Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie
stengel- und wurzelähnlichen Strukturen (Phylloide, Cauloide, Rhizoide – in Analogie zu den entsprechenden Organen der „höheren“ Pflanzen), Zellwände aus Alginaten und Cellulose, durch Fucoxanthin braun gefärbt, heterophasischer Generationswechsel; Ectocarpus siliculosus , Fucus vesiculosus , Laminaria digitata ).
Bacillariophyta (Diatomeen, Kieselalgen): Zellen abgesehen von männlichen Gameten unbegeißelt, umgeben von einer charakteristischen Zellwand aus Silikaten, die aus zwei Schalen (Theken: Epitheka und Hypotheka) besteht (Abb. 11. 38 ), traditionelle Untergliederung der Diatomeen in „Centrales“ und „Pennales“ basiert u. a. auf der Symmetrie der Theken (radial versus bilateral), besondere Form der Fortbewegung (Kriechbewegung) der „Pennales“ mithilfe einer sogenannten Raphe, durch Fucoxanthin in den Chloroplasten meist goldbraune Färbung; wichtige Primärproduzenten und machen einen Großteil des Phytoplanktons aus; Stephanopyxis turris , Asterionella formosa .
Abb. 11. 38 Diatomeen. a Epitheka und Hypotheka sind wie bei einer Camembertschachtel ineinander geschoben. Bei der Teilung erhält jede Tochterzelle eine der Schalen und ergänzt die kleinere Schale. Dies führt bei den Abkömmlingen, die immer die kleinere Schale bekommen zu fortschreitender Volumenverkleinerung. Erreicht das Volumen etwa ein Drittel des Ausgangsvolumens, setzt geschlechtliche Fortpflanzung ein: Der diploide Kern teilt sich meiotisch; je nach Geschlecht entsteht entweder unter Degeneration von drei Kernen eine Eizelle oder es entstehen vier Spermatozoiden; nach der Befruchtung wächst die Zygote zu mehrfachem Umfang heran (Auxospore) und verkieselt. b Kieselalgenschale von Pleurosigma angulatum (Phasenkontrastaufnahme von Maria Mulisch, zentrale Mikroskopie, Kiel).
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Chromalveolata:
Alveolata: Ciliophora (Wimpertierchen), Dinoflagellata (Panzergeißler), Apikomplexa und einige kleinere Gruppen (z. B. Perkinsozoa, Colpodellidae)
Chromista: Cryptomonada, Haptomonada und Heterokonta.
Konjugation: Besondere Form der sexuellen Fortpflanzung bei Ciliaten (Form der Gamontogamie), die nicht mit einer Vermehrung verbunden ist.
kontraktile Vakuole (= pulsierende Vakuole): Zellorganell, das der Osmoregulation vieler Protisten dient; kann in Ein- oder Vielzahl auftreten. Die Pulsationsfrequenz der kontraktilen Vakuole ist abhängig vom osmotischen Wert des Außenmediums. Die Füllung der kontraktilen Vakuole wird als Diastole bezeichnet, die nachfolgende Entleerung, verbunden mit der Wasserabgabe nach außen, als Systole.
Dinokaryon: Bezeichnet den Zellkern der Dinoflagellaten, der einige Besonderheiten aufweist, die heute als abgeleitete Merkmale gelten. So sind die Chromosomen auch während der Interphase des Zellzyklus kondensiert und damit anfärbbar und lichtmikroskopisch sichtbar. Zudem fehlen die für Eukaryoten typischen Histone.
Apikalkomplex: Im Bereich der vorderen Zellspitze (Apex) sowohl bei den Sporozoiten als auch bei den Merozoiten der Apikomplexa ausgebildeter Komplex bestehend aus dem Conoid, dem Polringkomplex sowie zwei flaschenförmigen Sekretionsorganellen (Rhoptrien); dient dem Eindringen in die Wirtszellen.
Nucleomorph : In Größe und Funktion reduzierter Zellkern, der zusammen mit den Plastiden und anderen Organellen von zwei Membranen umgeben ist und den Rest einer reduzierten Rotalge darstellt, die als Endosymbiont von der Wirtszelle nicht verdaut wurde (intertaxonische Kombination).
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11.5.3 Archaeplastida
Charakteristisches Merkmal der Vertreter dieser Gruppe sind die Plastiden, die auf eine primäre Endosymbiose mit einem Cyanobakterium ( Siehe hier ) zurückgehen. Die heterotrophen Vorfahren konnten so zur phototrophen Lebensweise übergehen. Im Lauf der Evolution gingen die Plastiden z. T. mehrfach unabhängig voneinander wieder verloren (= sekundär reduziert), weshalb man auch heute noch heterotrophe Vertreter innerhalb dieser systematischen Gruppe findet.
Die monophyletischen Archaeplastida umfassen die Glaucocystophyta , die Rhodophyta (Rotalgen) und die Plantae (die Linie der Grünalgen einschließlich der Landpflanzen). Sequenzanalysen sowohl mitochondrialer als auch nucleärer Gene ergeben eine enge verwandtschaftliche Beziehung von Rhodophyta und Plantae.
Zu den Merkmalen der Archaeplastida gehören u. a. die Ausbildung einer Zellwand aus Cellulose (mit Ausnahme der Rotalgen), abgeflachte mitochondriale Cristae und Stärke als Reservestoff.
Tab. 11. 6
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