Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
„Gesperberte Minorka“ nannte.
Rassegeschichte: Nach Gründung des ersten Sondervereins 1907 Umzüchtung des zunächst leichten Typs auf mehr Körpervolumen. 1917 Rassename Deutsche Sperber. Andere Zuchtrichtung bei A. Schneider, Dresden, unter Verwendung von Grauen Schotten. Nach 1945 Aufschwung durch beachtliche Leistungsattribute. Nach 1970 Rückgang und bis heute ausgesprochene Rarität.
Form und Kopf: Stattliche Landhuhnrasse mit kraftvollem Typ. Rumpf lang und breit. Sattel und Schwanz des Hahnes mit vollem Behang, im stumpfen Winkel zum Rücken getragen. Ausgeprägte Brust- und Bauchlinie, besonders bei der Henne. Kaum hervortretende Schenkel und eher feinknochige Läufe. Mittelgroßer Einfachkamm, bei der Henne umliegend, ohne das Auge zu bedecken. Nicht zu große Kehllappen, glatte, reinweiße Ohrscheiben, rote bis hellbraune Augenfarbe.
Farbenschlag: Ausschließlich gesperbert.
Besonderheiten: Die Rasse verdient eigentlich aufgrund ihrer sehr guten Legeleistung und des feinen Tafelfleisches mehr Verbreitung. Vorteilhaft ist auch der fehlende Bruttrieb, so dass die Legeperiode recht lange ist. Nichtflieger, ohne hohe Umzäunung zu halten.
Deutsche Zwerghühner
Herkunft: Als Erzüchter gilt Wilhelm Müller, Magdeburg. Ausgangspaarungen zwischen Bantam und Zwerg-Phönix wurden später ergänzt durch Verwendung von Landzwerghühnern und Altenglischen Zwerg-Kämpfern in der Zeit zwischen 1911 und 1917.
Rassegeschichte: Ab 1918 Vorstellung anderer Farbenschläge wie schwarz, weiß und orangehalsig. 1924 Goldhalsige und Rotgesattelte. Ab 1962 die übrigen Farbenschläge.
Form und Kopf: Der Körper muss doppelt so lang wie hoch sein. Der walzenförmige Rumpf wird waagerecht getragen. Die Überlinie verläuft über den geraden Rücken ohne Knick und Winkel in die leicht angehobene Schwanzpartie, die beim Hahn reichlich mit Neben- und Hauptsicheln befiedert ist. Dem entspricht der volle Halsbehang, der die Schultern bedeckt. Die Flügel sollen mit dem Körperende abschließen. Brust leicht vorgewölbt, etwas betonte Bauchlinie. Kaum mittelhoher Stand. Die Kammlinie ist edel: Klein, regelmäßige Zackung, die Fahne freistehend. Kleine Kehllappen, weiße Ohrscheiben. Die Augenfarbe ist leuchtend dunkelrot.
Farbenschläge: 1., 1.4, 1.14, 1.21, 2.1, 2.4, 3.3, 4.1, 4.2, 4.5, 5.6, 10.7, 11.4, blau-orangehalsig.
Besonderheiten: Zucht und Haltung in jeder Hinsicht ohne Probleme. Legefreudige Hennen, leicht aufzuziehende Küken. Reichliche Auswahl unter den zahlreichen Farbenschlägen.
Deutsche Zwerg-Lachshühner
Herkunft: Bemühungen ab 1922 zur Verzwergung bei E. Heinz, Dresden. 1929 erste Ausstellungstiere in Leipzig.
Rassegeschichte: Ein Hahn der Großrasse in geeignetem Mini-Format, Federfüßige Zwerghennen und helle Zwerg-Brahma bildeten den Ausgangsstamm. Probleme bereiteten die Erzielung der Trapezform und die richtige Lauffarbe. 1953 Vorstellung des weißen Farbschlages. 1959 Schwarze und Blaugesper berte. 1981 Neuzüchtung der Farben schläge „Hell“ und Schwarz.
Form und Kopf: Trapezförmiger Rahmen. Breiter, tiefer, langer Rumpf mit weit nach unten und vorn reichender Brust und voller Bauchlinie. Die Hennenform ist gedrungener. Die Schwanzbefiederung ist eher kurz, die Oberlinie dort leicht ansteigend. Kräftige, kaum mittellange Schenkel und feinknochige Läufe (an den Außenseiten befiedert). Die fünfte Zehe ist gut von der vierten getrennt und leicht aufwärts gerichtet. Wenig auffallend der Einfachkamm. Ohr- und Kehllappen vom sehr vollen Backen- und Kehlbart verdeckt. Orangefarbige bis rote Augen.
Farbenschläge: 3.6, 4.1, 5.5.
Besonderheiten: Leistungsstarkes Zwerghuhn bezüglich Eier und Tafelfleisch. Grundsatz: „Leistung und Schönheit“. Sehr angenehme Farbbilder (bei Hahn und Henne stark unterschiedlich). Frühe Geschlechterkennung an dem Erstlingsgefieder.
Deutsche Zwerg-Langschan
Herkunft: Johann Heermann, Wedel/Holstein wollte „ein kleines Hühnchen, vornehm und edel, alles harmonisiert in vollkommener Weise“. Dies gelang durch die Verpaarung von großen Langschan, Zwerg-Cochin, Bantam und silberhalsigen Landzwerghühnern vor 1910.
Rassegeschichte: Spätere Einkreuzung von Modernen Englischen Zwerg-Kämpfern. 1910 erstmalige Vorstellung auf einer Ausstellung in Hamburg. 1916 entstanden die Roten, 1924 die Blau-Gesäumten, 1962 die Birkenfarbigen und Orangebrüstigen, 1969 die Gesperberten, 1993 die Blau-Orangebrüstigen.
Form und Kopf: Harmonische Gesamterscheinung
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