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Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Titel: Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Hrsg Munk
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beeinflussen.
    Übereinkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt: Ziel ist, die biologische Vielfalt weltweit zu erhalten, sie nachhaltig zu nutzen und Produkte aus Arten gemeinsam zu nutzen.
    Agenda 21: Eines der auf dem Erdgipfel beschlossenen Hauptdokumente. Aktions- und Handlungsprogramm für nachhaltige Entwicklung in Gemeinwesen, Wirtschaft und Umwelt, Maßnahmen werden auf lokaler Ebene beschlossen und umgesetzt (Bottom-up-Ansatz).
    Bundesnaturschutzgesetz: Regelt den Naturschutz in Deutschland. Ist ein Rahmengesetz, die Bundesländer müssen viele Vorschriften anhand der regionalen Besonderheiten konkretisieren. Wichtige Instrumente: Schutzgebietsausweisung, Landschaftsplanung, Eingriffsregelung.
    Umweltverträglichkeitsprüfung ( UVP ) : Instrument der EU, um Auswirkungen von baulichen Maßnahmen auf Umwelt, biologische Vielfalt und den Menschen zu erfassen.
    Rote Listen: Werden in Deutschland für Tier- und Pflanzenarten und für Biotoptypen erstellt. Sie werden für die Schutzwürdigkeit von Natur und die Bewertung von Eingriffen in die Natur herangezogen.
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7 Evolution der Lebewesen
    Harald Schneider, Gunvor Pohl-Apel
7.1 Evolutionstheorie
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    Das Leben unterliegt einem steten Wandel, denn Arten sind nicht konstant, sondern verändern sich im Laufe der Zeit. Die Evolutionstheorie erklärt diesen Wandel und bildet somit die theoretische Grundlage der modernen Biologie. Die zentralen Elemente sind der Wandel der Arten aufgrund der Entstehung von genetischen und phänotypischen Varianten durch Mutationen und Rekombination sowie aufgrund einer Selektion dieser Varianten in Anpassung an ihren Lebensraum. Die Selektion basiert auf dem Fortpflanzungserfolg der Träger genetischer Varianten. Im Laufe der Evolution entstehen neue Arten als Resultat der Artbildung, wobei sich eine Ursprungsart in zwei Schwesterarten auftrennt. Die moderne Evolutionstheorie entwickelte sich auf den Grundlagen der Werke von Charles Darwin , befindet sich jedoch in einem kontinuierlichen Prozess der Weiterentwicklung.
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    Die Evolutionstheorie bzw. Deszendenztheorie beschäftigt sich mit den Mechanismen und Prozessen, die der Veränderung der Arten in der Zeit zugrunde liegen. Die Evolutionstheorie ist ein zentraler Baustein im Theoriegebäude der modernen Biologie. Ihre Bedeutung brachte der Populationsgenetiker T. Dobzhansky (1900–1975) mit dem viel zitierten Satz zum Ausdruck: „Nichts in der Biologie macht Sinn, es sei denn im Lichte der Evolutionstheorie.“ Die Evolutionstheorie beruht auf überzeugenden Belegen für einen Wandel der Organismen seit der Entstehung des Lebens bis heute. Die Theorie erklärt diesen Wandel aufgrund des Zusammenspiels zweier Faktoren: Variation und natürliche Selektion . Die Variation beruht vorwiegend auf Vorgängen, die das Erbgut, also den Genotyp, direkt verändern. Dabei handelt es sich zum einen um Mutationen der DNA und zum anderen um Rekombination , das heißt die Bildung von neuen DNA-Kombinationen durch die Vermischung der Genome zweier Eltern. Die natürliche Selektion beschreibt die Vorgänge der Auslese, der durch Mutationen und Rekombination entstandenen Variationen. Die Auslese erfolgt aufgrund der „ Fitness “ einer Variation. Unter Fitness wird dabei nicht das Schicksal eines Einzelindividuums verstanden, sondern der Fortpflanzungserfolg einer bestimmten genetischen Variation und damit letztendlich die Veränderung der Anzahl der Kopien dieser Variation mit der Zeit, welche in die nächste Generation weitergegeben werden. Selektion kann also nicht als Überleben eines Individuums gemessen werden, sondern es handelt sich um eine statistische Größe, die eine Wahrscheinlichkeit des Überlebens bzw. der Vermehrung einer genetischen Variante darstellt. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Selektion ist ihreAbhängigkeit von der Konkurrenz der Organismen für ein Überleben in einer Welt mit beschränkten Ressourcen.
    Die Etablierung der Evolutionstheorie ist mit dem Naturforscher Charles Darwin (1809–1882) verbunden, der die Evolutionstheorie in seinem epochalen Werk „On the Origin of Species“, publiziert im Jahre 1859, also genau 150 Jahre vor diesem Buch, als Erster darlegte. In diesem Werk wurde die natürliche Selektion als Bestandteil der Theorie zur Erklärung der biologischen Vielfalt eingeführt. Ein wichtiger Bestandteil war die Einsicht, dass Organismen eine Tendenz zur Überproduktion zeigen, da der jeweilige Lebensraum nur in einem begrenzten Umfang zur

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