich hatte Histah, die Schlange, ihre glitschigen Ringe um eine ahnungslose Manu geschlungen. Der Junge beschleunigte sein Tempo. Die Meerkatzen waren Meriems Freunde.
    Er würde ihnen beistehen, wenn er konnte. Schnell bewegte er sich in mittlerer Baumwipfelhöhe vorwärts. Im Baum neben Meriems Unterschlupf brachte er seine Jagdbeute unter, dann rief er laut nach ihr. Keine Antwort. Er ließ sich schnell weiter nach unten fallen. Vielleicht versteckte sie sich vor ihm.
    Auf einem großen Ast, wo sie oft behaglich der Ruhe pflegte, sah er Geeka gegen den dicken Stamm gelehnt sitzen. Was konnte das bedeuten? Nie zuvor hatte Meriem die Puppe allein gelassen. Er nahm sie an sich und steckte sie in den Gürtel. Abermals rief er, diesmal lauter. Doch niemand antwortete. Das aufgeregte Schnattern der Manus in weiter Ferne wurde allmählich schwächer.
    Stand ihre Aufregung in Verbindung mit Meriems Verschwinden? Allein der Gedanke genügte. Ohne auf Akut zu warten, der etwas zurückgeblieben war und nun nachkam, schwang er sich schnell in Richtung des Lärms durch die Bäume. Einige Minuten genügten, und er hatte die hintersten Meerkatzen erreicht. Bei seinem Anblick begannen sie zu kreischen und wiesen nach vorn, und einen Augenblick später entdeckte er die Ursache ihres Zorns.
    Dem Jungen stockte vor Schreck das Herz, als er die schlaffe Gestalt des Mädchens auf der behaarten Schulter des großen Affen sah. Er zweifelte nicht, daß sie tot war, und in diesem Moment stieg in ihm etwas auf, das er sich nicht erklären konnte und sich auch nicht zu erklären versuchte. Mit einemmal schien die ganze Welt in diesem zierlichen, graziösen Körper, dieser zarten Gestalt konzentriert zu sein, die so mitleiderregend und hilflos über der wuchtigen Schulter des Untiers hing.
    Da erkannte er, daß die kleine Meriem seine Welt war – seine Sonne, sein Mond, seine Sterne. Mit ihr schwand alles Licht, alle Wärme und alles Glück dahin. Ein Stöhnen entrang sich ihm, dann folgte ein langes, gräßliches Brüllen, tierischer als das der Tiere, während er wie ein Stein in wahnwitziger Schnelligkeit zu dem Unhold hinabstürzte, der dieses grauenvolle Verbrechen verübt hatte.
    Das Affenmännchen wandte sich beim Klang dieser neuen, furchterregenden Stimme sofort um, und als der Killer sah, wen er vor sich hatte, wurden seine Wut und sein Haß noch mehr angefacht. Denn das war niemand anders als der Königsaffe, der ihn von den großen Menschenaffen vertrieben hatte, als er sich ihnen in freundschaftlicher Weise anschließen wollte.
    Der Affe ließ das Mädchen zu Boden fallen und wandte sich um, um ein weiteres Mal um den Besitz dieser kostbaren Beute zu kämpfen. Diesmal glaubte er jedoch, leichtes Spiel zu haben. Er hatte Korak ebenfalls erkannt. Hatte er ihn nicht aus dem Amphitheater verjagt, ohne ihn ein einziges Mal gebissen oder geschlagen zu haben? Mit gesenktem Kopf und vorgebeugten Schultern stürzte er Hals über Kopf auf dieses glatthäutige Geschöpf zu, das sich erdreistete, sein Recht auf Beute in Frage zu stellen.
    Sie prallten aufeinander wie zwei

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