Tascosa (German Edition)
nicht
gestorben ist", sagte ein Zuhörer am Ende.
"Ich hab gehört, dass ihn nur die Liebe
zu seiner Frau am Leben gehalten hat."
"Was für ne Frau?" grölte einer.
"Weiss nit. Eine für die sich's Leben
lohnt. Er muss sie mächtig gernhaben."
Nachdem er stundenlang bei diesem Frostwetter
im ganzen County versucht hatte, den Schaden den Nate angerichtet hatte,
wettzumachen, war dies das letzte was Brian hören wollte! Eifersucht überkam
ihn und grub die Klauen in Brian's Gehirn. Was für ne Frau? MEINE Frau,
verdammt nochmal!
Brian kippte noch einen Drink runter und
bestellte den nächsten — und noch einen. Als er schließlich daheim ins Haus
schwankte, war er so wütend über Nate, dass er es schmecken konnte. Er taumelte
die Treppe hinauf, schlug die Schlafzimmertür auf und weckte Amanda.
"Honey, alles in Ordnung?" rief sie
ihm entgegen. Er stürzte sich aufs Bett und griff grob nach ihrem Handgelenk.
Irgendwas in seinem roten Whiskey-Nebel, zwang ihn seinen Zorn zu erklären, ihr
seinen Hass auf Nate verständlich zu machen.
"Bradford lässt sein Fuhrgeschäft durch meine Stadt fahren. Bradford setzt sein Baby in meine Frau. Bradford besitzt
die Liebe von meiner Frau. Mir reicht's gegen ihn zu
verlieren!"
Als er ihr den Arm verdrehte, rutschte die
Kette mit dem Ring aus ihrem Nachthemd. Er griff danach, für einen Moment
starrte er besoffen drauf. Als er ihn erkannte, wurde er weißglühend vor Zorn.
Er riss ihr die Kette vom Hals und schmiss den
Ring wütend ins Zimmer. Er klirrte noch über den Boden, als er ihr das
Nachthemd runterriss. Schnell knöpfte er sich die Hose auf, packte sie an den
Knien und wirbelte sie auf die Bettkannte.
"Brian, du tust mir weh. Lass mich
los!" Sie versuchte sich freizukämpfen und kratzte ihn dabei im Gesicht.
Er gab ihr eine Ohrfeige, dass sie in die Kissen zurückfiel. Ihre Lippe sprang
auf und blutete.
"Hure!" beschimpfte er sie und
schlug ihr die schwere Faust ins Auge.
Beim Aufschlag wurde Amanda für einen Moment
ohnmächtig. Er merkte es nicht. Er beugte sich vor und drückte sie mit dem Arm
quer über ihre Brust runter auf die Matratze und hielt sie da mit all seinem
Gewicht. Mit seinem anderen Arm und seinen kräftigen Hüften zwang er ihr die
Beine auseinander.
* * *
Als Amanda wieder zu sich kam, rammte er sich
immer in sie rein und leierte dabei "Das soll mein Baby sein! Mein Baby sein!" Sie lag heulend da und wagte nicht sich zu bewegen, aus Angst
er könnte auf ihren Bauch schlagen. Als er schließlich fertig war, trat er
zurück und taumelte aus dem Zimmer ohne sie anzusehen. Ein paar Sekunden später
hörte sie wie er die Haustür hinter sich zuschlug.
Amanda wusste nicht, was sie tun sollte. Sie
wusste nur, dass sie hier nicht bleiben konnte. Sie brauchte einen Moment, um
die Fassung wieder zu gewinnen und die zitternden Beine unter Kontrolle zu
kriegen. Sie stand auf und zog sich an. Warf ein paar Sachen in eine
Beuteltasche. Sie fand Nate's Ring in der Ecke und hob ihn auf. Er bedeutete ihr so viel. Er bedeutete ihr so viel. Wenn sie auch nicht wusste,
wie sie jetzt zueinander standen. So wusste sie doch, dass niemand sie vor Brian
beschützen konnte außer Nate.
In einem Geistesblitz zog sie Brian's Ring ab
und schmiss ihn aufs verwühlte Bett. Nate's Ring steckte sie an. Sie ging aus
dem Haus und zum Stall, wo sie Brian liegen sah, bewusstlos. Er ekelte sie an. Gottseidank, hatte er sein Pferd nicht abgesattelt. Sie hatte zwar nie
reiten gelernt. Aber es blieb ihr keine Wahl. Sie führte es zu einem
umgekippten Eimer. Da stieg sie drauf und schaffte es hinauf in den Sattel. Sie
schnalzte leise und brachte das Pferd in Bewegung. Die Straße runter in
Richtung Stadt.
Im frostigen, beißenden Wind dauerte es
scheinbar eine Ewigkeit bis sie schließlich das Hotel erreichte. Es war sehr
schwierig abzusteigen, halb kletterte halb fiel sie zu Boden. Am Pferd konnte
sie sich festhalten und ihre Tasche vom Sattelknauf heben.
"Ist Mr. Bardford da?" fragte sie
den erstaunten Mr. Moritz, als sie reinkam.
"Nein, Miss Amanda. Er ist heute mit
seiner ersten Fracht nach Ft. Worth gefahren."
"Oh." Das Entsetzen stand ihr so
deutlich ins Gesicht geschrieben wie die hässlichen Blutergüsse. Sie erwog ins
Restaurant in ihr altes Zimmer zu gehen, hatte aber nicht mehr die Kraft.
"Kann ich irgendwas für Sie tun?"
Moritz klang besorgt, als er hinter der Theke vorkam.
"Ja. Ist es möglich, dass ich heut Nacht
sein Zimmer nehm? Ich bin in großen
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