Tascosa (German Edition)
Entschluss in den Augen nicht
mehr wie ein Junge aussah. Da gab es keinen Funken Angst in ihm.
"In Ordnung, Joey. In Ordnung. Ich lass
sie runter."
"Langsam", warnte Joey.
Brian legte Amanda sanft zurück ins Bett.
"Bitte sehr", sagte er und hob die Hände.
"Jetzt, raus!" Joey wich zurück
damit Brian vorbeikonnte. "Und dass Sie's wissen. Ich schließe das Lokal
und sitze genau hier Wache, bis Nate zurück ist. Wenn Sie nur in die Nähe
dieses Zimmers kommen, blas ich Ihnen den verdammten Kopf runter."
Beim Rausgehen sah Brian über die Schulter.
"Das ist noch nicht vorüber, Weib. Noch lange nicht!"
"Brian?" Als er sie hörte, blieb er
im Türrahmen stehen. "An dem Tag wenn Nate dich erschießt, weine ich keine
Träne."
Als sie nickte, schlug Joey ihm die Tür ins
Kreuz.
Kapitel 34 — Hinterhalt
Brian ging direkten Wegs in den Saloon, er
brauchte Whiskey und Weiber. Er war wütend, dass er Amanda nicht heimholen
konnte, obwohl Nate gar nicht da war. Brian stieß die Saloon Türen auf und
stapfte über den Holzboden zur Bar. Jeder im Raum konnte seinen Zorn sehen.
"Whiskey!" Er donnerte die Faust auf
die Theke.
Mickey wollte ihm ein Glas einschenken, aber
er griff sich die Flasche und schmiss das Geld hin. Als er sich umdrehte, sah
er dass ein Saloon Girl neben ihm stand und ein Pokerspiel beobachtete. Ohne
was zu sagen ergriff er sie am Ellbogen und schleuderte sie zu sich herum. Er
zog sie am Arm in Richtung Treppe, aber Mickey kam hinter der Theke hervor und
stoppte ihn.
"Nein, Sir!" Er langte rüber zu ihr.
"Was heißt NEIN?"
"Das heißt, dass Sie verdammt zu grob
sind. Ich verkauf Ihnen Whiskey und sonst nix. Sie können sich gleich hierher
setzen und trinken, oder die Flasche mitnehmen. Aber Sie gehen nicht nach
oben."
Als einer der reichsten Rancher in der Gegend,
nahm Brian daran Anstoß. "Ich weiß dass du weißt wer ich
bin."
"Ich weiß, was Sie sind", gab
Mickey zurück. "Als sie das letzte Mal so getrunken haben, ist Miss Amanda
hinterher im Hotel gelandet, und zwar ganz schön zugerichtet. Kurze Zeit davor
war eins von meinen Girls schlimm verletzt. Beim ersten Mal vor drei Jahren ist
Ihre erste Frau…"
"Lass Carolyn da raus!" Im Spiegel
hinter Mickey sah Brian, dass alle anderen sie interessiert beobachteten,
voller Grauen und Abscheu. "Zur Hölle mit euch allen!" rief er und
drehte sich auf dem Absatz um. Er stapfte wieder raus und Whiskey schwappte bei
jedem zornigen Schritt aus seiner Flasche.
Er stieg aufs Pferd und ritt stadtauswärts,
die Flasche am Mund. Als er heimkam, hatte er sie halb geleert. Drinnen ging er
zur Treppe und plumpste auf die unterste Stufe. Mit der einen Hand kippte er
die Flasche und trank fast alles aus und mit der anderen hielt er sich am
Geländer.
Was ist bloß los mit denen? fragte er sich. Wieso wissen sie nicht, dass ich ein wirklich guter
Mann bin und ein harter Arbeiter? Und reich dazu. Ja reich, nicht zu vergessen.
Ich will doch nix anderes als ein Weib und Kinder, denen ich all das geben
kann. Er leerte den letzten Rest in einem Zug. Ein Weib. Süße Carolyn.
Nee. Moment mal. Amanda. Ja, süße Amanda. Carolyn is tot. Schon vergessen?
Gestorben genau hier auf dieser Treppe. Er starrte auf die Stelle, wo sie
gelandet war, den Kopf so seltsam abgeknickt. Er schleppte sich langsam
vorwärts, bis er im Vollrausch auf den Boden fiel.
Als Brian am nächsten Morgen aufwachte, hatte
er einen schweren Kater. Er kroch die Treppe rauf und legte sich hin. Wartete
darauf, dass das Kopfweh wegging. Nach einer Stunde zog er sich um, ging runter
in die Küche und wollte Kaffee. Er nahm die Tasse, ging in sein Büro und setzte
sich hinter den gewaltigen Schreibtisch. Endlich — er genoss das heisse Getränk
und starrte aus dem Fenster. Die Gedanken vom Vortag in all ihrer elenden, blamablen,
ärgerlichen Frustration nagten an ihm — alles wegen einer Frau, die ihn gar
nicht wollte.
Für einen Moment tauchte ein zorniger Gedanke
auf.
Warum lässt du sie nicht einfach gehen? Sie
will nicht hier sein und wird dich niemals lieben. Nicht nach all dem was
geschehen ist.
Er nahm einen großen Schluck und überdachte
diese Möglichkeit. Ich will dass sie bezahlt, dafür dass sie zu Bradford
gerannt ist, dafür dass sie mich vor der ganzen Stadt zum Narren gemacht hat.
Ist sie es wert?
Ist dein Stolz es wert?
"Jawohl", sagte er laut in das leere
Zimmer. "Und wenn ich sie an den Haaren her schleifen muss, sie kommt
heim!"
In einem hat sie Recht , warnte er sich
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