Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tascosa (German Edition)

Tascosa (German Edition)

Titel: Tascosa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magnolia Belle
Vom Netzwerk:
den angsterfüllten Mann,
wie er mehrmals im Raum auf und ab lief, und holte dann eine Flasche hinter dem
Tresen hervor.
    "Hier. Sieht aus als ob du einen brauchen
könntest."
    Nate schüttelte den Kopf. Er verweigerte alles
was seine Anspannung hätte lindern können, während Amanda solche Schmerzen
erlitt. Er nahm Tabak und Papier heraus. Da seine Hände aber so zitterten,
brauchte er mehrere Versuche und der Tabak war auf dem Boden verstreut, bis er
sich endlich eine Zigarette anzünden konnte. Er sog den Rauch tief in seine
Lungen ein und ließ ihn langsam durch die Nase wieder heraus, sah dabei zur
Decke und fragte sich, wie es Amanda und dem Kind wohl erginge. Er konnte nur
warten — warten und beten. Er setzte sich hin, um genau das zu tun. Still
verging eine Stunde, dann zwei. Nate stand auf, schüttelte seine steifen
Knochen und ging hinauf. Er klopfte leise an die Tür.
    "Kommen Sie herein", sagte der
Doktor. Nate ging zu Amanda hinüber, die schlief.
    "Ich glaube, die akute Gefahr ist vorbei.
Dennoch muss sie vorsichtig sein." Der Doktor fing an, seine Arzttasche zu
packen. "Sie muss die nächsten drei Wochen liegen bleiben, bis das Kind
geboren ist."
    "Sie meinen, sie muss hier bleiben?"
    "Genau in diesem Bett."
    "In Ordnung, Sir. Ich kümmer mich drum."
    "Wenn die Schmerzen oder die Blutungen
wieder anfangen, müssen Sie mich sofort rufen."
    "Okay", Nate nickte stumm.
    "Ich glaub ich muss es ihrem Mann sagen.
Wo ist er hingegangen?"
    "Im Saloon. Doktor, was bin ich
schuldig?"
    "Ich stell McLeod die Rechnung."
    "Nein. Bitte nicht. Sie gehört zu mir. Ich zahl ihre Rechnung."
    "In Ordnung, mein Sohn."
    Nachdem er den Betrag gesagt hatte, zählte
Nate das Geld vor und gab es dem älteren Herrn.
    "Danke. Ich komme morgen zurück um nach
ihr zu sehen." Der Doktor winkte kurz, nahm seine Tasche und ging zur Tür
hinaus.
    Nate zog sich den Stuhl nah ans Bett heran und
sah Amanda an. Seit Ft. Sill waren sie nicht mehr allein miteinander gewesen
und er wollte ihr nah sein, ihre Hand halten, sie berühren. Sie hatte wegen
ihm, wegen seiner Ungeduld so viel durchgemacht. Würde er sich jemals verzeihen
können, was er ihr angetan hatte? Würde sie es?
    "Gott im Himmel, ich bereue alles so
sehr." Er betrachtete ihr blutunterlaufenes Gesicht und die blutgetränkten
Tücher am Boden. "Bitte lass sie wieder leben. Lass unser Baby leben. Ich
war nie ein guter Beter, aber ich bete jetzt. Wenn irgendjemand zahlen soll,
dann lass mich es sein. Aber beschütze sie beide."
     
    * * *
     
    Amanda machte die Augen auf und fühlte sich so
müde, als hätte sie gar nicht geschlafen. Als sie den Kopf nach rechts drehte,
sah sie Nate neben sich sitzen. Er hatte den Kopf gesenkt und die Hände
gefaltet. Da fiel ihr alles ein. In dem Moment wo sie ihn mit der Hand
berührte, riss er die Augen auf und beugte sich zu ihr.
    "Hi, Honey", murmelte er.
    "Ach, Nate!" Sie schaute nur einmal
in seine traurigen blauen Augen und brach in Tränen aus, nicht mehr fähig sie
zu stoppen.
    Nate kam zum Bett und umarmte sie. "Es
wird alles gut. Alles wird gut."
    "Aber Brian?"
    "Er ist weg. Du bist sicher. Er wird dir
nix mehr tun." Er richtete sich auf, um sie anzusehen und runzelte die
Stirn. "Ich schwör's. Du bist in Sicherheit." Er hielt vorsichtig ihr
Gesicht und wischte mit dem Daumen eine Träne weg. Es folgten viel zu viele. Er
zog sie wieder an seine Brust und ließ sie weinen.
    "Ich bin so froh, dass du da bist. Ich
hatte Angst, dass Joey dich nicht findet", brachte sie zwischen
Schluchzern hervor. "Ich hab gedacht ich muss sterben."
    "Gut, dass Joey mich gefunden hat,
lag an einem Achsbruch. Und du wirst nicht sterben. Der Doktor sagt, es geht
schon besser. Er streichelte ihren Rücken und legte den Kopf an ihre Haare.
"So, alles ist gut."
    Amanda seufzte tief, setzte sich auf und
trocknete ihre Augen. "Wo ist Brian jetzt?"
    "Im Saloon, glaub ich."
    "Ich hatte Angst ihr zwei bringt euch um.
Hat sich so angehört."
    "Haben wir nicht." Lächelte er,
sagte ihr aber nicht, dass Brian für ihn so gut wie tot war. Um das Thema zu
wechseln, fragte er: "Wie fühlst du dich?"
    "Besser. Die Schmerzen haben aufgehört."
    "Gut. Das ist sehr gut. Auch wenn du dich
besser fühlst, sollst du die nächsten drei Wochen hier bleiben. Das hat der
Doktor gesagt."
    "Ich will nirgends anders sein." Sie
streichelte sein Gesicht. Sie sahen einander einen langen stillen Augenblick
an, dankbar dass sie zusammen sein konnten.
    "Amanda, ich liebe dich. Das wollte

Weitere Kostenlose Bücher