Tascosa (German Edition)
genaues gesagt, Nate. Jemand
hat sie geschlagen. Ihr Gesicht sieht schlimm aus."
"McLeod!" Nate biss die Zähne
zusammen, dass sie fast krachten. "Ich muss gehen. Könnt ihr zwei das hier
alleine erledigen?"
"Na klar, Boss. Lass uns nur den
Papierkram da", versicherte ihn Randy. Nate zog alles aus seiner
Satteltasche und gab es Randy.
"Joey, lass dein Pferd kurz ausruhen,
bevor du zurückreitest." Wies Nate ihn an. "Ich treff dich in der
Stadt."
* * *
Nate hetzte zurück nach Tascosa und kam am
späten Vormittag an. Er stellte sein Pferd in den Stall und als er auf die
Straße kam, sah er den Doktor zum Hotel laufen, mit der schwarzen Tasche in der
Hand und Brian im Schlepptau.
Nate's Magen drehte sich um, weil er wusste
dass Brian nur wegen Amanda rennen würde. Nate hastete zum Hotel rüber und kam
eine Minute nach dem Arzt an. Er lief die Stufen rauf und direkt zu seinem
Zimmer. Brian stand im Flur und starrte durch die Tür in Nate's Zimmer, ohne zu
merken, dass Nate hinter ihm stand. Allein der Anblick von Brian machte ihn
schon wütend und Nate hätte am liebsten zum Gewehr gegriffen. Allerdings wollte
er ihn nicht vor Amanda's Augen umbringen. Er schob sich an Brian vorbei und
ging ins Zimmer.
Brian legte die Hand auf Nate's Schulter und
wollte ihn zurückziehen. Nate dreht sich um und knurrte, "Fass mich an und
du bist tot!"
Brian's Augen blickten zum Doktor, der die
Auseinandersetzung sah. Genau in dem Moment des Zögerns riss Nate sich frei und
ging ans eine Ende des Betts. Der Doktor stand auf der anderen Bettseite über
Amanda gebeugt und prüfte ihren Puls.
"Amanda, ich bin hier", flüstere
Nate und beugte sich zu ihr.
Sie machte die Augen auf. "Oh, Nate, ich
bin so froh."
Als er ihr zerschlagenes Gesicht sah, konnte
er den Hass auf Brian geradezu auf der Zunge schmecken.
"Sir, Sie müssen gehen", der Arzt
sah ihn grimmig an. "Ich muss…"
"Nein, bitte nicht", Amanda sah den
älteren Herrn an. "Ich hab ihn holen lassen. Geben Sie uns nur eine
Minute, bitte."
"In Ordnung, nur eine Minute." Der Doktor trat zurück und fing an, Dinge aus seiner Tasche zu
nehmen.
"Was ist passiert?" fragte Nate.
So wie sie rüber zu Brian und zum Doktor
schaute, wusste Nate dass sie Angst hatte, irgendwas zu sagen.
Nate setzte sich zu ihr und beugte sich dicht
über sie. "Sag's mir ins Ohr. Was immer es ist, erzähl's mir."
Sie nickte kurz und er legte sein Ohr an ihren
Mund. "Brian kam gestern Nacht besoffen heim." Sie hob eine zitternde
Hand zum Gesicht. "Er hat mich geschlagen und ich bin ohnmächtig geworden.
Als ich zu mir kam, hat er sich in mich rein gezwungen und hat immer gesagt,
dass es sein Baby sein soll." Sie konnte Nate's Augen nicht sehen, als
dieser ein Todesurteil zu Brian rüber schickte. "Und, als er endlich
gegangen war, hab ich sein Pferd genommen und bin her geritten, um dich zu
suchen. Nur du warst nicht da." Sie weinte leise, als die Verzweiflung der
vergangenen Nacht sie wieder überkam. "Nate, ich wusste nicht, was ich tun
sollte, und jetzt hab ich solche Schmerzen. Irgendwas stimmt nicht."
Er hob den Kopf und sah sie an, Tränen in den
Augen, Erschöpfung im geschundenen Gesicht. Als er ihre Hand nahm bemerkte er seinen Ring an ihrem Finger.
"Bist du die Meine?" fragte
er sie flüsternd und seine Augen bekamen eine tiefblaue Farbe.
"Für immer." Bei diesen kurzen
Worten fühlte er wie seine Seele wieder zu atmen begann, als wäre sie gerade
einem luftleeren Grab entstiegen.
"Jetzt wird alles gut, Sweetheart. Jetzt
bin ich dran." Nate's Stimme war von tiefen Gefühlen bewegt. Jetzt wo er
wusste, dass sie ihn wollte, war er bereit es sogar mit dem leibhaftigen Teufel
aufzunehmen. Zum Erstaunen des Doktors küsste er sie sanft.
Brian ergriff Nate brutal an der Schulter und
schleuderte ihn zu Boden. "Was fällt dir ein, meine Frau zu küssen!"
Nate schleuderte sich herum und fauchte nur:
"Raus!" Als sie auf dem Flur waren, machte Nate die Tür zu und neigte
sich ganz nah an Brian's Gesicht.
"Du hast eine schwangere Frau geschlagen
und vergewaltigt! Was bist du für ein Mann?" In seinen Worten
schäumte die Verachtung und Abscheu gegen Brian.
"Ich war besoffen. Kann mich nicht
erinnern. Außerdem, kann ein Mann nicht seine eigene Frau vergewaltigen. Das
weiß jeder Idiot!" grummelte Brian knapp.
"Das soll mein Baby sein. Hört sich das richtig an? Das hast du nämlich ständig runter geleiert, als du sie
vergewaltigt hast." Nate wollte keinen Fingerbreit zurückweichen
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