Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie
ausreichenden Schutz mehr, kommt es in Trockenzonen zur Wüstenbildung.
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6.6 Auswirkungen auf die Biodiversität
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Der Mensch hat seit jeher seine Umwelt verändert. Seit der Industrialisierung wirken sich seine Aktivitäten verstärkt negativ auf die Umwelt aus. Inzwischen übertrifft das anthropogen verursachte Artensterben das natürliche bis um das 1000-fache. Zwischen 1970 und 2000 hat die Gesamtzahl der Arten um 40% abgenommen. Neben der direkten Ausrottung spielen Störung, Verlust und Fragmentierung von Lebensräumen eine wichtige Rolle. Um die biologische Vielfalt oder Biodiversität zu erhalten, ist der Schutz von großräumigen Lebensräumen sehr wichtig. Deshalb werden vor allem sogenannte „ Hotspots “, die eine hohe Zahl Pflanzenarten enthalten, unter Schutz gestellt. Auch der Klimawandel wird die Biodiversität beeinflussen, denn die Lebensbedingungen von Arten werden verändert. Arten werden ihr Verbreitungsgebiet in andere Regionen mit besseren Bedingungen verschieben, sie werden ihre Wachstums- und Fortpflanzungsperioden anpassen oder aussterben.
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Der Mensch hat von Beginn an seine Umwelt verändert. Das Aussterben von Großsäugern in Amerika und Australien nach der Besiedlung durch den Menschen kann als Auswirkung direkter menschlicher Aktivitäten angesehen werden. Neben der Jagd können zusätzlich indirekte Auswirkungen durch Biotopveränderungen zum Rückgang von Arten beitragen. Besonders negativ wirken sich die Aktivitäten des Menschen seit dem 20. Jahrhundert aus.
Die wahrscheinliche Gesamtzahl der heutigen Arten liegt zwischen 5 und 30 Millionen. Die Zentren mit der höchsten Artenvielfalt liegen in den subtropischtropischen Regionen. Nach Schätzungen der UNEP (United Nations Environment Programme) übertrifft das in diesem Jahrhundert durch anthropogeneAuswirkungen verursachte Artensterben das natürliche Aussterben um das 100- bis 1000-fache. In den 1980er Jahren wurde von Wissenschaftlern, darunter der Biologe E. O. Wilson , auf den Rückgang der Arten hingewiesen. Lokale Artenverluste wurden beobachtet, und auch weltweit war ein Rückgang an Tier- und Pflanzenarten festzustellen. Bis in diese Zeit wurde der Begriff Diversität nur auf die Anzahl der Arten angewendet ( Siehe hier ). Neben der direkten Ausrottung durch den Menschen, sei es durch die Jagd oder eine Übernutzung, war der Rückgang häufig auf den Verlust der Lebensräume zurückzuführen. In den Diversitätsbegriff wurden folglich Lebensgemeinschaften und Landschaften mit einbezogen. Der Begriff wurde auf biologische Vielfalt ausgedehnt und häufig zu Biodiversität zusammengefasst. Die Biodiversität umfasst die Vielfalt der Arten , die Vielfalt der Lebensgemeinschaften , die Vielfalt der Naturräume bzw. Landschaften. Die Ebenen stellen jede für sich die Grundlage des Lebens dar, sie greifen aber ineinander über und sind vernetzt. Lebewesen sind miteinander z. B. durch Nahrungsketten vernetzt ( Siehe hier ) und hängen voneinander ab. Biologische Vielfalt trägt zur Funktion von Lebensgemeinschaften und Ökosystemen bei und sorgt für eine Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Umweltbedingungen ( Siehe hier ).
Die Gesamtzahl der Arten hat zwischen 1970 und 2000 um 40 % abgenommen. Laut IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources), die jährlich die Rote Liste der weltweit gefährdeten Arten herausgibt, waren im Jahre 2008 weltweit etwa 16 923 Arten vom Aussterben bedroht: darunter 21 % der Säugetiere, 12 % der Vögel, 5 % der Reptilien und 31 % der Amphibien.
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1993 trat das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) in Kraft. Dieses Übereinkommen verfolgt die drei Ziele:
Erhalt der biologischen Vielfalt, gleichermaßen der Ökosysteme und der genetischen Variabilität der in ihnen vorkommenden Populationen,
die nachhaltige Entwicklung der biologischen Vielfalt,
Sicherung einer gerechten Aufteilung, der sich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen ergebenden Vorteile.
Entscheidend ist, dass die CBD die nachhaltige Nutzung (sustainable management) von Ressourcen zulässt. Unter nachhaltiger Nutzung wird hierbei eine Nutzung verstanden, die zu keinem langfristigen Rückgang der biologischen Vielfalt führt. Durch eine nachhaltige Nutzung soll verhindert werden, dass die Ressourcen langfristig auf- bzw. verbraucht werden. Eine weitere Nutzung durch künftige Generationen soll gewahrt werden. Seit dem Inkrafttreten
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