Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie
Bodeneigenschaften, der im Boden lebenden Organismen und schließlich zu einem Verlust des Bodens führen kann. Die häufigste Art der Degradation ist die Erosion , das Abtragen des Bodens durch Wasser oder Wind. Die Erosion hängt von der Bodenbedeckung und Bodenstabilität ab. Sie kann durch unsachgemäße Bewirtschaftung verstärkt werden. Durch Wassererosion stark betroffen sind die Böden in Asien, Nordamerika und Ozeanien. In Afrika spielt die Winderosion eine wichtige Rolle. In Südeuropa ist die Erosion, verursacht durch veränderte Klimabedingungen, steile Hanglagen, dünne Vegetationsdecken und mangelhafte Bewirtschaftungsmaßnahmen, sehr hoch. Der Verlust der oberen Bodenschicht wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit, das Wasserspeicher- und das Filtervermögen des Bodens aus. Weltweit liegen die Ursachen der Bodendegradation überwiegend in der Landwirtschaft . Durch landwirtschaftliche Bearbeitung kann es zum Verlust von Mineralstoffen kommen, unsachgemäße Bewässerung führt zur Versalzung der Böden. Auch durch Schadstoffeinträge kann der Boden in seiner Funktion beeinträchtigt werden. In der Landwirtschaft tragen Pestizide oder Überdüngung dazu bei. Ist der Boden durch Bearbeitung mit schweren Maschinen verdichtet, kann Wasser schlecht filtriert werden und die Atmungsfunktion des Bodens ist verringert. In den Trockenzonen kann die Vegetation häufig infolge Überweidung dem Boden nicht mehr genug Schutz bieten. Es kann zu einer Verwüstung oder Desertifikation kommen. Jedes Jahr gehen 6 Millionen ha landwirtschaftliche Nutzfläche in Wüste über. Weltweit waren 1994 bereits 17 % der eisfreien Landfläche degradiert. Weiterhin wird Boden durch Einträge von Schad-, Nähr- und Giftstoffen belastet, was zu einer Veränderung der Zusammensetzung der Biozönosen führt.
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Auswirkungen der Zerstörung der tropischen Wälder auf Boden und Klima. Die tropischen Wälder spielen eine wichtige Rolle für den Wasserkreislauf ( Siehe hier ) und damit für das Klima . Ein großer Teil der Niederschläge verdunstet direkt von den Blättern der Pflanzen, ein weiterer Teil wird von den Pflanzen transpiriert. Der Rest fließt ober- oder unterirdisch ab. In den Regionen, die wenig von den Ozeanen beeinflusst sind, stellen die Regenwälder die wichtigste Feuchtigkeitsquelle für die Wolkenbildung und damit für das Entstehen neuer Niederschläge dar. Außerdem spielen die tropischen Wälder eine wichtige Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf ( Siehe hier ). Nach Angaben der FAO (Food and Agricultural Organisation of the United Nations) sind zwischen 1981 und 1990 rund 154 Millionen ha Tropenwald vernichtet worden. Die Gesamtfläche hat sich von 1910 Millionen auf 1756 Millionen ha reduziert. Der Rückgang der Waldflächen ist auf einen steigenden Bedarf an Nutzhölzern und an Brennholz zurückzuführen. Weiterhin werden Waldflächen vernichtet, um landwirtschaftliche Nutzflächen zu gewinnen. Sie werden für den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten benötigt, die für den Export bestimmt sind, sogenannte Cash Crops (z. B. Soja, Mais), für Plantagen (z. B. Kakao, Kaffee, Palmöl, Kautschuk) und für die Weidewirtschaft. Aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums und der großen Armut gehen durch einen kleinbäuerlichen Wanderfeldbau ebenfalls riesige Flächen verloren.
Durch die Vernichtung der tropischen Wälder werden jährlich riesige Mengen an Kohlenstoffverbindungen freigesetzt ( Siehe hier ). Ein geringer Teil der Kohlenstoffemissionen wird durch Verbrennen freigesetzt, der größte Anteil entsteht durchden mikrobiellen Abbau der organischen Substanz. Durch Brandrodung und Verbrennen von Ernteabfällen werden Stickoxide freigesetzt, die zur Erhöhung der Ozonkonzentration in der Troposphäre (Abb. 6. 3 ) führen und damit zur Vergrößerung des Treibhauseffektes. Die Entwaldung hat gravierende Folgen für das regionale Klima. Durch die Verringerung der Verdunstungsrate kommt es zu einer reduzierten Niederschlagsmenge, die wiederum Einfluss auf den Waldbestand hat. Die Auswirkungen auf das globale Klima sind bis jetzt nicht ausreichend geklärt.
In den Tropen sind Ackerflächen, Plantagen und Weiden aufgrund der starken Regenfälle besonders erosionsgefährdet.
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Bodendegradation: Verlust der wichtigen Eigenschaften des Bodens, kann zu Wüstenbildung oder Versalzung führen.
Erosion: Abtragen des Bodens durch Wind oder Wasser.
Desertifikation: Bietet die Vegetation keinen
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