Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie
Jahren) wurde die bis dahin zusammenhängende Landmasse der Pangaea durch das Tethysmeer getrennt. Am Ende der Kreidezeit (vor etwa 65 Millionen Jahren) verschoben sich die Kontinente weiter und erreichten im Tertiär (vor etwa 4 Millionen Jahren) den heutigen Zustand.
Im Rahmen einer ökologischen Charakterisierung der Biomtypen interessieren zunächst die abiotischen Faktoren und ihr tages- und jahreszeitlicher Wandel. Unter diesen Umweltbedingungen leben Prokaryoten, eukaryotische Einzeller, Pilze, Pflanzen und Tiere mit ihren vielfältigen Anpassungen und Wechselbeziehungen, sie bestimmen Struktur und Produktion der Gemeinschaft. Durch Einflüsse des Menschen können Naturräume erheblich verändert werden. Umgekehrt haben die Naturräume aber auch die kulturelle Entwicklung der dort ansässigen Menschen deutlich beeinflusst.
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Biomtyp: Naturraum mit typischem Klima, Boden und Lebewesen.
Biom: Biomtyp in einer bestimmten geographischen Region.
Klimazonen: Äquatoriale immerfeuchte Zone, tropische Sommerregenzone, subtropische Trockenzone, Übergangszone mit Winterregen, warme gemäßigte Zone (maritim, ozeanisch), humide gemäßigte Zone (nemoral), aride gemäßigte Zone (kontinental), kalte gemäßigte Zone (boreal), arktische Zone, Zone der Hochgebirge (oreal).
Kontinentalverschiebungstheorie: Im Laufe der Erdgeschichte haben sich durch Auseinanderdriften aus einem Urkontinent die verschiedenen Kontinente und Ozeane gebildet.
Saumbiotop (Ökoton): Grenzbereich benachbarter Lebensräume. Abiotische Sonderbedingungen durch Randeffekte, hochproduktiv, hochdivers. Beispiele: Küste, Ufer, Waldrand.
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5.2 Marine Ökologie
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Ozeane bedecken rund 71% der Erdoberfläche und bilden den größten Lebensraum unseres Planeten. Die Wassermassen sind zusammenhängend, nach ökologischen Kriterien untergliedert man in küstenferne (ozeanische) und küstennahe (neritische) Bereiche, betrachtet verschiedene Tiefenzonen , freies (Pelagial) bzw. bodennahes Wasser (Benthal) und differenziert außerdem zwischen verschiedenen Bodensubstraten (Fels, Sand, Schlick). Die Meereslebensräume werden geprägt durch die jeweiligen Salzgehaltsbedingungen, Strömungen und Gezeiten, Temperatur-, Licht- und Druckverhältnisse. Besonders die Flachmeere sind hochproduktiv.
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Meere wirken in ihrer Ausdehnung nahezu grenzenlos, mit einer Fläche von 361 Millionen km 2 , einer mittleren Tiefe von 3,8 km und extremen Tiefen von 11 km bilden die Ozeane den größten Lebensraum der Erde. Die Ozeane prägen in entscheidender Weise das Klima auf der Erde und enthalten bedeutende Nahrungs-, Rohstoff- und Energieressourcen.
Der Atlantische Ozean wird in Längsrichtung vom Mittelatlantischen Rücken durchzogen, dessen vulkanische Aktivität sich auch an Land beobachten lässt, da er bei Island über den Meeresspiegel hinausragt. Erwärmt wird der Atlantik aber in erster Linie durch die Sonne, der Golfstrom transportiert das erwärmte Oberflächenwasser von den Tropen nach Norden.
Der Pazifische ( Stille ) Ozean weist mit dem Marianengraben den tiefsten Punkt der Erdoberfläche auf. Erdbeben und Vulkanismus lassen Flutwellen entstehen, die sich an den Küsten zu riesigen Wasserwänden aufbauen. Im tropischen Pazifik wird das warme Oberflächenwasser normalerweise durch Passatwinde westwärts gedrückt, sodass im Osten mineralstoffreiches Tiefenwasser nach oben dringt. In Jahren mit sehr schwachen Passatwinden kehrt sich die Strömung um, das Wasser im östlichen Pazifik ist dann ungewöhnlich warm. Dieses als El Niño bezeichnete Phänomen kann das Wetter in der ganzen Welt beeinflussen.
Der Indische Ozean ist im Gegensatz zum Atlantik und Pazifik im Norden vollkommen von Landmassen umschlossen, das führt im Laufe eines Jahres zu stark veränderlichen Winden und Strömungen. Im Sommer steigt die erwärmte Luft über den asiatischen Hochgebirgen auf und zieht die feuchtwarme Meeresluft nach sich. Dieser Monsunwind erzeugt Meeresströmungen und beeinflusst mit seinen wolkenbruchartigen Regenfällen auch die Landregionen.
Abb. 5. 2 Oberflächenströmung und Oberflächensalzgehalt (Jahresmittel) der Ozeane. a Auf der Nordhalbkugel verlaufen die Wirbel der Oberflächenströme im Uhrzeigersinn, auf der Südhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn. Der Golfstrom transportiert warmes, tropisches Wasser vom Golf von Mexiko nach West- und Nordeuropa und lässt die europäische Atlantikküste wärmer sein als die amerikanische Atlantikküste
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