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Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Titel: Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Hrsg Munk
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aus verfestigtem Protein, die am Basalkörper einer Geißel entspringt. Sie erstreckt sich bis zum posterioren Zellende unter einer undulierenden Membran, die von der nach hinten schlagenden Geißel und der Zellmembran geformt wird. Der Costa wird neben einer Stützfunktion auch Bedeutung bei der Zellverformung und Bewegung zugeschrieben. Mitochondrien fehlen. In Hydrogenosomen wird Pyruvat zu Acetat, CO 2 und H 2 umgewandelt (Typ-2-Stoffwechselweg, Siehe hier , Abb. 11. 3 ). Parabasalea leben fast auschließlich endozoisch, als Kommensalen, Parasiten oder wichtige Endosymbionten, für die vom Wirt sogar besondere anatomische Strukturen, wie die Gärkammern der Termiten, evolviert wurden.
    Trichomonas vaginalis , im Urogenitaltrakt des Menschen (Abb. 11. 14a ), T. hominis , Verursacher von Diarrhoe.
    Spirotrichonympha spp., (Abb. 11. 14b ), Trichonympha spp., 50–360 μm, mit sehr vielen Geißeln in longitudinalen oder spiralig verlaufenden Reihen. Vorkommen im Darm holzfressender Insekten, mit zahlreichen intra- und extrazellulären, wahrscheinlich symbiontischen Bakterien.

    Abb. 11. 14 Organisationsschema. a Trichomonas vaginalis , ’ b Spirotrichonympha sp. (a: nach Dönges, 1988; b: nach Brugerolle, 2006.)
Discicristata
    Unter den Discicristata werden die Heterolobosea und Euglenozoa zusammengefasst. Als Synapomorphie werden die scheibenartigen Einfaltungen der inneren Mitochondrienmembran, die discoidalen Cristae , gedeutet. Der Wert dieses ultrastrukturellen Merkmales muss allerdings in gewissen Grenzen gesehen werden, da solche discoidalen Cristae auch in anderen Verwandtschaftsgruppen vorkommen. Gestützt wird das Taxon jedoch durch den Vergleich molekularer Merkmale ( Siehe hier ).
Heterolobosea
    Die Vertreter der Heterolobosea sind einerseits durch ihren amöbenartigen Habitus, andererseits durch das zeitweilige Auftreten von Geißeln gekennzeichnet („ Amöboflagellaten “). Neben der Ausbildung von Geißeln und Cystenstadien ist die eruptive Bildungsweise der Pseudopodien charakteristisch.
    Unter den Schizopyrenidea werden ca. 100 Arten zusammengefasst, die im Boden, in marinen Sedimenten und im Süßwasser vorkommen. Sie sind einkernig und bewegen sich vorwiegend amöboid. Bei plötzlichen Milieuänderungen (Temperatur, Salzgehalt) werden zwei bis vier unbeflimmerte Geißeln ausgebildet, bei Nahrungsmangel und Trockenheit Dauercysten. Neben apathogenen bacterivoren, und endobiontischen Formen ( Vahlkampfia gruberi , Tetramitus rostratus ) treten fakultativ pathogene Formen auf. Ein bekanntes Beispiel ist Naegleria fowleri , (Abb. 11. 15 ). Pathogene Formen können in warmen Gewässern, auch in verseuchten Badeanstalten, über die Nasenhöhle ins Gehirn eintreten und durch Massenvermehrung innerhalb weniger Tage zum Tode führen (Primäre Amöben-Meningoencephalitis, PAME).

    Abb. 11. 15 Naegleria fowleri . Bei sich ändernden Umweltbedingungen bilden sich die verschiedenen Lebensstadien aus.
    Die Acrasea bilden Fruchtkörper ( Sporokarpe , Sorokarpe ). Hierbei handelt es sich lediglich um eine besondere Aggregationsform von Einzelcysten, die überlebensfähig sind und keimfähig bleiben (Abb. 11. 16 ).

    Abb. 11. 16 Acrasis rosea , Entwicklungszyklus. (Nach Hausmann, Hülsmann und Radek, 2003, http://www.schweizerbart.de .)
Euglenozoa
    Die Zellen der Euglenozoa werden durch Proteinplatten in unterschiedlichem Ausmaß versteift und erhalten dadurch eine besondere Cortexstruktur unter der Cytoplasmamembran. Dadurch entstehen neben formflexiblen ( Euglena spp, Trypanosoma spp) solche mit einer rigiden Pellicula ( Rhabdomonas spp). Im Grundplan sind zwei heterokonte Geißeln vorhanden, die meist einem apikalen Geißelsäckchen entspringen. Besondere Proteinkomplexe ( Paraxialstäbe ) verstärken das Axonem der Geißeln (Abb. 11. 17 ), die dadurch einen besonders großen Durchmesser erreichen. Die Euglenozoa sind einkernig.
    Euglenida: Man geht heute davon aus, dass in der Stammlinie der Euglenida eine einzellige Grünalge aufgenommen wurde (sekundäre Endosymbiose, Siehe hier ). Bei den etwa 1000 Arten dieser Gruppe ist eine der beiden Geißeln als Zug- oder Schwimmgeißel ausgebildet (Abb. 11. 17 ). Ihre axonemalen Mikrotubuli sind durch einen aus Protein bestehenden Paraxialstab verstärkt. Sie ist daher deutlich verstärkt und im Lichtmikroskop gut erkennbar. Sie ist zudem mit feinen, haarähnlichen Anhängen ( Mastigonemen ) besetzt. An ihrer Basis tritt bei photoautotrophen Formen ein

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