Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie
ratifiziert. 2007 beschlossen die Unterzeichnerstaaten, den Ausstieg aus der Verwendung von FCKW bis zum Jahre 2030 umzusetzen. Die Entwicklungsländer sollen bis 2030 folgen. H-FCKWs wurden lange Zeit als unschädlich angesehen und dienten als Ersatz für FCKWs. Doch auch sie zerstören die Ozonschicht. Das Abkommen von Montreal sieht für die H-FCKWs einen Verzicht in den Industrieländern bis zum Jahre 2030 vor und für die Entwicklungsländer bis zum Jahr 2040.
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6.3.3 Saurer Regen
Durch Verbrennen fossiler Energieträger entstehen Stick- und Schwefeloxide . Diese wandeln sich in der Luft in Salpeter- bzw. Schwefelsäure um. Aus verschiedenen Chlorverbindungen entsteht in der Luft Salzsäure . Mit Niederschlägen gelangen diese Säuren als saurer Regen auf die Erdoberfläche. Wegen des in ihm gelösten CO 2 hat Regenwasser normalerweise einen leicht sauren pH-Wert zwischen 5,0 bis 5,6. Inzwischen liegt der Säuregehalt jedoch bei einem pH von 4, in Extremfällen sogar bei pH 3. Auf kalkhaltigen Böden kann die Säure abgepuffert werden, nicht jedoch auf kalkfreien Standorten, wie wir sie in vielen mitteleuropäischen Mittelgebirgen und in Skandinavien vorfinden.
Schon aus dem 19. Jahrhundert ist bekannt, dass Bäume in der Nähe von Industrieanlagen Rauchschäden an Blättern oder Nadeln zeigten. Diese Auswirkungen waren aber lokal begrenzt. Seit den 70er-Jahren sind in den Wäldern Mitteleuropas und Nordamerikas neuartige Waldschäden zu beobachten. Unter diesem Begriff werden massiv auftretende Krankheitssymptome an Bäumen zusammengefasst. Hierbei handelt es sich um den teilweisen oder völligenVerlust von Nadeln oder Blättern bzw. die Vergilbung von Nadeln oder Blättern und die damit einhergehende Verlichtung der Kronen. Entwicklung und Ausmaß der Waldschäden zeigen baumspezifische Unterschiede. Zu Beginn waren hauptsächlich Nadelbäume betroffen, an den Laubbäumen traten größere Schäden erst vor einigen Jahren auf.
In Europa wird seit 1986 jedes Jahr die Schädigung des Waldes erfasst. Mittlerweile beteiligen sich 37 Länder an den Erhebungen. Dabei wird in einem Raster von 16×16 km an mindestens 5700 Punkten von mindestens 20 Bäumen die Nadel- bzw. Laubdichte ermittelt und jährlich verglichen. Nach den Nadelbäumen sind inzwischen ein beträchtlicher Teil der Buchen und Eichen geschädigt. Die Wälder verlieren zunehmend ihre Filter- und Pufferfunktion.
Das Auftreten sichtbarer und nicht sichtbarer Schäden in den Waldökosystemen ist auf eine Vielzahl miteinander vernetzter Ursachen zurückzuführen. Nach heutigem Wissensstand spielen die direkte Wirkung der Luftschadstoffe auf oberirdische Pflanzenteile und die andauernde Zufuhr und Anreicherung von Schadstoffen und Düngemittel in den Böden wichtige Rollen. Eine fortschreitende Bodenversauerung führt zu einer Auswaschung von Mineralstoffen aus dem Boden und verringert die Fähigkeit der Böden, für die Pflanzen nutzbare Nährstoffe zu speichern ( Siehe hier , hier ). Die steigende Stickstoffsättigung der Böden führt bei gleichzeitiger Bodenversauerung zu Nährstoffungleichgewichten und erhöht die Anfälligkeit der Bäume gegenüber anderen Schädigungen wie Pilzinfektionen. Belastend für geschädigte Bäume sind außerdem extreme Witterungsbedingungen wie Frühjahrsfrost sowie das Auftreten von Forstschädlingen wie bestimmten Schmetterlingsraupen.
Auch in Binnengewässern wirkt sich der saure Regen aus. Oligotrophe Seen versauern schnell ( Siehe hier ). Werden solche Seen durch Zuflüsse gespeist, die ihre Quelle in sauren Böden haben, sinkt der pH zusätzlich. In Skandinavien waren Ende des 20. Jahrhunderts über 14 000 Seen durch Übersäuerung geschädigt. Auch Seen in Großbritannien, den Alpen und die nordamerikanischen Gewässer zeigten Schäden. Der niedrige pH-Wert beeinträchtigt insbesondere die Fischpopulationen .
Der saure Regen verursacht auch starke Schäden an Bauwerken und Kulturdenkmälern. Die Verwitterung schreitet schneller voran.
Während in Europa die Emissionen von SO 2 und den Stickoxiden seit den 90er Jahren zurückgegangen sind, spielen diese in den Schwellenländern eine große Rolle. Heute ist saurer Regen in vielen Teilen Asiens und der Pazifikregion ein großes Problem.
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Natürlicher Treibhauseffekt: Die Atmosphäre lässt kurzwellige Strahlung fast ungehindert zur Erde durch und absorbiert die von der Erdoberfläche emittierte Wärmestrahlung. Wichtige klimarelevante Gase sind H 2 O, CO
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