Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
Jahrhundert gab es in Holland Haubenhühner mit kleinem Federschopf und großen Bärten aus Federn. Daraus wurden die Uilebaarden entwickelt und um 1900 in Holland standardmäßig erfasst.
Rassegeschichte: Unter Verwendung von La Flèche und Thüringer Barthühnern konnte die Rasse vom Aussterben bewahrt werden. Im deutschen Standard seit 1979.
Form und Kopf: Ähnlich der Brabanter-Rasse, jedoch kräftiger im Rahmen. Breite Schultern, Verjüngung im Hinterkörper. Leicht hohle Rücken linie, leichter Anstieg zum Schwanz hin. Dieser ist beim Hahn vollfedrig und wird ziemlich hoch getragen. Nur mäßig lange Schenkel und mittellange Läufe. Die Henne wirkt noch etwas tiefer stehend. Von den Brabantern unterscheiden sich Eulenbärte hauptsächlich durch die starke Federbartbildung. Ungeteilter Kinn- und Backenbart, der bis zur Kehle nach unten und bis zu den Augen nach oben reichen soll. Kehllappen und Ohrscheiben sind nicht sichtbar. Braunrote bis rote Augenfarbe. Der Kamm besteht aus zwei hornartigen Fleischzapfen, die V-förmig verlaufen müssen. Aufgeworfene Nasenlöcher sind damit genetisch gekoppelt.
Farbenschläge: 4.16, 5.5, 5.4, 6.1, 9.1, 9.2, 10.1, 10.2, 10.3.
Besonderheiten: Interessante Kopfpunkte mit züchterischen Anreizen. Aparte Farben- und Zeichnungsmuster. Guter Winterleger. Zwar lebhaft-flugtüchtig, aber nicht scheu.
Federfüßige Zwerghühner
Herkunft: Vorfahren sind dokumentiert: Columella „De re rustica“ („Pulmiliones“) – 60 n. Cr.; Aldrovandi „Ornithologie“ – 1600; Bechstein – 1763; Pallas – um 1770. Auf einem niederländischen Gemälde sind schon 1639 hellbunte federfüßige Zwerghühner abgebildet.
Rassegeschichte: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts kommt die Rasse in Deutschland als „Mille fleurs“ (Tausend Blumen) vor. Seit etwa 1925 gibt es Blau-Porzellanfarbige, seit 1984 Zitron-Porzellanfarbige und seit 1996 Silber-Porzellanfarbige. Wiedererzüchtung der Gesperberten um 1975 bei E. Mensinger.
Form und Kopf: Hals-, Rücken- und Schwanzlinie bilden eine Lyraform. Die Unterlinie wird durch die vorgewölbte und doch hoch getragene Brust, den vollen, breiten Bauch und die nach unten gedrückten Flügel gebildet. Breite Schultern. Der hoch ragende, gefächerte Hahnenschwanz trägt säbelförmige Hauptsicheln und gestaffelte Nebensicheln. Namensgebende Bein- und Zehenbefiederung: Schenkelgefieder verlängert („Stulpen“), Außen- und Mittelzehe mit festen Federn besetzt, geschlossen („Latschen“). Mit und ohne Bart. Einfachkämmig, kleine Kehllappen, rote Ohrlappen.
Farbenschläge: 1.4, 1.21, 2.1, 2.4, 4.1, 4.5, 5.1, 5.2, 5.5, 6.4, 10.4, 10.5, 10.6, 10.7, 11.4, 11.5, 11.6, 11.7.
Besonderheiten: Reichhaltige Auswahl an Farbenschlägen. Die Rasse benötigt relativ viel Stallraum und gepflegten, kurz geschnittenen Rasen.
Frankfurter Zwerghühner
Herkunft: Im Frankfurter Raum entstanden, vermutlich aus Kreuzungen von Zwerg-Sundheimern, Zwerg-Wyandotten und Zwerg-Brahma.
Rassegeschichte: Kaum Einzelheiten bekannt. Zunächst in Fachpresseberichten sehr umstrittene Neuzüchtung („Simpelprodukt aus Kreuzungen gängiger Rassen“ – R. Wandelt). Vom Bundeszuchtausschuss 1998 offiziell anerkannt.
Form und Kopf: Kräftiger Körperbau. Breiter, voller Rumpf in waagerechter Haltung. Die Oberlinie verläuft vom kaum mittellangen Hals über die hohlrunde Rückenlinie, über den breiten Sattel in den kurzen, aber breiten Schwanz, der beim Hahn mit vielen gebogenen, dabei etwas weichen Sicheln so besetzt ist, dass die hufeisenförmig angeordneten Steuerfedern bedeckt werden. Gut ausgeprägte Brust- und Bauchpartie. Die deutlich hervortretenden Schenkel sind bis zum Fersengelenk mit weicher, stulpenartiger Befiederung besetzt. Mittel- und Außenzehe hart befiedert in gemäßigter Länge. Keine Besonderheiten in den Kopfpunkten: Einfachkamm mit gesenkter Fahne, dazu passende, nicht zu große Kehllappen und rote Ohrlappen. Augenfarbe: Orangerot.
Farbenschlag: Ausschließlich Weiß-schwarzcolumbia (Hell).
Besonderheiten: Eine der jüngsten deutschen Rassen. Bisher wenig Verbreitung. Kaum Profilierung gegenüber anderen ähnlichen Rassen. Recht gute Legetätigkeit aufgrund des Heterosiseffektes.
Friesenhühner
Herkunft: Nach Prof. van Giffen stammen die gesprenkelten und geflockten Hühnerschläge aus fränkischer Zeit. In die Niederlande sollen sie mit friesischen Volksstämmen gekommen sein. Als selbstständige Rasse sind friesische Hühner von R. Houwnik schon um 1880
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